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Lindström droht längerer Ausfall

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Hat sich im Training verletzt: Jesper Lindström. Foto: dpa © dpa

Frankfurt (pep). Es war ausgesprochen ungemütlich draußen im Frankfurter Stadtwald beim Training der Eintracht am Mittwochvormittag. Der Platz war zwar grün, die Rasenheizung lief, das war aber auch das Einzige, was vielleicht erwärmen konnte. Der Wind blies über die Spielflächen im Schatten der Arena, es regnete, manchmal schneite es auch ein wenig.

Dazu war es unangenehm kalt.

Und dann fuhr den Frankfurtern, den Trainern und den Mitspielern, auch noch der Schreck in die Glieder. Es war kurz vor Zwölf, als Jesper Lindström am rechten Flügel den Ball nach innen brachte, hart bedrängt von Hrvoje Smolcic. Lindström blieb danach an der Werbebande liegen, krümmte sich vor Schmerzen. Physiotherapeut Koichi Kuokawa eilte herbei, leistete erste Hilfe. Smolcic kümmerte sich um den Kollegen, bald kam auch Trainer Oliver Glasner dazu, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Lindström ging es gar nicht gut, das konnte jeder sehen.

Der dänische Nationalspieler hat sich eine Verletzung am linken Knöchel zugezogen, eine genaue Diagnose sollte es erst nach intensiven Untersuchungen, unter anderem einer MRT-Aufnahme, geben. Lindström bekam zunächst einen Verband am Sprunggelenk angelegt, wollte aufstehen, knickte aber immer wieder weg. Selbst humpeln konnte er nicht, sodass ihn Mannschaftskollege Jens Grahl und Jonas Gabi, Torwarttrainer aus der Jugend-Abteilung, schließlich zum bereitstehenden Auto trugen, das den Spieler ins Proficamp brachte. Das sah alles ziemlich böse aus, durchaus wahrscheinlich, dass Lindström eine längere Zeit ausfallen wird.

Besonders bitter wäre dies für das Champions-League-Spiel in Neapel in der nächsten Woche, denn dort wird ja schon Randal Kolo Muani wegen einer Sperre fehlen. Die Eintracht muss also wohl ohne ihren »ersten Sturm« versuchen, den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen.

Bislang sind die Frankfurter in dieser Saison von schweren Verletzungen, die über muskuläre Blessuren hinausgingen, weitgehend verschont geblieben. Almamy Touré hatte sich schon im August eine Sehnenverletzung zugezogen, war mehr als zwei Monate ausgefallen. Aurelio Buta hatte eine Verletzung aus der letzten Saison mitgebracht und war ein halbes Jahr ausgefallen. Inzwischen hat sich der portugiesische Rechtsverteidiger eindrucksvoll zurückgemeldet. Am Mittwoch hat er »individuell« trainiert. Dies sei nur eine »Vorsichtsmaßnahme« gewesen, hieß es vom Klub. Nachwuchsspieler Marcel Wenig konnte einige Wochen wegen eines Mittelfußbruchs nicht spielen, hat aber inzwischen in der U 21 sein Comeback gefeiert.

Alternativen

Aktuell fällt lediglich Junior Ebimbe aus, der sich beim Heimspiel gegen Schalke am 21. Januar einen Riss des Syndesmosebandes zugezogen hatte. Der französische Mittelfeldspieler hat das Lauftraining wieder aufgenommen, soll bald in den normalen Trainingsbetrieb zurückkehren. Nun hat es also Lindström erwischt. Eine Schwächung wäre sein Ausfall für die Eintracht allemal, eine Notsituation freilich noch lange nicht. Trainer Oliver Glasner hat mit Rafael Borré, Lucas Alario und Faride Alidou weitere stürmische Alternativen.

Gegen den VfB Stuttgart am Samstag kehrt ja auch Dijbril Sow nach Gelbsperre zurück, Daichi Kamada könnte somit auf die Lindström Position als »hängende Spitze« neben Muani rutschen.

Beim Trainingsspielchen am Mittwoch hatte sich Glasner nochmal ganz anders entschieden. Die Flügelposition von Lindström nahm nach dessen Ausscheiden Ansgar Knauff ein. Auch dies wäre eine realistische Alternative.

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