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Letzte Ausfahrt Elxleben

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Will seinen Abschied mit dem Titel versüßen: Brian Bell (rechts). © Diekmann

Wetzlar (aj). In der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) naht die letzte Entscheidung der laufenden Spielzeit. Die Frage, wer sich die Deutsche Meisterschaft 2022 sichert, wird am kommenden Wochenende in den Spielen zwei und optional drei der »best-of-three« Playoffserie in Thüringen entschieden. In diese geht der deutsche Rekordmeister RSV Lahn-Dill mit einer 1:

0-Führung, nachdem die Mittelhessen am vergangenen Sonntag in Duell eins in eigener Halle den Titelverteidiger RSB Thuringia Bulls mit 66:55 bezwingen konnten.

Damit ist die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger und ihres Co-Trainers Günther Mayer rein rechnerisch natürlich etwas näher dran am Titelgewinn. Während die Bulls am Samstagabend um 18 Uhr in Elxleben zwingend Spiel zwei gewinnen müssen, um weiterhin im Rennen zu bleiben, würde den Wetzlarern rein theoretisch ein Sieg aus zwei Spielen genügen. Sollte den thüringischen Gastgeber nämlich am Samstag zuhause der Eins-zu-Eins Ausgleich nach Siegen gelingen, käme es am Sonntag um 15 Uhr an gleicher Stätte zum dann alles entscheidenden dritten und letzten Playoff-Finalspiel 2022.

Bis zum Ziel ist es für beide Seiten jedoch noch ein langer Weg. Zunächst müssen die Mannschaften ihre volle Konzentration auf den Samstagabend legen.

RSV-Kapitän Thomas Böhme und seine Kollegen haben in diesem Duell bereits einen Matchball, denn gewinnen sie nach dem 66:55 zuhause auch diese Partie, kehrt die Deutsche Meisterschaft nach fünf Jahren Abstinenz wieder zurück nach Wetzlar, wo sie zuletzt 2017 gefeiert werden konnte. Vorteil des RSV: Mit viel Selbstbewusstsein aus der letzten Partie, in der das RSV-Prunkstück Defensive der ansonsten bärenstarken Thüringer Offensive gehörig den Schneid abkaufte, reist der 13-malige Meister an. Ziel muss es natürlich sein, diesen mentalen Schwung mitzunehmen und den ersten Matchball gleich zu verwandeln, denn der Titelverteidiger hat den Druck. Doch im Sport kommt es oftmals anders als geplant, zumal die Thuringia Bulls alles daransetzen werden, den Gast aus Hessen in ein drittes Spiel zu zwingen.

Ein drittes Finalspiel gab es zuletzt im Jahr 2015, als damals der RSV Lahn-Dill die Niederlage in Thüringen mit zwei Heimsiegen noch zu drehen vermochte. Seit nunmehr sieben Jahren stehen sich die beiden deutschen Platzhirsche, die auch international zu den Topteams Europas gehören, in den DM-Endspielen, aber auch in zahlreichen Pokalfinals gegenüber. Seit 2010 kam es zwischen beiden Kontrahenten bereits 51-mal zu Pflichtspiel-Begegnungen, 24-mal rollte der RSV Lahn-Dill als Sieger vom Parkett, 27-mal die Bulls, in dieser Saison ist die Bilanz mit jeweils zwei Siegen und Niederlagen ausgeglichen.

Zum Schlüsselfaktor im erste Finale avancierte die RSV-Defensive, die mit einer taktisch starken Vorstellung vor allem in Durchgang eins, die beiden langen RSB-Center Aliaksandr Halouski und Vahid Gholomazad bis zur Pause bei sensationellen drei Punkten hielt, ehe zumindest der deutsche Nationalspieler nach dem Seitenwechsel sich etwas aus der Umklammerung befreien konnte.

Diese taktische Marschroute möchten die Gäste um Reo Fujimoto, der in Spiel eins mit 24 Punkten der Topscorer war, gerne noch einmal wiederholen. Denn vor allem Dominik Mosler, Hiroaki Kozai und Brian Bell wollen sich bei ihrem letzten Auftritt für den RSV Lahn-Dill natürlich nur zu gerne mit einem Titeltriumph aus Mittelhessen verabschieden.

Ob nach zwei oder drei Spielen, dürfte ihnen dabei am Ende egal sein,

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