Mit beiderseitigem Respekt ins Derby

Gießen (mol). Während die HSG Wettenberg in der Frauenhandball-Oberliga Hessen am kommenden Wochenende nicht antreten muss, hat die HSG Kleenheim-Langgöns in ihrer Auswärtspartie bei der TGB Darmstadt klar die Favoritenrolle inne. Zu einem Duell zweier mittelhessischer Vertreter kommt es in der Stadthalle in Linden, wo Tabellenführer TSG Leihgestern den Vierten HSG Lumdatal zum Spitzenspiel begrüßen kann.
TSG Leihgestern - HSG Lumdatal (Samstag, 19.30 Uhr, Stadthalle Linden): Ein einziger Treffer lag im Hinspiel Mitte Oktober zwischen beiden Mannschaften, in Londorf trug Leihgestern einen glücklichen 21:20-Sieg davon. »Das war vor allem am Ende und eigentlich über das gesamte Spiel ein richtig enges Spiel gegen Lumdatal und genau das gleiche erwarte ich am Samstag«, hat Jonna Jensen großen Respekt vor der HSG.
Trotzdem sieht die TSG-Trainerin ihr Team gut aufgestellt und möchte auf dem Weg zur Meisterschaft die nächsten beiden Pluspunkte einfahren. »Wir haben über die Mannschaften verteilt leider einige Verletzte und werden die Kräfte daher verteilen müssen. Was unser Team betrifft, so haben wir langsam, aber sich auch wieder alle Langzeitverletzten an Bord, sodass es sein, dass wir erstmals in Bestbesetzung auflaufen können. Wir werden zumindest daran arbeiten«, so Leihgesterns Übungsleiterin.
Nur zwei Partien konnten die Lumdatalerinnen seit dem 10. Dezember bestreiten, an den letzten vier Wochenenden stand sogar gar kein Match mehr für den Drittliga-Absteiger an. Trotz des fehlenden Spielrhythmus‹ sieht der HSG-Coach dem Duell mit dem Ligaprimus entspannt entgegen. »Wir haben dort natürlich rein gar nichts zu verlieren und können stattdessen sehen, wo wir vor den letzten Saisonwochen stehen bzw. an welchen Schrauben es noch zu drehen gilt«, glaubt Marcel Köhler, der die TSG mit seinem Team dennoch fordern will. »Dafür braucht es eine starke Abwehr- inklusive Torhüterleistung und ein gutes Umschaltspiel. In der spielfreien Zeit haben wir an unserem Angriffsspiel gearbeitet, hier müssen wir klarer auf den Punkt spielen. Defensiv gilt es vor allem die Achse Clausius-Nowak in den Griff zu bekommen. Wenn Leonie Nowak mal den Ball hat, ist das nicht mehr zu verteidigen.« Personell sieht es im Lumdatal gut aus, voraussichtlich sind alle HSG-Spielerinnen an Bord.
TGB Darmstadt - HSG Kleenheim-Langgöns (Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle der Lichtenberg-Schule Bessungen): Immer noch auf den ersten Saisonsieg warten muss der Aufsteiger aus Südhessen, der mit 1:33 Punkten das Tabellenende ziert. Eine überdeutliche Angelegenheit für die Kleebachtalerinnen war auch das Hinspiel Mitte Oktober, bei dem die Saul-Sieben in der heimischen Weidig-Sporthalle ein 39:20-Schützenfest feierte. Den praktisch abgestiegenen Gegner aber auf die leichte Schulter zu nehmen, wäre wohl der größte Fehler, den der Tabellenzweite machen könnte. Die Tatsache, dass Kleenheim-Langgöns auswärts zuletzt in fünf Partien sieglos blieb und in der Fremde zuletzt Ende September gewann, dürfte die Sinne bei den Schuch, Dietz und Co. aber nochmal geschärft haben. »Auswärts hatten wir zuletzt nicht so erfolgreiche Auftritte, da wollen wir uns verbessern. Das spielfreie Wochenende hat der Mannschaft gutgetan, körperlich und mental sind wir frisch aus den »tollen Tagen« rausgekommen und können uns so auf Darmstadt konzentrieren. Dabei liegt der Fokus auf verbesserten gruppentaktischen Angriffsmitteln und verbesserten Absprachen im Mittelblock, wo wir zuletzt doch etwas anfällig waren«, sagt SGKL-Trainer Martin Saul und fügt noch an, dass Meileen Schäfer und Selina Lotz wegen der A-Jugend-Partie am Samstag nicht spielen werden.