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»Ja, Derby können wir«

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Fernwald . Es bleibt dabei - der SC Waldgirmes kann das mittelhessische Derby gegen den FSV Fernwald in der Fußball-Hessenliga nicht gewinnen. Der letzte Dreier datiert noch vor der Corona-Zwangspause, und auch in dieser Vorrunde feierte der FSV einen 2:1-Auswärtssieg in der Lahnaue. Doch am Samstag erwischte es das Team von Trainer Mario Schappert beim 1:

6 (0:2) besonders krass. Die knapp über 400 Zuschauer sahen zum Teil sehenswerte Tore, aber nur die Fans des Tabellenvierten hatten ihre Freude daran, denn die Gäste, die wieder näher an die Abstiegsplätze abgerutscht sind, enttäuschten in allen Mannschaftsteilen. Die Gastgeber dagegen haben ihren vierten Tabellenplatz gefestigt.

FSV Fernwald - SC Waldgirmes 6:1

»Ja, Derby können wir! Es ist bemerkenswert, wie die Mannschaft trotz personeller Probleme leidenschaftlich und super Fußball gespielt hat. Ein Riesenkompliment und Respekt, wie sie gekämpft hat und präsent war - außer in der 46. Minute«, war FSV-Trainer Daniyel Bulut natürlich hochzufrieden, zumal er auf die gesperrten Nicolas Strack, Louis Goncalves und Elmir Muhic, sowie die angeschlagenen Agon Dervishi und Yannis Grönke verzichten musste .

Dabei legten beide Mannschaften auf dem Kunstrasen von Beginn an den Vorwärtsgang ein, ohne allerdings das Abwehrverhalten zu vernachlässigen. Viele gutgemeinte lange Bälle landeten zunächst unerreichbar im Aus, sicher auch wegen des starken böigen Windes. Beim recht frühen und Weichen stellenden 1:0 (18.) profitierten die Gastgeber von einer Balleroberung im Mittelfeld, und beim schnellen Vorstoß über rechts brauchte der zentral positionierte Brian Mukasa bei der Hereingabe von David Siebert gegen eine ungeordnete SC-Abwehr nur noch zu vollenden. In der 23. Minute kam der SC Waldgirmes zu seinem ersten Abschluss, aber der Schuss von Max Schneider wurde abgeblockt. Kurz darauf verpasste der frei stehende Siebert (24.) den Ausbau der Führung, als sein Schuss ganz knapp am langen Toreck vorbeistrich. Das 2:0 (32.) fiel nach dem gleichen Muster wie die Führung: Ballgewinn im Mittelfeld, schnelles Umschalten, Johannes Hofmann auf der rechten Seite durch, und Tom Woiwod setzte die Hereingabe ins Netz. Die Waldgirmeser konnten sich gegen eine gut gestaffelte FSV-Deckung offensiv nicht durchsetzen und suchten meist ihren Torjäger Felix Erben, doch der war gut abgeschirmt und kam in Durchgang eins nicht zum Abschluss.

Bis zur 46. Minute, denn dann kam der die Torjägerliste anführende Stürmer zu seinem 19. Treffer, als er von Torwart Pierre Kleinheider und Abwehrkollegen ungestört eine Flanke zum 1:2-Anschluss einköpfte. Trotzdem war bei den Lahnauern kein intensives Aufbäumen zu spüren, stattdessen erhöhten die Fernwalder auf 3:1 (56.) durch Siebert, der nach einem Steilpass von Erdinc Solak auch noch SC-Keeper Maik Buss umspielte und ins leere Tor abschloss.

In der Folge spielte das Bulut-Team die restliche Zeit mit viel Ballsicherung herunter, ohne das Toreschießen zu vergessen. Erst traf der aufgerückte Julian Bender mit einem präzisen Seitschlag nach einer Flanke von Siebert zum 4:1 (61.), dann bestrafte Solak die schwachen Gäste noch mit einem Doppelschlag. In Minute 75 setzte er sich auf engstem Raum gegen drei Waldgirmeser durch und vollendete aus spitzem Winkel zum 5:1, dann setzte der Edeltechniker mit einem tollen Volleyschuss nach Flanke von Bender den Schlusspunkt zum 6:1-Endstand (81.). Gegen einen Gegner, der auch im zweiten Durchgang keine Durchschlagskraft entwickeln konnte und in der Abwehr wiederholt unsortiert war.

Entsprechend enttäuscht war SC-Coach Mario Schappert nachher: »Das ist ganz, ganz bitter. Wir wollten zunächst nichts zulassen und gut verteidigen, und bis zum 0:1 ist ja auch nichts passiert. Aber wie so oft hat uns das 0:1 das Genick gebrochen. Danach haben wir viele leichtsinnige Ballverluste gehabt, folgerichtig die Tore kassiert und die Mannschaft ist in Einzelteile zerfallen.«

FSV Fernwald : Kleinheider - Kaguah, Burger, Bender, Schwabe - Mukasa (66. Weiss), Solak (81. Sapper), Siebert (81. Dursun), Hofmann (66. Mohr), Hendrich - Woiwod.

SC Waldgirmes: Buss - Fries, Schmidt, Golafra, Schneider (46. Wiessner) - Stephan, Tega (46. Fürbeth), Hartmann (75. Götz), Safiew, Olizzo - Erben (79. Kim).

Tore: 1:0 Mukasa (18.), 2:0 Woiwod (32.), 2:1 Erben (46.) , 3:1 Siebert (56.), 4:1 Bender (61.), 5:1 Solak (75.), 6:1 Solak (81.) - Schiedsrichter: Reisert (Rödermark) - Zuschauer: 410.

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Stabile Seitenlage: SC-Torjäger Felix Erben geht zwischen Johannes Hofmann und Jonas Schwabe in die Knie. Foto: Schepp © Schepp

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