Joker sticht in verrücktem Spiel

Fernwald. Einen 3:2 (1:1)-Sieg in allerletzter Sekunde feierte der FSV Fernwald am Samstag im Duell der Fußball-Hessenliga gegen den FC Bayern Alzenau. In einem Spiel auf Augenhöhe war der Dreier insgesamt glücklich für den gastgebenden Tabellendritten, der allerdings beim 2:2 mithalf, sodass die Fußball-Hessen aus Nordbayern zunächst den leistungsgerechten Ausgleich schaffen konnten.
FSV Fernwald - Bayern Alzenau 3:2
»Die Jungs wollten bis zum Ende unbedingt gewinnen, und diese gute Moral ist belohnt worden«, machte FSV-Coach Daniyel Bulut seiner Mannschaft ein Kompliment in Sachen Einstellung trotz der nicht vorhandenen Aufstiegschance, räumte allerdings auch ein: »Es war ein etwas verrücktes Spiel, und der Glücklichere hat gewonnen. Die erste Halbzeit war nicht gut von uns mit zu vielen Fehlpässen und unkonzentrierten Aktionen, aber in der Pause haben wir uns gesammelt und hatten dann die klareren Angriffe.«
Beide Teams brachten von Beginn an Tempo ins Spiel, die Gäste attackierten früh und engagiert, versuchten schnell in die Vorwärtsbewegung zu kommen und hatten bald die Oberhand im Geschehen meist zwischen den Strafräumen. Der Tabellen-Zehnte versuchte dabei vor allem, seine Spitze Luki Matondo in Szene zu setzen, der zunächst mit einem Schuss an FSV-Keeper Pierre Kleinheider scheiterte (3.), nach einer Ecke den Ball mit dem Kopf nicht richtig traf (4.) und mit einem Distanz-Kracher den FSV-Kasten knapp verpasste.
Und Kleinheider musste aus kurzer Distanz Schüsse von Lukas Fecher und im Nachschuss von Moritz Aul (35.) parieren. Erfolgsversprechende Torchancen der Gastgeber? Fehlanzeige! Umso überraschender die Führung des FSV, als Nicolas Strack, der statt Tom Woiwod in vorderster Front stand, bei einem Zuspiel in die Tiefe von Erdinc Solak schnell schaltete und das Leder über FC-Keeper Daniel Endres ins Netz lupfte.
In der Folge hatten die Gastgeber Glück, dass Kleinheider (37.) erst Fechers präzisen Distanzschuss parierte und anschließend auch Matondos Nachschuss bravourös abwehrte. Kurz vor der Pause klärte Elmir Muhic (44.) Matondos Heber noch auf der Torlinie, bevor in der Nachspielzeit Dusan Crnomut mit einem genauen 25-Meter-Freistoß über die Mauer zum hochverdienten 1:1 (45+3) ausglich. Nach der Pause war zunächst der Schwung dahin, das eher harmlose Geschehen spielte sich zwischen den Strafräumen ab.
Erst Louis Goncalves (70.) scheiterte aussichtsreich aus spitzem Winkel am Außennetz, bevor Solak wenig später in bekannt gekonnter Manier einen 30-Meter-Freistoß zum 2:1 (73.) versenkte.
Aber zwei Minuten danach der erneute Ausgleich, als bei einem Ball in die Tiefe Lucas Burger nicht reagierte und tatenlos zuließ, dass Crnomut das Leder über den herausstürzenden Kleinheider zum 2.2 (75.) ins leere Tor setzte. Beide wollten nun die Entscheidung, der FSV mehr als der Ex-Regionalligist aus Nord-Bayern - und wurde belohnt. In der Schlussminute traf der eingewechselte Woiwod nach Zuspiel von Yannis Grönke vorbei an Freund und Feind im dicht besiedelten Strafraum zum 3:2-Endstand.
»Es ist bitter, wenn man solch ein spätes Tor fängt, denn wir hätten einen Punkt verdient gehabt. In der ersten Halbzeit hatten wir Chancen, in Führung zu gehen, aber wir schießen zu wenig Tore. Aber die Jungs haben nach zwei Rückständen eine gute Moral gezeigt«, sagte Alzenaus Co-Trainer Dennis Bochow anstelle von Chef-Coach Angelo Barletta, der enttäuscht keinen Kommentar abgeben wollte.
FSV Fernwald: Kleinheider - Kaguah, Burger, Muhic - Goncalves, Hendrich (68. Schäfer), Mukasa, Solak, Grönke, Bender - Strack (65. Woiwod).
FC Bayern Alzenau: Endres - Topic, Aul, Milosevic, Bhatti - Seikel, Alexander, Crnomut, Wilke, Fecher - Matondo (81. Hacker).
Tore: 1:0 Strack (35.), 1:1 Crnomut (45.+3), 2:1 Solak (73.), 2:2 Crnomut (78.), 3:2 Woiwod (90.). - Schiedsrichter: Winkler (Warburg). - Zuschauer: 180.