Hungener Handballfest ohne Happyend

Hungen (pie). Aus der Traum von der Verteidigung des Hessenmeistertitels. Die weibliche Handball-A-Jugend der HSG Hungen/Lich verlor vor über 600 Zuschauern nach einer umkämpften Finale gegen die HSG Bachgau II mit 23:27 (12:13).
In der Sporthalle Hüttenberg wurden die Finalspiele zur Hessenmeisterschaft der männlichen Jugend C ausgetragen. Den Titel sicherten sich die Mittelhessen Youngsters mit 28:19 (14:8) gegen die TSG Münster.
HSG Hungen/Lich - HSG Bachgau II mit 23:27 (12:13): Die Schäferstadthalle Hungen war rappelvoll. Über 600 Zuschauer wollten sich das Finale nicht entgehen lassen. Die körperlich robusteren Gäste konnten sich schneller mit der Atmosphäre in der Halle anfreunden und gingen in der neunten Minute mit 6:2 in Führung. Heim-Trainer Tobias Lambmann nahm sofort die erste Auszeit. Bis dahin war Bachgau wacher und griffiger und machte insgesamt den Eindruck, das Spiel besser anzunehmen. Hungen/Lich wirkte nervös und machte Fehler. Einzig Torhüterin Lilli David war von Beginn an im Spiel und hatte mit drei Paraden dafür gesorgt, dass ihre Mannschaft nicht noch höher zurücklag.
Die Auszeit zeigte Wirkung. Hungen/Lich kam gestärkt zurück in die Partie. Vor allem in der Abwehr störte man den Gegner früher. Beim 9:8 von Luisa Bayer in der 18. Minute hatte die Führung erstmals gewechselt. »Hier hat man gesehen, dass die Mannschaft definitiv in der Lage war, das Ding heute auch für sich zu entscheiden«, meinte Lambmann.
Endlich war es ein Finale auf Augenhöhe, in dem die Gäste eine 13:12-Führung mit in die Pause nahmen. Bis zum 16:16 blieb das Spiel noch ausgeglichen, doch das Pendel schlug nun in Richtung Bachgau aus. Die Gäste kamen in der hitzigen Atmosphäre eindeutig besser zurecht und legten auf 20:17 vor.
Doch Hungen/Lich kämpfte sich zurück und glich in der 52. Minute letztmalig durch Greta Nau zum 21:21 aus. Die Gastgeberinnen hatten in den letzten Minuten der Wucht des Gegners nur noch wenig entgegenzusetzen. Lambmanns Fazit: »Wir hatten zwei, drei technische Fehler zu viel, die uns am Ende bei dem knappen Spiel die Niederlage eingebracht haben.«
Hungen/Lich: Grieb, David, Schneider; Bayer (5), Baumbach, Niebergall (4/1), Lotz (5/1), Schäfer (3), Nau (2), Bohn (2/1), Steinruck (1), Padberg, Thiel, Schweiger (1).
Zeitstrafen: 12:10 Min. - Siebenmeter: 4/3:4/3.
Mittelhessen Youngsters TSG Münster 28:19 (14:8): Die Mittelhessen kamen im Finale gut in die Partie und gingen schnell mit 2:0 in Führung. Die Gastgeber machten hinten dicht und hatte mit Torhüter Maik-Jason Harder einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Im Angriff marschierten die Youngsters konzentriert nach vorn. So hieß es nach zehn Minuten 8:4 für die Mittelhessen, die sofort wieder eine Zeitstrafe kassierten.
In dieser spielte die Mannschaft von Trainer Tim Lauer deutlich unkonzentrierter und produzierte technische Fehler, die Münster zum 7:8 nutzte. Lauer nahm eine Auszeit, die Wirkung zeigte. Seine Jungs agierten in der Folge wieder aufmerksamer. Die Youngsters bewiesen Übersicht im Aufbauspiel und schafften es auch in Bedrängnis, den Ball gut an die Mitspieler weiterzuleiten. In der Abwehr wurde gut verschoben und so übernahmen die Mittelhessen das Kommando über die Partie. Lohn war zur Pause die 14:8-Führung.
Nach dem Seitenwechsel machten die Youngsters munter weiter und erhöhten in der 38. Minute durch Lauri Hartmann auf 20:12. Münster kam in der 43. Minute zwar noch einmal bis auf 16:22 heran, aber die Mittelhessen ließen nicht locker. Den Meistertitel vor Augen konnte es sich Lauer sogar erlauben, in den letzten fünf Minuten ohne Leistungsabfall durchzuwechseln. Am Ende sicherten sich die Mittelhessen Youngsters mit einem souveränen 28:19 den Hessenmeistertitel.
Mittelhessen Youngsters: Harder, Jakobi; Schieferstein (3/1), Klein, Volk (7/1), Ebert (5), Schreiner (2), Kraft (2), Hase (4), Lohrey (1), Mandler, Glasauer (3/1), Gilbert, Hartmann (1).