Im Halbfinale ist Schluss
Istanbul/Gießen (lab). Am Freitagabend um kurz nach 19 Uhr Ortszeit waren die Halleneuropameisterschaften in Istanbul für Lisa Mayer beendet. Die Athletin aus Niederkleen kam in ihrem Halbfinale über 60 Meter als Fünfte über die Ziellinie. Nach dem Lauf folgte ein kurzes Hoffen, ob es vielleicht für das Finale reichen würde. Doch 7,27 Sekunden waren nicht genug, um zu den Top Acht in Europa zu gehören.
Es war das erklärte Ziel der Athletin vom Sprintteam Wetzlar gewesen, in Istanbul bis in den Endlauf zu kommen. Doch am Freitag schien die Form, die einen bisher so konstanten Winter erbracht hatte, nicht da zu sein. »Ich müsste lügen, würde ich sagen, ich wäre nicht enttäuscht. Ich habe diese Saison konstante Rennen zwischen 7,20 und 7,22 Sekunden gezeigt. Dass es hier und heute nicht so sein sollte, ist schon enttäuschend«, sagte Mayer nach dem Lauf.
Den Vorlauf am Mittag hatte Mayer in 7,31 Sekunden noch problemlos überstanden. Bereits hier holte sie aber nicht wie gewohnt auf den letzten Metern auf. Es fehlte ein wenig die Stabilität im Schlusspurt. Und es war klar, dass es im Halbfinale eine deutliche Steigerung braucht. Und die wäre bei den bisherigen Saisonzeiten durchaus realistisch gewesen. Am Abend gelang es Mayer jedoch erneut nicht, zu zünden: Vorne trommelte Mujinga Kambundji (SUI), die später den Titel gewinnen sollte, eine Zeit von 7,05 Sekunden auf die Bahn. Im Bereich dahinter war es sehr eng: Mayer fehlten in 7,27 Sekunden drei Hundertstel zum vierten Platz, der für das Finale gereicht hätte. »Im Rennen habe ich das nicht umsetzen können, was ich mir die letzten Monate im Training erarbeitet habe.«
Mayer war aber fähig, ihren Auftritt in die Genese der vergangenen Jahre einzuordnen: »Wahrscheinlich muss ich für den Moment zufrieden sein, ich habe eine super Hallensaison gezeigt«, sagte sie. Mit insgesamt fünf Auftritten unter dem Hallendach war es ihr in diesem Winter gelungen, auch im Einzel wieder auf nationaler und internationaler Ebene zu punkten. Ihre Saisonbestzeit drückte sie bis auf 7,20 Sekunden. Womit der Auftritt in Istanbul in der Tat der schwächste in diesem Winter war. Wie Mayer selbst einsah, sollte dieser allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der hessischen Leichtathletin im Moment so gut, wie lange nicht läuft.