Konkurrenz kann nicht mithalten

Gießen (amp). »In Jerusalem, da muss es richtig krachen.« Nein, Jana Becker plädiert nicht für eine Verschärfung des Nahost-Konflikts. Die Frohnatur von der LG Wettenberg blickt vielmehr schon den U18-Leichtathletik-Europameisterschaften in Israel vom 4. bis 7. Juli entgegen. Denn dann dürfte die 800 Meter-Spezialistin aus Laubach-Lauter richtig gefordert werden, wenn es wie geplant über Vor- und Zwischenlauf ins Finale der doppelten Stadionrunde geht.
Sie wisse von »vier Mädels« in Europa, die eine Zeit um die 2:04 Minuten laufen könnten. Und die kann die 16-Jährige vom Sportinternat in Frankfurt jetzt auch vorweisen.
Beim »Sparkassen Jump’n›Run Light« in Dortmund gewann Jana Becker in neuer persönlicher Bestzeit von 2:04,95 Minuten, nachdem sie vor wenigen Wochen in Karlsruhe noch 2:06,15 gelaufen war. »Das Training lief zuletzt super«, hatten die Läuferin und ihr Trainer Benjamin Stalf die Ziele bei der Veranstaltung im Hacheney-Stadion hoch gesteckt. »Ich wollte gewinnen und eine super Zeit laufen.« Doch das Feld blieb lange zusammen und die spätere Zweitplatzierte Patricia de Graat von der gastgebenden LG Olympia Dortmund dicht dran. »Ich habe gemerkt, dass Patricia vorbeigehen wollte. Aber ich habe dagegen gehalten und am Schluss Gas gegeben«, hatte Becker im Ziel einen deutlichen Vorsprung von über einer Sekunde vor de Graat. »Das geht aber noch besser«, gab sich die Hessin bescheiden. Die in der Frauen-Klasse startende 24-jährige Konkurrentin belegte mit 2:06,43 (ebenfalls persönliche Bestzeit) den zweiten Platz. Nur zum Vergleich: Die beste W20-Läuferin, die Dortmunderin Karolina Mia Haas, folgte mit 2:08,42 auf Rang fünf. In Jerusalem bei der EM erwartet das Duo Becker/Stalf wesentlich umkämpftere letzte 300 Meter.
Ihr Stehvermögen hatte Jana Becker eine Woche zuvor bei der Sparkassengala in Regensburg unter Beweis gestellt. Als jüngste Starterin im Feld kam sie über 400 Meter als 14. (und fünftbeste der W20) ins Ziel. Ihre 54,76 Sekunden kommentierte sie mit »Ich bin mit der Zeit super zufrieden«. Schließlich hatte sie damit auch die Norm über die Stadionrunde für die EM in Israel erfüllt. Doch wird sie in Jerusalem nur ihre Spezialstrecke 800 Meter laufen. Genauso wie am nächsten Wochenende bei der U18-Gala in Walldorf, wenn sich alle EM-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer noch einmal im Wettkampf treffen. Schließlich ist die Veranstaltung als offizielle EM-Qualifikation angesetzt.