Kein Licht im Keller
Kinzenbach . Die SG Kinzenbach hat im »Kellerduell« der Fußball-Verbandsliga Mitte beim 0:3 (0:1) gegen Tabellenschlusslicht SpVgg. Eltville weiter an Boden - nach dem Sieg des SSC Burg ist die SGK nun Vorletzter - und Hoffnung auf den Klassenerhalt verloren. Not gegen Elend - oder wie es Kinzenbachs Co-Trainer Ingo Flechtner, der seinen Chef Peter Bätzel, der auf Klassenfahrt weilt, vertrat, beurteilte:
»Das war kein Verbandsliga-Fußball von beiden Mannschaften.«
SG Kinzenbach - Spvgg Eltville 0:3
Flechtner war besonders »enttäuscht, über die Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist. Mir hat die Entschlossenheit und Klarheit in den Aktionen gefehlt. Wenn du gegen solch einen Gegner nichts holst, hast du die Klasse nicht verdient.«
Besonders in der ersten Halbzeit spiegelten sich die Tabellenränge beider Teams im Spielgeschehen wider. Überwiegend zerfahrene und ungenaue Aktionen, ungeschickte und übertrieben aggressive Zweikämpfe, ungenaue Abspiele und schlechte Abschlüsse auf beiden Seiten.
Dennoch hätten die Gastgeber, die ohne die angeschlagenen Stammkräfte Tommy Ried, Marius Jörg, Emre Yener und Henrik Keller sowie Nicolas Anker (Klassenfahrt) und den gesperrten Marcus Purdak aufliefen, im ersten Durchgang der Partie einen erfolgreichen Schub geben können. Aber Paul Kipper (3.), Robin Sajonz (15.) und Hakan Güngör nach schönem Solo scheiterten jeweils am gut reagierenden Eltviller Keeper Alexander Stubben. Und gerade noch hatte erneut Stubben einen Freistoß von Güngör (40.) abgewehrt, fiel auf der anderen Seite die Führung für die Gäste. Mit Hilfe von SG-Torwart Henrik Flechtner, der beim Herauslaufen gegen Mojtaba Tajik zögerte und nicht mehr verhindern konnte, dass sich das Leder zum überraschenden 0:1 (40.) ins Tor senkte.
Der zweite Durchgang sollte den wenigen Zuschauern zumindest viel Turbulenzen vor den Toren bescheren. Die SG entwickelte viel Angriffsdruck, aber Güngör (47.) und Ahmet Marankoz (48.) scheiterten entweder am Gäste-Keeper oder Kippers Schuss nach einer Ecke wurde auf der Torlinie noch abgeblockt.
Aber die Eltviller blieben gefährlich und kamen innerhalb von zwei Minuten zum vorentscheidenden 3:0. Erst setzte sich der kurz zuvor eingewechselte Eric Gebel am SG-Strafraum durch und traf zum 2:0 (64.) an Flechtner vorbei ins lange Toreck, dann krönte Marlon Klärner seinen Sololauf fast von der Mittellinie mit dem 0:3 (66.). Die größte Torchance aber vergab Klärner, als er allein vor dem leeren SG-Tor eine Hereingabe von Tajik neben den Pfosten setzte.
In der Folge spielte sich das Geschehen fast nur vor dem Gäste-Tor ab, und Kinzenbach hatte sogar Chancen, die Partie zu kippen. Aber Stubben und Kollegen retteten mit großem Einsatz und Superparaden gegen Schüsse von Güngör (71., 73.), Stephan Alber (71., 75.) Marankoz (74.) und Ufuk Yildirim (85.), dessen Kopfball auf der Linie abgewehrt wurde.
»Wir hätten noch eine Stunde spielen können, und hätten keinen Treffer erzielt«, kommentierte Ingo Flechtner diese vergebenen Möglichkeiten seiner Mannschaft, die jetzt noch neun Spiele Zeit zum Punkten hat.
SG Kinzenbach: Flechtner - Yildirim, J. Alber, R. Sajonz (84. Jörg), Schmidt, Kipper (63. S. Alber), Akin, P. Sajonz, Herborn, Güngör, Marankoz.
SpVgg. Eltville: Stubben - Kodaira, Scholten, Lopez (74. Rüdiger), Bolela, Asgharpour Meinagh (77. El Hamsi), Abd Ali, Klärner (88. Müller Gomez), Haxhosaj (60. Gebel), Tajik (86. Furihata), Lang.
Tore: 0:1 Tajik (40.), 0:2 Gebel (64.), 0:3 Kodaira (66.) - Schiedsrichter: Eberhardt (Besse) - Zuschauer: 40.