Kamada als Trainingsmeister
Windischgarsten (pep). So nahe wie im Trainingslager kommen Fans der Frankfurter Eintracht, aber auch Medienvertreter, den Spielern und den Trainern und ihrer Arbeit auf dem Feld im normalen Saisonverlauf nur höchst selten. Spieler fallen auf, Spieler fallen nicht auf und es gibt auch Spieler, die sichtlich abfallen.
Ganz vorne dabei ist auf dem gepflegten Rasen unterhalb des Mannschaftshotels in Windischgarsten vom ersten Tag an Daichi Kamada. Der japanische Mittelfeldspieler macht nicht den Eindruck, als lasse er sich von der Verpflichtung von Mario Götze als direktem Konkurrenten auf der Spielmacher-Position negativ beeindrucken. Ganz im Gegenteil. Kamada tritt so auf, als wolle er allen zeigen, dass er seinen Platz nicht kampflos abgeben wird. Er fällt auf mit genauen Pässen, erstaunlich rustikal geführten Zweikämpfen und erfolgreichen Torabschlüssen.
Eine absolute Bank in nahezu jeder Übungsform und vor allem bei den internen Testspielen und Testspielchen ist Evan Ndicka. Der junge Franzose steht da wie ein Fels in der Brandung. Er war schon letzte Saison gut, mit dem Selbstvertrauen des Europapokalsiegers ist er noch auffälliger geworden.
Spektakulär sind die Leistungen von Kevin Trapp bei den Übungen mit Torwarttrainer Jan Zimmermann. Es geht ein Raunen durchs kleine Publikum, wenn Trapp »Eins-zu-eins-Duelle« am Fließband gewinnt. Ein Führungsspieler durch und durch. Auffällig halt.
Es gibt auch viele Spieler, die ihre Arbeit solide und konzentriert verrichten, die eben nicht auffallen, sich aber ihrer Bedeutung sehr wohl bewusst sind. Filip Kostic ist kein Trainingsweltmeister. Mario Götze, der neue Star, spielt bislang eher eine untergeordnete Rolle. Und Lucas Alario fällt nur auf, wenn er das Tor trifft. Dafür ist er freilich geholt worden. Randal Kolo Muani tut sich bei den Spielen auf begrenzten Flächen schwer, der schnelle Franzose braucht den großen Raum des ganzen Platzes.
Und da gibt es auch ein paar Profis, die abfallen. Neuzugang Jerome Onguéné unterlaufen viele Fehler. Und Jens-Petter Hauge kommt einfach nicht in Fahrt.