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Kellerkind bloß nicht unterschätzen

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Hüttenberg. Die Marschrichtung, die die Zweitliga-Handballer des TV Hüttenberg von ihrem Trainer vorgegeben bekommen haben, ist eindeutig und lässt keine Zweifel zu: Alles andere als ein Sieg gegen den HC Empor Rostock am Samstagabend (Anwurf 19.30 Uhr) im Hüttenberger Sportzentrum wäre eine Enttäuschung.

TV Hüttenberg - HC Rostock (Sa., 19.30 Uhr)

Es ist der erste TVH-Auftritt vor heimischem Publikum in diesem Kalenderjahr, weshalb es für Coach Johannes Wohlrab keine zwei Meinungen gibt. »Die ganz klare Zielstellung lautet, die zwei Punkte hierzubehalten. Sonst nichts«, so der 36-Jährige, dessen Team nicht nur angesichts der Stimmung beim eigenen Anhang punkten möchte, sondern vor allem auch deshalb, weil die tabellarische Konstellation die Hüttenberger eindeutig als Favoriten ausweist. Rockstock hat von seinen 19 Begegnungen bislang gerade einmal vier Spiele gewinnen können, 13 Mal unterlag man dem Gegner, so auch bei der 24:29-Hinspielniederlage gegen den TVH, die für die Blau-Weiß-Roten zugleich das Startsignal für eine tolle Auswärtsserie bedeutet hatte. Mit 501 erzielten Treffern verfügt der HCE über den mit Abstand harmlosesten Angriff der Liga. Dies gilt vor allem in fremden Hallen, aus denen man bei insgesamt neun Versuchen erst vier Punkte entführen konnte. Negativbilanzen, die sich auch im Klassement auswirken: Der DDR-Traditionsclub befindet sich an drittletzter Stelle und damit mitten im Abstiegskampf.

Und dennoch sollten die Hüttenberger gewarnt sein. Denn erst am vergangenen Wochenende haben die Gelb-Blauen ein Ausrufezeichen im Tabellenkeller gesetzt, als der Rangachte TuSEM Essen in der Rostocker Stadthalle mit 28:25 besiegt werden konnte. Dreifacher Torschütze aus dem linken Rückraum war dabei Marc Pechstein, der von 2012 bis 2014 das Hüttenberger Trikot trug, ehe es den 31-Jährigen zurück in heimische Gefilde zog. Bei der Sichtung des Videomaterials ist Wohlrab aufgefallen, dass die Rostocker seit kurzem wieder mit einer taktischen Variante spielen, die nach dem Trainerwechsel von Till Wiechers zum Duo Tristan Staat und Florian Zemlin im vergangenen Oktober vom HCE-Ensemble nur noch selten angewendet worden war. »Sie haben wieder über längere Zeit im sieben gegen sechs und mit zwei oder phasenweise sogar mit drei Kreisläufern gespielt. Ich gehe davon aus, dass sie das gegen uns auch machen werden, darauf müssen wir vorbereitet sein«, so Wohlrab, dessen Schützlinge noch im Dezember 2021 Erfahrung mit dieser für den Zuschauer eher unspektakulär daherkommenden Strategie sammeln durften, als sie im Heimspiel gegen einen statisch agierenden HCE deutlich mit 27:34 verloren. »Wir müssen viele Ballgewinne provozieren, um dann über die erste und zweite Welle ins Tempospiel zu kommen. Das hat in Nordhorn gut funktioniert, dieses Mal brauchen wir den Fokus aber 60 Minuten lang«, spielt Wohlrab auf die 30:32-Niederlage bei der HSG Nordhorn-Lingen an.

Für den TVH ist die Partie gegen die Ostseestädter zugleich der Auftakt für eine Englische Woche, die mit schwierigen Partien gegen Spitzenreiter Balingen-Weilstetten (Mittwoch) sowie den Dritten Dessau-Roßlau (Samstag) fortgesetzt wird - was einen Erfolg gegen Empor noch wichtiger machen dürfte. »Der Fokus liegt erst einmal nur auf dieser Partie, alles andere zählt nicht«, stellt Wohlrab klar. Joel Ribeiro fällt mit einer Fußverletzung weiterhin aus, bei Paul Kompenhans besteht nach überstandener Reha und Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings indes Hoffnung auf einen Kurzeinsatz. Zudem wird aller Voraussicht nach noch Phillip Opitz zum Kader stoßen.

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