»Ich gebe weiter mein Bestes«

Wetzlar. Wenn Felix Danner heute (19.05 Uhr) mit der HSG Wetzlar beim HBW Balingen-Weilstetten antritt, kann sich der Kreisläufer selbst zum Absteiger machen. Oder genauer gesagt: Der Abwehrspezialist des heimischen Handball-Bundesligisten kann dazu beitragen, dass der Verein, zu dem Danner im Sommer wechselt, der Zweitklassigkeit ein gehöriges Stück näher rückt.
Doch diese seltsame Konstellation lässt den stets so freundlichen und höflichen Spieler kalt. »Ich gebe«, sagt der 36-Jährige mit Nachdruck, »bis zum letzten Spiel mein Bestes für die HSG.«
Felix, das Auswärtsspiel in Balingen dürfte ja eine besondere Begegnung für Sie haben? Schließlich wechseln Sie im Sommer auf die schwäbische Alb.
Natürlich ist das eine besondere Konstellation. Keine Frage. Aber ganz klar: Ich bin Spieler der HSG Wetzlar und werde auch in Balingen mein Bestes geben.
Sie waren jetzt eine Saison in Wetzlar. Wie beurteilen Sie den Rundenverlauf?
Dafür, dass wir eine neue Mannschaft mit einem neuen Trainer hatten, lief es sehr gut. Es hat natürlich etwas gedauert, bis wir uns alle gefunden haben. Aber wir haben dann eine überragende Hinrunde gespielt. In der Rückrunde haben wir jetzt leider etwas Federn gelassen. Was meiner Meinung auch dem schwierigen Spielplan geschuldet ist, bei dem wir mal zwei Wochen Pause hatten, dann wieder ein Spiel und wieder zwei Wochen Pause. Da kommt man leicht aus dem Rhythmus. Ärgerlich waren die knappen Niederlagen gegen Mannschaften wie Berlin. So etwas ist gerade bei Heimspielen vor den eigenen Fans extrem schade.
Zuletzt lief es wirklich nicht mehr rund. Lag das nur am Spielplan?
Ich kann nur sagen, wir als Mannschaft sind immer voll dabei. Vielleicht setzen wir uns manchmal sogar zu hohe Ziele und verkrampfen dann. Gegen Erlangen lief beispielsweise 45 Minuten lang rein gar nichts zusammen.
Nach diesem Spiel hat Sie der Geschäftsführer öffentlich kritisiert, was eigentlich bei der HSG Wetzlar nicht üblich ist. Können Sie das nachvollziehen?
Das kam auch völlig überraschend für mich. Und nein, das kann ich gar nicht nachvollziehen. Ich kann nur sagen, dass ich immer mein Bestes gebe.
Ist die Mannschaft nach der langen Saison vielleicht auch etwas müde geworden?
Ich halte nicht viel davon, solche generellen Ausreden zu suchen. Klar, sind wir müde. Aber das sind alle anderen Mannschaften auch.
Zurück zu Balingen: Erklären Sie doch bitte nochmal, wie es zu diesem Wechsel kam, der ja bereits frühzeitig feststand?
Ich hatte ja von Beginn an gesagt, dass ich in Wetzlar erst einmal nur für ein Jahr unterschreibe, weil ich auch gar nicht wusste, ob ich meine Karriere danach fortsetzen würde. Meine Familie wollte ja auch nach der Zeit in Melsungen noch einmal etwas ganz Neues sehen. Die Gespräche mit Wetzlar, ob ich doch länger bleibe, waren nicht zielführend. Dann kam das Angebot aus Balingen. Und ich stamme ja aus Freiburg, was nicht weit weg liegt. Und jetzt freuen wir uns, in die alte Heimat zurückzukehren. Am liebsten natürlich zu einem Erstligisten. Aber notfalls auch zu einem Zweitligisten. Aber noch einmal: Am Donnerstag werde ich alles für die HSG Wetzlar geben.