Makellos in die Regionalliga

Gießen (ral). Während auf die acht Topteams (vier Damen- und vier Herrenteams) am kommenden Wochenende noch das Final Four der Deutsche Golfliga wartet, um die deutschen Meister zu ermitteln, ist für alle anderen die Saison nach fünf Spieltagen beendet. Dazu gehören auch die beiden Herrenteams der Golfclubs Winnerod und Lich. Während der Regionalligist Winnerod in der zweiten Saison nach seinem Aufstieg (eine Saison war wegen Corona nicht ausgetragen worden) den erneuten Klassenerhalt verpasste, lieferte Oberligist Lich eine makellose Runde ab und steigt nach fünf Tagessiegen mit der maximalen Punktausbeute in die Regionalliga auf.
Regionalliga Mitte 1
Im letzten Jahr noch hatte der GC Winnerod mit starken Auftritten sich mit dem dritten Tabellenplatz den Klassenerhalt gesichert, auf eigenem Platz nur knapp den Tagessieg verpasst. Das Gros des Kaders bildete ein Kern, der seit früher Jugend in Winnerod zusammenspielte, mit einigen Routiniers es bis in die Regionalliga und die 2. Hessenliga schaffte und mit Neuzugängen gleichen Alters den Generationswechsel vollzog. In dieser Saison kam allerdings der Bruch. Bedingt durch Ausbildung, Studium und Berufseinstieg schmolzen die gemeinsamen Trainingszeiten, der Kader war an keinem Spieltag komplett und kam zu selten an sein Leistungslimit, Runden unter Par bildeten die Ausnahme. Auch Kapitän Daniel Tack, als einziger professionell auf der Progolftour unterwegs und mehrfach gesundheitlich angeschlagen am Tee, scorte zu selten so tief, dass er sein Team mitreißen konnte, die Stützen der vergangenen Jahre Max und Tim Steinmüller sowie Jonathan Stiebling, Jonas Gebhardt und Johannes Gärtner spielten zu unkonstant, Jonas Wack und Niklas Weil standen kaum zur Verfügung. Aufgestockt wurde aus der zweiten Mannschaft (Gruppenliga) vorwiegend mit Nachwuchsspielern wie die Gebrüder Julius und Luis Weber und Mika Pfannmüller, aber für sie war der Sprung einfach zu groß. Die Negativserie führte mit der Minimalausbeute von fünf Zählern zurück in die Oberliga. »Wir müssen einen Neuaufbau schaffen und uns dafür möglichst lange in der Oberliga halten«, muss Daniel Tack erkennen, dass die »goldenen Jahre seiner Generation« Geschichte sind.
Abschlusstabelle Regionalliga Mitte 1 (Punkte/Schläge über Par): 1. Heddesheim-Neuzenhof 23/130; 2. Main-Taunus 18/186; 3. Hanau 17/195; 4. Mainz 12/281; 5. Winnerod 5/391
Oberliga West 4
Die Personalprobleme des GC Winnerod hatte man beim Oberligisten Licher GC nicht. Kapitän Jannik Motzko stand fast immer seine Wunschformation zur Verfügung. Zwar hatte das Team mit Janis Erll einen Leistungsträger an einen Erstligisten verloren, dem standen aber mit den Brüdern Bastian und Philip Graf aus Altenstadt und Nelson Jacobi (eigene Jugend) drei Neuzugänge gegenüber, die »sportlich und menschlich eine Bereicherung für das Team darstellten«, wie Motzko betonte. Mit den Graf-Brüdern, Lorenz Kuhn (AK 18), Luis Laurito (AK 16) und Oscar Walter (AK 14) waren fünf hessische Kaderathleten im Team, dazu kamen einige Routiniers, angeführt von Karsten Gail, der bewies, dass er mit der Jugend immer noch mithalten kann. Vier Runden unter Par standen am Ende zu Buche, für zwei war Luis Laurito verantwortlich.
Abschlusstabelle Oberliga West 4 (Punkte/Schläge über Par): 1. Lich 25/206; 2. Kassel 16/305; 3. Friedberg 16/316; 4. Varmert 11/394; 5. Marburg 7/474. »Wir haben unser Limit noch nicht erreicht und werden in der Regionalliga sicherlich noch eine Schippe drauflegen müssen«, sieht Motzko in seinem Team noch einiges Potential.