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Letzte Auswärtsreise in den Ruhrpott

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Von: Nico Hartung

Hüttenberg. Johannes Wohlrab klingt fast ein bisschen dankbar und erleichtert, wenn er vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison beim TuSEM Essen am Freitagabend (Anwurf: 19.30 Uhr) sagt: »Es geht dem Ende entgegen.«

TuSEM Essen - TV Hüttenberg (Heute, 19.30 Uhr)

Eine langwierige Saison, gespickt mit coronabedingten Verlegungen von Begegnungen, langen Ausfalllisten von infizierten Akteuren und einer Hetzjagd von einer Englischen Woche in die nächste, hat ihre Schlussphase erreicht.

Am Freitagabend bestreitet Handball-Zweitligist TV Hüttenberg seine vorletzte Begegnung in der Essener Halle »Am Hallo«, in der Woche darauf steht vor heimischem Publikum das Runden-Halali gegen den designierten Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen an. Wer Wohlrab kennt, der weiß, dass der 36-Jährige viel zu ehrgeizig ist und zu akribisch arbeitet, um angesichts der beiden noch ausstehenden Begegnungen nun alles dem Zufall zu überlassen.

Der Berufsschullehrer hat von seinen Schützlingen in dieser Spielzeit schon so häufig verlangt, über sich hinaus zu wachsen - und tut dies nach der 29:32-Auswärtsniederlage beim HC Empor Rostock aus der Vorwoche, die die letzten Aufstiegshoffnungen des TVH begraben hat, nun noch ein letztes Mal. »Egal, wie die Situation auch ist, es geht darum, jetzt den Schalter schnellstmöglich umzulegen. Wir sind von Rostock umgehauen worden, jetzt müssen wir wieder aufstehen und weiter machen«, so der TVH-Coach.

Das Hinspiel gegen den Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe gewannen die Hüttenberger zwei Tage vor Heiligabend im heimischen Sportzentrum mit 33:29. Und auch im aktuellen Klassement lieg das »Original aus Mittelhessen« noch vor dem Team aus der Zechenstadt. Drei Punkte trennen den Tabellenfünften Hüttenberg (42:30) vom Rangsiebten aus Essen (39:33), der insgesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.

»Essen war als Bundesliga-Absteiger natürlich einer der Favoriten auf den Aufstieg. Wer hätte gedacht, dass wir am Rundenende vor ihnen stehen würden«, so Wohlrab, der den Matchplan der Rot-Weißen bereits genau analysiert hat: »Sie antizipieren gut auf den Außen und auf den Halbpositionen und sind eine brutal schnelle Mannschaft, deswegen müssen wir unbedingt gut in den Rückwärtsgang finden«, so Wohlrab. Und weiter: »Der TuSEM rückt mit dem Mittelblock häufig weit raus. Diesen Raum müssen unsere Kreisläufer suchen und nutzen.« Dazu hofft der TVH-Trainer, wieder auf den zuletzt ausgefallenen Moritz Zörb zurückgreifen zu können. Der bullige Vize-Kapitän fiel gegen Rostock genau wie Hendrik Schreiber und Johannes Klein aufgrund eines Magen-Darm-Infekts aus, könnte gegen Essen jedoch wieder mitwirken. Bei den beiden Letztgenannten stehen die Chancen deutlich schlechter, beide sind noch bis einschließlich Freitag krankgeschrieben und »wären dann vermutlich ohnehin noch nicht einsatzbereit«, so Wohlrab.

Auch sein Gegenüber Jamal Naji hat vor dem letzten Heimspiel mit Personalsorgen zu kämpfen. Lukas Diedrich fällt weiterhin verletzt aus, hinter den Einsätzen von Tim Bergner und Dennis Szczesny (beide zuletzt krank) stehen indes noch Fragezeichen. »Alle drei haben uns in Großwallstadt gefehlt, das hat man unserem Spiel deutlich angemerkt«, so Naji nach der 24:25-Pleite in Unterfranken, und betont: »Das letzte Heimspiel der Saison wollen wir natürlich nicht verlieren. So wollen wir uns nicht von unseren Fans verabschieden.«

Geschenkt bekommen die Essener die beiden Punkte allerdings keineswegs. »Wir wollen zum vorletzten Mal in dieser Saison die Axt auspacken und nach der Niederlage in Rostock noch einmal zeigen, was diese Mannschaft ausmacht. Kämpferische Einstellung, ein Fight bis zum Schluss und als Team zusammen bestehen«, gibt Wohlrab die Marschroute für die letzte Auswärtsreise der Saison vor.

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