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Husarenstreich in sieben Minuten

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Großer Kampf der Gastgeber: Der Kinzenbacher Tommy Ried (rechts) im Duell mit dem Marburger Lukas Heuser. Foto: PeB © PeB

Kinzenbach. Was für ein dramatischer und mit acht Treffern torreicher Saisonauftakt der Fußball-Verbandsliga Mitte in Kinzenbach! Da sah der Gast SF/BG Marburg beim 3:1 (50.) schon wie der sichere Sieger aus und musste sich nach einer packenden Schlussphase mit drei Kinzenbacher Treffern innerhalb von sieben Minuten noch mit 3:5 (2:1) geschlagen geben.

SG Kinzenbach - SF/BG Marburg 5:3

Und das, obwohl die Gastgeber ab der 79. Minute nach dem Platzverweis von Robin Sajonz in Unterzahl spielen mussten. Das Team aus dem Heuchelheimer Ortsteil beendete damit eine Niederlagenserie über mehrere Jahre gegen die Blau-Gelben. »Ich bin stolz auf diese Mannschaft, denn sie hat heute wie schon so oft bewiesen, welchen Charakter sie hat. Wir haben das als Mannschaft hinbekommen. Es hat sich wieder gezeigt, dass, wenn wir auf unser Tor spielen, noch etwas geht«, war Ingo Flechtner, der Co-Trainer vertrat seinen aus familiären Gründen verhinderten neuen Chefcoach Pater Bätzel, nach der nicht hochklassigen, aber engagiert und phasenweise hitzig geführten Partie natürlich hochzufrieden.

Sein Kollege Maurice Jauernick fasste sich kurz und musste zugestehen: »Wenn man 3:1 führt und in Überzahl noch verliert, fehlt die Cleverness, solch eine Partie herunterzuspielen. Wir hatten genug Gelegenheiten, den Sack zuzumachen.«

Nach einer halben Stunde Abnutzungskampf im Mittelfeld und ohne aussichtsreiche Toraktionen hatte Clemens Haberzettl nach einem schnell ausgeführten Freistoß die große Chance zur Marburger Führung, aber SG-Keeper Hendrik Flechtner klärte reaktionsschnell.

Kurz danach das überraschende 1:0 (32.) für die Gastgeber, als Henrik Keller nach einem Konter das Zuspiel von Nicolas Anker nutzte. Drei Minuten später der Ausgleich durch Sascha Huhn (36.), der mit seinem ersten von drei Toren per Foulelfmeter, Flechtner hatte Milano Michel gelegt, traf. Huhn war auch zur Stelle, als er einen genauen Pass von Michel gekonnt zum 2:1 (44.) veredelte.

Kurz nach der Pause brauchte Huhn beim 3:1 (50.) nur noch den Fuß hinhalten, als Pascal Köhler ihn nach einer Balleroberung bediente. Nachdem zweimal Michel (54., 65.) Pech mit seinen Torschüssen hatte, holte Köhler nach einer schönen Kombination der Gastgeber den durchgebrochenen Hakan Güngör von den Beinen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Tommy Ried (67.) zum 2:3-Anschlusstreffer.

Hatten die Marburger bis dahin das planvollere und druckvollere Angriffsspiel und eine von Max Eidam gut organisierte Abwehrarbeit gezeigt, so ging jetzt ein Ruck durch das SG-Team. Das auch merkbar von der Einwechslung des schnellen und bissigen Neuzugangs Laurent Kenne Wa profitierte, allerdings Robin Sajonz (79.) nach zwei dummen Fouls und der Ampelkarte verlor.

Zunächst verfehlte Keller (84.) nach einem Köhler-Fehlpass noch das Gästetor, und Flechtner (85.) musste gegen Huhn im Herauslaufen retten, aber dann überschlugen sich die Ereignisse auf dem Kunstrasenplatz. Güngör (85.) zum 3:3-Ausgleich, Keller nach einem Konter über Kenne War mit einem platzierten Schuss ins Toreck (86.) und erneut Güngör, der einen Angriff über Timo Schmidt mit einem platzierten Schuss zum 5:3 (92.) abschloss. sorgten für eine Finale, an das man in Kinzenbach und Marburg sicher noch lange denken wird.

SG Kinzenbach: Flechtner - Yildirim, Yener, R. Sajonz, Akin (85. Purdak) - Anker, Güngör, Alber (57. Schmidt), Ried, Pantke (65. Kenne Wa) - Keller (88. Alber).

SF/BG Marburg: F. Eidam - M. Eidam, Klug, Weber (68. Weißkopf), Hartmann-Pfeffer - Köhler, Heuser (60. Barth), Schratz, Michel (84. Landau), Haberzettl - Huhn.

Tore: 1:0 (30.) Keller, 1:1 (36.) Huhn, 1:2 (44.) Huhn, 1:3 (50.) Huhn, 2:3 (67.) Ried (Foulelfmeter), 3:3 (85.) Güngör, 4:3 (86.) Keller, 5:3 (92.) Güngör - Schiedsrichter: Wettels (Fulda) - Gelb-Rote Karte: R. Sajonz (79.) wegen wiederholten Foulspiels - Zuschauer: 100.

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