Langers großer Sprung

Darmstadt (lab). Laufen, Werfen und Sprinten in vollem Umfang und das an zwei Tagen. Wer in der Leichtathletik einen Mehrkampf machen möchte, muss hart gesotten sein. Am vergangenen Wochenende war der Ort des »Kampfes« das Stadion Bürgerpark in Darmstadt - hier fanden die hessischen Meisterschaften im Mehrkampf statt.
Einen besonderen »Flair« bringt natürlich immer der Zehnkampf mit sich: Gruppendynamik, Höhen und Tiefen und gerne mal mehr Kraft als Technik.
Die LG Wettenberg hatte hier zwei Eisen im Feuer. Für Björn Langer in der U20 und Tim Schneider bei den Männern ging es in Darmstadt vor allem um die Quali für die »Deutschen« in einem Monat. Langer startete aussichtsreich in den Wettkampf: Er hatte über die 400 m am Ende etwas zu beißen, übersprang als Highlight aber mit 1,93 m endlich die 1,90 m im Hochsprung. An Tag zwei tastete er sich im Speer und im Diskus an seine PB’s heran - ließ allerdings im Stabhochsprung mit 3,20 m wortwörtlich »Federn«. Was kam bei raus? Der Titel in der U20 und mit 6255 Punkten die Norm!
Und auch Tim Schneider darf in Bernhausen-Filerstadt bei dem DM an den Start gehen: Mit 6414 Punkten errang er Rang zwei bei den Männern. Bei ihm wurde im Lauf des zweiten Tages klar, dass es für die Norm reichen sollte: Nachdem er an Tag eins in Weitsprung und Kugel noch etwas Punkte liegen ließ, stachen am Sonntag vor allem 4,30 m im Stab heraus - solide Punkte im »Gewöhnungsjahr« an die neuen Wurfgewichte und die hohen Hürden.
Während die Wettenberger in Darmstadt Titeln und Normen hinterherjagten, ging es für ein Gießener Gespann um ganz andere Werte: Leandra Riehm, Kimberly Ess und Celine Kinzebach waren im Siebenkampf der U18 nicht nur drei Einzelvertreterinnen des LAZ - sondern ein Team. Und zwar eines, das mit Goldmedaille nach Hause ging. Als einziger Verein hatte der LAZ in der U18 eine Mannschaft gemeldet und wurde dafür belohnt.
Da ließ sich auch überdecken, dass es für die drei Athletinnen eigentlich ausbaufähig lief: Kimberly Ess blieb in den Wurfdisziplinen noch am stabilsten und wurde Gesamtneunte. Riehm ließ als Zehnte unter anderem ihre Hochsprungstärke vermissen, Kinzebach landete auf Platz elf.
Und für noch eine Athletin lohnte sich der Weg nach Darmstadt so richtig: Hanna Matter (LG Wettenberg) stach vor allem mit soliden Weiten im Kugelstoßen und im Speerwurf heraus - für sie gab’s Silber in der U20 nach Platz zwei im Sieben- sowie im Vierkampf. Genau jene Wurfdisziplinen wurden Smilla Stöppler (LAZ) in der W15 zum Verhängnis. Nach dem Vierkampf an Tag eins lag die starke Springerin noch auf Platz vier. Mit 1,56 m im Hochsprung bestätigte sie erneut, dass es dort in diesem Jahr richtig läuft. Der Knackpunkt: 23,17 m im Speer und 3:01,04 min über 800 m am Sonntag.
Stöppler rutschte noch ab auf Platz sieben (3267 Punkte) - dennoch soll der Siebenkampf für die Regionsmeisterin im Block Sprint/Sprung in Zukunft eine Perspektive bleiben.