Jäger der verlorenen Punkte

Gießen (mol). Die erste »Englische Woche« wartet auf die Teams der Fußball-Gruppenliga Gießen/Marburg. Denn zwischen dem am Wochenende auszutragenden siebten Spieltag und dem achten am Wochenende darauf wird am kommenden Mittwoch (7. September) der offiziell dritte eingefügt. Kurioserweise gilt nach wie vor: Für Siege bei Mannschaften aus dem Gießener Fußballkreis sind nach wie vor nur die TSG Wieseck und die TSF Heuchelheim zuständig, die zudem alle ihrer fünf absolvierten Partien gewinnen konnten.
Den Bock endlich umstoßen wollen der FC Gießen II, der MTV 1846 Gießen und die SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen, wofür drei Spiele binnen sieben Tage zumindest reichlich Möglichkeiten bieten.
Sonntag, 15 Uhr
FC Gießen II - SpVgg. Leusel (in Watzenborn-Steinberg): Acht Spiele, drei Remis, fünf Niederlagen - so lautet kombiniert die bisherige Saisonbilanz der beiden Kontrahenten. Die Alsfelder lieferten zuletzt jedoch starke Leistungen ab, verloren Punkte gegen Wetter (2:2) und Wieseck (3:4) erst jeweils in der Nachspielzeit. Der Trend beim Verbandsliga-Absteiger zeigt dagegen nach unten, denn nach zwei Remis zu Beginn setzte es zuletzt zwei Niederlagen. In Pflichtspielen stehen sich beide Teams am Sonntag zum allerersten Mal gegenüber, ein Testspiel im vergangenen Februar verlief aber eindeutig: Leusel gewann mit 5:0. Möchte die Benzerli-Elf nicht im Tabellenkeller hängen bleiben, sollte im »Duell der Sieglosen« der erste Dreier der Runde eingefahren werden.
SG Waldsolms - SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen (in Kröffelbach): Bitterer Saisonstart für die Kesselbacher Dreier-SG, die den personellen Problemen derzeit Tribut zollen muss. Nach drei Niederlagen zu Beginn reichte auch eine starke Leistung gegen Topteam FC Burgsolms (1:3) nicht für Zählbares, sodass die Frank-Elf noch auf Punkte wartet. Deren zehn weist dagegen schon die SG Waldsolms nach starken Saisonstart auf, die beiden Heimspiele der Saison (5:3 gegen Ehringshausen/Dillheim, 4:2 gegen Leusel) wurden zudem gewonnen. Hoffnung sollte KOA aber der Auftritt in der letzten Saison machen, denn Ende April sicherte sich die Spielgemeinschaft beim Auswärts-2:0 bei den Gelb-Blauen drei ganz wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Sonntag, 15.15 Uhr
TSF Heuchelheim - FSV Braunfels: Trotz schwacher Vorbereitungsergebnisse sind die Heuchelheimer mit Anpfiff der Saison so richtig durchgestartet und haben bislang alle fünf Saisonpartien gewonnen. Zwar blieb die Marx/Pauly-Elf kurioserweise bei keinem der fünf Siege gegentorlos, sammelte aber dennoch jeweils den Dreier ein. Was auch an der tollen Frühform von Stürmer Nico Städele liegt. Auf sechs Treffer kommt der 27-Jährige nach den bisherigen Partien bereits, in den letzten vier Spielen gelang ihm jeweils mindestens ein Treffer.
Doch mit dem Zehnten Braunfels (fünf Punkte) kommt nun so etwas wie ein Angstgegner der Weiß-Blauen, denn die Schlossstädter gewannen die letzten beiden Gastspiele in Heuchelheim ohne Gegentor (2:0, 1:0).
FCC klarer Favorit gegen MTV 1846
Sonntag, 16 Uhr
FC Cleeberg - MTV 1846 Gießen: Eine richtig schwere Aufgabe kommt am Sonntag auf die noch sieglosen Männerturner (ein Saisonpunkt) zu, denn Verbandsliga-Absteiger FC Cleeberg konnte bislang drei seiner vier Partien gewinnen. Vor allen Dingen auf eigenem Platz spielt die Hocker-Elf bislang bärenstark auf, dem 3:1 gegen den FC Ederbergland II folgte zuletzt ein 8:1-Schützenfest gegen Aufsteiger SG Oberes Edertal. Und auch die beiden Gruppenligaduelle zwischen den Gastgebern und dem MTV Gießen in der Saison 2018/19 gingen jeweils mit 2:1 an Cleeberg, sodass die Favoritenrolle auch am Sonntag sicherlich den Hausherren zufällt.
Sonntag, 16.15 Uhr
TSG Wieseck - FSV Schröck: »Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten. Und heutzutage noch ein wenig länger« - so könnte der leicht abgewandelte Spruch des legendären Sepp Herberger lauten. Eine Tatsache, die sich vor allem die Wiesecker zu Saisonbeginn zunutze gemacht haben. Denn wären die Partien bereits nach 88 Minuten abgepfiffen worden, hätte der Aufsteiger unglaubliche sieben Punkte weniger auf dem Konto. So konnten die Selmo/Frels-Schützlinge aber gleich drei der fünf Partien in den Schluss-Sequenzen noch für sich entscheiden und thronen daher verlustpunktfrei an der Spitze.
Und Tore sind wohl auch am Sonntag garantiert, satte sechs fielen bei TSG-Spielen im Schnitt. Gegen Schröck (neun Punkte) ist die Bilanz zwar mies (zehn Niederlagen in 16 Duellen), vier der fünf Erfolge gelangen aber daheim.