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Kinzenbach kantert im Keller

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Gießen . Mit einem Paukenschlag ist die SG Kinzenbach in die Restrunde der Fußball-Verbandsliga Mitte gestaret. Im Duell der stark abstiegsbedrohten Tabellennachbarn siegte der Rang-Fünfzehnte gegen den einen Punkt besser dastehenden Vierzehnten mit 6:1 (1:1). Damit ist das Team aus dem Heuchelheimer Ortsteil an den Hinterländern vorbeigezogen, steckt aber wie der gestrige Verlierer weiter im Abstiegskampf.

SG Kinzenbach - VfL Biedenkopf 6:1

Das sah auch SG-Coach Peter Bätzel so: »Das war ein erster Schritt von vielen«, konnte aber auch die deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Vorrunde erklären. »Wir haben die Spielphilosophie geändert, treten jetzt aktiver und offensiver auf. Es ist mehr Leben im Team, das liegt auch an den Neuen, die einen anderen Konkurrenzkampf im Kader verursacht haben.«

Dabei war nach dem ersten Durchgang nichts von einem klaren Erfolg der Gastgeber zu spüren. Beide Teams hatten die Bedeutung der Partie anscheinend begriffen, denn es entwickelte sich von Beginn an ein leidenschaftlich und mit vielen erbitterten Zweikämpfen geführtes Spiel. Bereits nach sieben Minuten gelang Jan Runzheimer die Führung für die Gäste, als er aus 20 Metern das Leder mit der Innenseite ins obere Toreck schoss. Die Kinzenbacher taten sich schwer mit dem Spielaufbau, auch weil die Gäste die Räume engmachten. Kurz nachdem erneut Runzheimer (19.) mit einem Freistoß das SG-Tor knapp verfehlt hatte, glich Emre Yener nach einem Eckball mit einem satten Schuss zum 1:1 (20.) aus.

Kurz nach der Pause leitete der Winter-Neuzugang von TuBa Pohlheim, Ahmet Marankoz, der mit Henrik Keller eine Doppelspitze bildete, einen Freistoß weiter zu Hakan Güngör, der mit seinem zehnten Saisontreffer das 2:1 (46.) erzielte. Kurz nachdem VfL-Keeper Dominik Geiss einen Keller-Schuss abgewehrt hatte, kam er an einen hohen Ball nicht heran, den Marcus Purdak zum 3:1 (52.) am langen Toreck einköpfte. Die Kinzenbacher blieben zwar in der Folge dominant und erkämpfte sich viele verlorene Bälle zurück, aber auch der VfL ließ nicht nach und versuchte Konterchancen zu ergattern. So wurde der wegen Trainingsrückstand erst eingewechselte VfL-Torjäger Dennis Rakowski in der 63. Minute bei seinem Sturmlauf gerade noch gestoppt. Drei Minuten später erhöhte Marankoz per Kopf nach Zuspiel von Ufuk Yildirim auf 4:1, und anschließend krönte Keller seinen fulminanten, aber auch kaum gestörten, Solo-Lauf von der Mittellinie mit dem 5:1 (69.). Und in der 84. Minute tauchte erneut Keller nach einem Zuspiel von Güngör allein vor dem machtlosen Geiss auf und markierte den 6:1-Endstand. »Solche Tore wie das nach Kellers Alleingang dürfen einfach nicht passieren, da haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht. Eine gute Halbzeit reicht nicht, deshalb ist die Niederlage verdient, wenn auch ein zwei Tore zu hoch ausgefallen«, musste VfL-Coach Vladimir Kovacevic zugeben. Er hatte allerdings auch mit erheblichen personellen Problemen schon während der Vorbereitung zu kämpfen, so saßen am Samstag nur noch drei Feldspieler auf der Bank.

SG Kinzenbach: Flechtner - Yildirim, Purdak (65. Akin), Yener (83. R. Sajonz) - Anker (72. Alber), T. Schmidt (83. P. Sajonz), Güngör, Pantke, Herborn (65. M. Schmidt) - Marankoz, Keller.

VfL Biedenkopf: Geiss - Kovacevic, Runzheimer, Hermann (74. Damm), Taskiran - Höflein (74. Gamma), Brusch, Müller (57. Rakowski), Gamarca, Lehnert - Muth.

Tore: 0:1 (7.) Runzheimer, 1:1 (20.) Yener, 2:1 (46.) Güngör, 3:1 (52.) Purdak, 4:1 (66.) Marankoz, 5:1 (69.) Keller, 6:1 (84.) Keller - Schiedsrichter: Bräunche (Bicken) - Zu.: 70.

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