Kassel und Kaufbeuren warten
Bad Nauheim (wbe). Die Zeit des Rechnens und der Ergebnis-Prognose hat in der Deutschen Eishockey-Liga 2 derzeit Hochkonjunktur. Nur noch sechs Spieltage an den drei kommenden Wochenenden stehen auf dem Programm und bis auf Hauptrundenmeister Kassel Huskies sowie die Playdown-Teilnahme von Schlusslicht Bayreuth Tigers kämpfen momentan alle Teams noch um ihre Platzierungen.
Das gilt auch für den EC Bad Nauheim, der noch drei Optionen offen hat: Playoff-Heimrecht als zumindest Viertplatzierter nach der Hauptrunde, direkte Playoff-Qualifikation bei Platz sechs oder die eher ungeliebte Preplayoff-Serie. »Wir wollen mindestens Sechster werden aber ich habe Platz vier auch noch im Blick«, sagt EC-Headcoach Harry Lange, der mit seinem Team an diesem Wochenende besonders gefordert ist. Zunächst einmal sind die Badestädter am heutigen Freitag um 19.30 Uhr im Hessenderby in Kassel zu Gast und am Sonntag steht dann um 18.30 Uhr das Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren auf dem Programm.
Zum vierten Mal in dieser Saison bringt es diese Konstellation Kassel/Kaufbeuren mit sich, dass die Roten Teufel innerhalb von 48 Stunden gegen die vermeintlich stärksten Clubs der Liga antreten müssen. Der Deutsch-Österreicher sieht die Aufgaben sehr realistisch. »Wenn mir jemand garantiert, dass wir aus Nordhessen etwas mitnehmen, unterschreibe ich das sofort. Gegen Kaufbeuren rechnen wir uns am Sonntag allerdings durchaus etwas aus«, meint Bad Nauheims Trainer.
Wie imponierend die Serie der Nordhessen ist, beweist ein Blick auf die Hauptrunden-Statistik. Mit einem Vorsprung von 32 (!) Punkten führen sie aktuell die Tabelle an, allein die letzten 12 Heimspiele haben die Kasseler für sich entschieden. Pikanterweise datiert ihre letzte Heimniederlage vom 27. November des vergangenen Jahres, als sie im Hessenderby gegen Bad Nauheim mit 1:3 unterlegen waren.
Gegen den ESV Kaufbeuren, der bislang eine herausragende Saison spielt, wollen die Badestädter am Sonntag dagegen unbedingt gewinnen. »Wir benötigen einen Dreier, um den Abstand im Kampf um Platz sechs zu wahren«, ist Trainer Lange auch deshalb optimistisch, weil man zuletzt vor eigenem Publikum gegen Selb eine klar ansteigende Form gezeigt hat. In personeller Hinsicht wird es kleine Veränderungen geben. Fabian Herrmann kehrt in den Kader zurück, auch David Cerny ist wieder dabei, während Kevin Niedenz in Köln vorgesehen ist. Der neu verpflichtete Kontingentspieler Grayson Pawlenchuk ist dagegen noch keine Option.
Kurz vor Ablauf der Wechselfrist in der DEL 2 ist der EC Bad Nauheim am Mittwoch auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv geworden. Verpflichtet wurde als fünfter Kontingentspieler Grayson Pawlenchuk, der in Bad Nauheim einen Vertrag bis Saisonende erhalten hat. Der 25jährige kommt von Västerviks, einem Club aus der zweiten schwedischen Liga. Der Kanadier ist bereits am Mittwoch von Stockholm kommend in Frankfurt eingetroffen und hat gestern erstmals am EC-Training teilgenommen. Der Stürmer wurde in Edmonton geboren und sammelte seine erste Profi-Erfahrung in der East Coast Hockey League (ECHL). In der Zeit von 2018 bis 2022 stand er in der Auswahl der Universität Alberta. Im vergangenen Sommer zog es ihn nach Europa mit seiner ersten Station in Schweden. Die Verpflichtung von Grayson Pawlenchuk erfolgte nicht aus aktuellem Anlass. »Wir haben vier Kontingentspieler, so dass er zunächst einmal nur zur Absicherung geholt wurde, falls ein Kontingentspieler ausfällt«, sagt EC-Trainer Harry Lange, der auf die letzte Saison verweist, als Taylor Vause in den Playoffs verletzt ausgeschieden war.