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Katzenjammer wird abgemildert

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Hatte wie seine Mannschaftskollegen des RSV Lahn-Dill einen schweren Stand: Ghazain Choudhry wird von Aliaksandr Halouski (l.) und Vahid Gholomazad (r.) in die Mangel genommen. Foto: Diekmann © Diekmann

Wetzlar. Es war alles bereitet für ein Basketballfest. Die Tuxedo Drive Big Band heizte mit schmissigen Weisen mächtig ein, die Hüpfburg war mit Kindern überfüllt, auf den Rängen sorgten 1620 Besucher für einen Zuschauerrekord in dieser Saison, die Begeisterung war entsprechend. Doch dem wurden die Rollstuhlbasketballer des RSV Lahn-Dill nur in der ersten Halbzeit gerecht.

Nach einem 34:35 nach 20 Spielminuten mussten sie sich im Spitzenspiel der Bundesliga dem bis dato punktgleichen Tabellenführer RSG Thuringia Bulls mit 58:78 geschlagen geben und gehen nun als Rangzweiter in die Playoffs.

RSV Lahn-Dill - Thuringia Bulls 58:78

Der im Laufe der Partie zunehmende Katzenjammer wurde aber abgemildert. Ausgerechnet vom Gäste-Trainer. »Wir können uns jetzt mal freuen. Aber das war noch keine Entscheidung«, spielte Michael Engel darauf an, dass die Meisterschaftsfrage in der Endrunde im April entschieden wird und beide Mannschaften in wenigen Tagen schon wieder den Champions Cup vor Augen haben. Zufrieden blickte der Headcoch der Bulls aber auf die 40 vorhergehenden Spielminuten zurück: »Das Derby hat Spaß gemacht.« Dem widersprach Janet Zeltinger deutlich. »Mir hat es keinen Spaß gemacht.« Verständlich nach einer desolaten zweiten Halbzeit und der zweiten Heimpleite in Folge. Denn vor zwei Wochen hatten die Mittelhessen überraschend auch gegen die Rhine River Rhinos verloren. Seinerzeit schon deutlich mit 72:86, jetzt noch krasser mit 20 Punkten Unterschied. Da half auch der Rückblick auf das Spitzenspiel der Hinrunde nichts, als die Lahn-Diller in Elxleben mit 70:66 als Sieger vom Platz gerollt waren.

»Entscheidend war, dass wir den RSV auf einer Trefferquote von 34 Prozent aus dem Feld gehalten haben«, wusste Engel um den maßgeblichen Faktor für den Auswärtssieg. Zudem hatten die Gäste mit dem gebürtigen Weißrussen Aliaksandr Halouski den nicht nur wegen seiner 27 Punkte überragenden Akteur des Abends in ihren Reihen.

Einbruch kommt in Halbzeit zwei

Dagegen fand RSV-Punktegarant Thomas Böhme gar nicht ins Spiel und blieb bei seinen elf Zählern bei einer mageren Wurfausbeute von 21 Prozent. Er hatte das erste Viertel von der Seitenlinie aus verfolgen müssen, weil Zeltinger und ihr »Co« Günther Mayer einer »großen Line Up« den Vorzug gaben. Güntner, Fujimoto, Ghoudry, Brown und Weiß machten ihre Sache auch gut und gingen mit einem 19:17-Vorsprung aus dem ersten Quarter. Zum Seitenwechsel war ebenfalls noch alles offen. »Wir haben in der ersten Halbzeit besser getroffen und bessere Pässe gespielt«, blickte Matthias Güntner auf den 34:35-Halbzeitstand zurück. In den Rebounds waren die Gastgeber bis dahin ebenso klar überlegen.

Doch die Wurfquote des RSV-Teams ließ mehr und mehr zu wünschen übrig. Schon beim 40:53 durch Jordi Ruiz Jorda in der 28. Minute war die Vorentscheidung gefallen. »Wir hatten lange die Möglichkeit, zurück ins Spiel zu kommen«, bilanzierte Janet Zeltinger. Aber die Bulls hätten es nicht zugelassen. Nach der zumindest in dieser Form unerwarteten Heimpleite wird sie sich aber gut der Devise von Matthias Güntner anschließen können: »Wir müssen einen klaren Kopf behalten.« Schon am Donnerstag geht es ins spanische Albacete.

RSV Lahn-Dill: Choudry (6), Brown, Blair, Beissert (n.e.), Mizan (n.e.),Weiß, Güntner (19), Zantinge (2), Fujimoto (20/2 Dreier), Böhme (11/1), Hollermann.

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