Heute Abend ist Derbyzeit im Weidigpalast
Gießen (mol). Mit dem »Duell um Platz zwei« wird nach der Osterpause der drittletzte Spieltag der Frauenhandball-Oberliga eröffnet, wenn sich bereits am Freitagabend in Oberkleen die HSG Kleenheim-Langgöns und die HSG Lumdatal gegenüberstehen. Während sich der Meister aus Leihgestern nun auf »Liga-Abschiedstour« befindet und am Sonntag nach Sand reist, möchte die HSG Wettenberg den Klassenerhalt am Samstagabend gegen einen Aufsteiger klarmachen.
HSG Kleenheim-Langgöns - HSG Lumdatal (Freitag, 20 Uhr, Weidig-Sporthalle Oberkleen): Derbyzeit in Oberkleen und das bereits am Freitagabend. Nach der Meisterschaft der TSG Leihgestern ist der inoffizielle Titel des »Vizemeisters« noch zu vergeben, doch zumindest der Trainer des derzeitigen Zweiten hat für Freitag und die letzten Spiele generell völlig andere Wünsche. »Nach den schweren Knieverletzungen von Carmie Schneider und Nina Hasenkamp hoffe ich einfach nur, dass jetzt keine weiteren hinzukommen. Das steht an erster Stelle, aber natürlich wollen wir noch drei gute Spiele abliefern«, so Lumdatals Trainer Marcel Köhler, der die starke Defensive der Gastgeberinnen und ihr Umschaltspiel lobt.
»Sie stellen eine gute Abwehr, sind sehr variabel und können zwischen verschiedenen Systemen wechseln. Sie legen viel Wert auf ein gutes Tempospiel, weshalb es für uns besonders gilt, Fehler im Angriff zu vermeiden und einen guten Rückzug zu zeigen. Beide Mannschaften haben wenig Druck, weshalb es hoffentlich ein gutes Spiel wird, bei dem das Zuschauen Spaß macht!« »Spiele am Freitagabend haben ihren besonderen Reiz, da wird die Halle hoffentlich wieder voll. Gute Stimmung mit Hexenkessel-Atmosphäre, das wäre fein im Weidigpalast«, ist SKGL-Trainer Martin Saul die Vorfreude auf das Duell der beiden letztjährigen Drittligisten bereits anzuhören. Das Hinspiel im November in Lollar endete 25:25, dabei gab Kleenheim-Langgöns einen 20:15-Vorsprung in der Schlussphase noch aus der Hand. »Es ist schon so, dass wir mit unserem Auftritt in der Hinrunde nicht zufrieden sind und daher sehr konzentriert in das Rückspiel gehen wollen, zumal auch Lumdatal zeigt, dass sie sich gut weiter entwickelt haben. Wir erwarten ein schwieriges Spiel, auch wenn der Gast wegen schwerer Verletzungen leider nicht vollständig antreten kann«, so Saul, der sich dagegen freut, am Ende einer kräftezehrenden Runde selbst »mit voller Kapelle« antreten zu können. Ansonsten stehen beim derzeitigen Dritten schon die Planungen für die kommende Runde im Fokus. »Davon machen wir uns Freitag aber frei, hohe Konzentration wird gefragt sein«, so der Coach der Kleebachtalerinnen.
HSG Wettenberg - HSG Großenlüder/Hainzell (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle der Gesamtschule Gleiberger Land): Nach dem Zwei-Punkte-Abzug wegen Nichterfüllung des Schiedsrichter-Soll stehen die Wettenbergerinnen bei 20 Pluspunkten, mit einem Heimsieg gegen den Vorletzten HSG Großenlüder/Hainzell könnte der scheidende Trainer Kai Nober mit seinen Damen den vorzeitigen Klassenerhalt klarmachen.
Und die Vorzeichen stehen prächtig, denn die letzte Heimniederlage datiert vom 5. November 2022. Seitdem wurden alle sieben Partien in eigener Halle gewonnen. Die Osterpause nutzte die HSG zudem, um an weiteren Feinheiten zu feilen. »Wir haben noch an spielerischen Elementen gearbeitet und auch daran, unseren hohen Abwehrstandard beizubehalten. Den braucht es auch am Samstag, wir wollen unseren Gegner unter Druck setzen und zu schlechten Würfen und Entscheidungen zwingen. Im Angriff braucht es Tempo, Zug zum Tor und hohe Effektivität. Wir freuen uns nach der Pause sehr auf das Heimspiel«, so Wettenbergs Trainer Nober.
HSG Hoof/Sand/Wolfhagen - TSG Leihgestern (Sonntag, 18 Uhr, Schulsporthalle Sand): Die Meisterschaft und den Aufstieg in Liga Drei hat die TSG nach dem Weiterstadt-Erfolg bereits im Sack und nun noch drei Spiele vor der Brust. Und auch wenn keiner der Gegner mehr im Abstiegskampf verstrickt ist - Stichwort Wettbewerbsverzerrung - möchte Leihgestern die Spiele zwar für sich entscheiden, aber auch das eine oder andere ausprobieren. »Ich sehe diese Spiele auch schon als Vorbereitung auf die kommende Saison. Wir werden sicherlich auch das eine oder andere testen, aber wollen trotzdem weiterhin punkten. Für Hoof geht es ja auch um nichts mehr, daher hoffe ich auf ein attraktives und faires Spiel. Verletzte braucht keines der Teams mehr«, so Meistertrainerin Jonna Jensen.