Mal richtig nassgemacht

Pohlheim . Fußball ist ein Freiluftsport. Dass das Wetter diese Tatsache manchmal etwas zu wörtlich nimmt, um als möglichst großer Unhold aufzutreten und die Veranstaltung allen Beteiligten im wahrsten Sinne zu verhageln, dafür war der Sonntag wieder einmal ein Beispiel.
Auch auf dem Kunstrasenplatz in Garbenteich, wohin der FC TuBa Pohlheim in weiser Voraussicht die Verbandsliga Mitte-Begegnung gegen die SG Walluf gelegt hatte. Denn jeder Rasenplatz ist nach den Wintermonaten per se schon ein tiefgründiger Prügelknabe, jede weitere Beanspruchung macht aus ihm eine marode Mondlandschaft mit Moor-Charakter.
Der FC TuBa Pohlheim hat als Wanderer zwischen den Sportplatzwelten - kein Wunder, dass der Verein glücklich wäre über eine Dauerlösung - genug Erfahrung, um relativ kurzfristig verlegte Partien trotzdem sauber über die Bühne zu bekommen. Auch gegen Walluf war das so, alles war von Holzheim hingeschafft worden, die Garage stand zum Getränkeverkauf offen, nebenan wurde im Unterstand der Grill angeworfen. Wurst und Steak dufteten lieblich, solange das mit schwarzer Wolkenwand sich ankündigende Unwetter die Füße still hielt. Nass war es in Halbzeit eins nur von unten, das heißt vom Nieselregen des Vormittags. Und so konnten Rennert und Co. dem treuen TuBa-Publikum, etwa 80 mögen es gewesen sein, eine ordentliche Verbandsliga-Partie bieten. Daran Anteil hatte zumindest in den ersten 20 Minuten auch der spielstarke Gast - 1:0 hieß es trotzdem für die 2023 durch die Bank siegreiche Elf von Trainer Ibo Cigdem - Tor durch Abeselom nach brillanter Vorarbeit von Krasniq und Rennert.
Nach dem Pausenpfiff waren die Spieler ebenso schnell in der Kabine wie fast alle Zuschauer unterm Dach beim Grillmeister. Denn das Unwetter brach los. Hagel und windgepeitschter Regen sorgten dafür, dass der Grill unter Wasserspritzern zischte und die Brötchenkiste von Überflutung bedroht war. Nur ein tapferer TuBa-Ersatzspieler trotzte dem donnernden Unwetter mit warmmachenden Schüssen aufs Tor. Und dann kamen die Mannschaften zurück aufs Feld, mutig pirschten sich erste Zuschauer heran, verbogene Schirme, durchnässte Klamotten, das Spiel nahm wieder Fahrt auf. Trotz mancher Rutschpartie sorgten die Akteure für Kurzweil. Und Pohlheim belohnte sich für die Maloche mit einem 3:2-Sieg. Die heiße Dusche war hochverdient. Auch für die Zuschauer.