In der Eissporthalle ausgerutscht
Iserlohn. Die Spieler des TV Hüttenberg haben es verpasst, ihrem Trainer Johannes Wohlrab, der am Donnerstag seinen 37. Geburtstag gefeiert hatte, ein nachträgliches Geschenk zu machen. Am Freitagabend verloren die Hüttenberger ihre Auswärtspartie beim VfL Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga mit 31:33 (13:16).
Eintracht Hagen - TV Hüttenberg 33:31
Obgleich die Partie mit Blick auf die Tabellensituation nicht von immenser Wichtigkeit war, wird sie allen Beteiligten vermutlich dennoch lange Zeit im Gedächtnis bleiben. Die Gastgeber hatten in der letzten Woche in einem organisatorischen Kraftakt die benachbarte Iserlohner Eissporthalle in einen wahren Handballtempel verwandelt. Abgetautes Eis (die Iserlohn Roosters befinden derzeit sich in der Sommerpause), ausgelegter Handball- TV-Boden, volle Ränge: Der Aufwand der im Vorfeld als »Summer Game« betitelten Partie konnte sich sehen lassen, hatte sich doch eine stattliche Zuschauerkulisse von 3598 Handball-Fans in der Eishockeyhalle eingefunden.
Zunächst entwickelte sich eine enge Partie, in der sich bis zur Schlussphase der ersten Hälfte kein Team absetzen konnte. Hagen nutzte die einzige Hüttenberger Schwächephase im ersten Durchgang aus, um sich wirksam abzusetzen. Kim Voss-Fels markierte mit einem satten Sprungwurf nach 24 Minuten den ersten Zwei-Tore-Vorsprung der Begegnung (14:12), kurz darauf vergab Ian Weber von der Siebenmetermarke gegen Eintracht-Schlussmann Tobias Mahncke die Chance, seinen 200. Saisontreffer zu erzielen (26.). Valentin Spohn sorgte kurz darauf für den 16:13-Halbzeitstand.
Die Hagener hielten ihren Vorsprung nach dem Wiederanpfiff mehr als eine Viertelstunde lang, fanden sich dann jedoch häufig in Unterzahlsituationen wieder. Besonders schmerzhaft war aus Sicht der Gastgeber, dass Abwehrchef Alexander Becker nach 47 Minuten und seiner dritten Zeitstrafe des Feldes verwiesen wurde. Hüttenberg nutzte die dadurch aufkommende Hektik in der Eintracht-Abwehr und kam elf Minuten vor dem Ende durch Tristan Kirschner zum 28:28-Ausgleich. Und nachdem Philipp Schwarz per Tempogegenstoß zum 31:30 getroffen (53.) und Grazioli kurz darauf innerhalb von zwei Minuten gleich zwei Siebenmeter pariert hatte, wirkte es, als biege der TVH auf die Siegerstraße ab.
Doch das Blatt wendete sich noch ein letztes Mal: Der eingelaufene Hagener Rechtsaußen Pierre Busch traf 110 Sekunden vor dem Ende zum vorentscheidenden 32:31, ehe VfL-Toptorjäger Norouzinezhad Pouya nach einem vorangegangenen Stürmerfoul von Ian Weber im letzten Hüttenberger Angriff für die Entscheidung sorgte und zum 33:31-Endstand einwarf.
Hagen: Paske, Mahncke - Buergin (2), Becker, Pouya (3), Pröhl, Schmidt (4/3), Schneider, Klein, Voss-Fels (4), Vorlicek (4), Spohn (6), Stüber (3), Stefan, Jukic (3), Busch (3).
Hüttenberg: Grazioli, Plaue, Rüspeler - Schwarz (4), Kirschner (4), Theiß (4), Fujita (2), Weber (7/3), Reichl (4), Schneider (1), Hofmann, Klein (1), Kompenhans (1), Jockel, Kuntscher (1).
Schiedsrichter: Daniel Halbach/Sebastian Halbach (Remscheid) - Zuschauer: 3598 - Zeitstrafen: Hagen sechs (Becker drei/47. Disqualifikation, Busch, Stüber, Pröhl), Hüttenberg vier (Kirschner, Theiß, Fujita, Kompenhans) - verworfene Siebenmeter: Weber und Kirschner (beide Hüttenberg) scheitern an Mahncke (26., 48.), Schmidt und Busch (beide Hagen) scheitern an Grazioli (54., 56.).