Mit Derby in die Hessenliga-Saison
Gießen (fro). Ab heute Nachmittag rollt wieder der Ball in der Fußball-Hessenliga. Dabei kommt es für die neuformierte Elf des Regionalliga-Absteigers FC Gießen im Mittelhessendery beim SC Waldgirmes gleich zu einer Standortbestimmung. Der Anstoß erfolgt um 15 Uhr.
Die neue Saison wird im Gegensatz zum Vorjahr wieder als eingleisige Runde mit Hin- und Rückspielen bestritten. Insgesamt gehen 20 Teams an den Start. Neben dem Regionalliga-Absteiger FC Gießen sind die Aufsteiger SV Weidenhausen, der SV Unter-Flockenbach und der TSV Steinbach II neu in der Liga vertreten. Um die Hessenliga wieder auf die Richtzahl von 18 Mannschaften zurückzuführen, werden am Ende der Saison mindestens vier und maximal sechs Vereine absteigen müssen.
Zudem wird es wieder Relegationsspiele zur Regionalliga (nach oben) und Verbandsliga (nach unten) geben. Die Generalprobe vor dem Saisonstart hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können. Während die Elf von SC-Trainer Mario Schappert mit einem 3:0-Erfolg bei den Sportfreunden Eisbachtal nochmals Selbstvertrauen tanken konnte, offenbarten sich beim 1:6 des Teams von FC-Trainer Daniyel Cimen beim FSV Frankfurt vor allem in der Defensive noch erhebliche Defizite.
SC Waldgirmes - FC Gießen (Heute, 15 Uhr)
»Wir haben eine sehr gute Stimmung. Dies war die in meiner Amtszeit bislang euphorischste Vorbereitung. Mit dem Derby gegen Gießen, dem Mittwochsspiel in Hadamar, gegen die ich als Trainer bislang noch nicht gewonnen habe, und dem Gastspiel von Rot-Weiß Walldorf an unserem Kirmeswochenende, bei dem wir unseren Mannschaftsabend im Festzelt feiern wollen, haben wir ein knackiges Auftaktprogramm. Die Voraussetzungen für einen guten Saisonstart sind bei uns aber nicht schlecht, denn die Neuen haben sich gut eingeführt«, geht Schappert zuversichtlich in die neue Saison.
Der FC Gießen ist für den SC-Trainer aktuell noch eine Wundertüte. »Ich habe mir das Video vom FC-Testspiel beim FSV Frankfurt angesehen. Das Ergebnis war deutlicher als der Spielverlauf. Der FC ist aufgrund seines Umbruchs sicher noch nicht eingespielt. Er hat aber sehr gute Einzelspieler mit viel Erfahrung auf Hessen- und Regionalliga-Niveau«, will Schappert die Cimen-Elf auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.
Aufgrund der guten Testspielergebnisse gehen Kevin Bartheld und Co. aber mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Derby. »Wir haben eine sehr reife, erfahrene Elf, die ihr Spiel über den Ballbesitz entwickeln möchte. Wir haben das System umgestellt und agieren in der Offensive mit vier Spielern. Dadurch sind uns in der Vorbereitung 18 Tore in sechs Testspielen gelungen«, freut sich Schappert über den Torhunger seiner Elf, den es nun zum Saisonauftakt im Derby weiter zu stillen gilt.
»Wir sind froh, innerhalb kürzester Zeit einen schlagkräftigen Kader zusammengestellt zu haben. Durch den Neuaufbau sind wir noch in einer Entwicklungsphase und werden Zeit benötigen, um uns einzuspielen. Die englische Woche mit den beiden Derbys in Waldgirmes und gegen den FSV Fernwald sowie der Partie beim Aufsteiger SV Weidenhausen wird gleich eine Standortbestimmung für uns sein. Dabei schauen wir von Spiel zu Spiel. Ein positiver Auftakt in Waldgirmes wäre für unsere Entwicklung förderlich. Wir müssen dem SC Respekt entgegenbringen, auch wenn wir den Anspruch haben, jedes Spiel mit dem für uns optimalen Ergebnis zu bestreiten«, sagt Cimen.
Die bisherigen Vorbereitungsspiele waren für den FC-Trainer gute Härtetests. Dennoch wird es interessant zu sehen sein, wie seine Elf unter dem Druck, dass es um Meisterschaftspunkte gehen wird, auftreten wird. »Der SC ist zum großen Teil zusammengeblieben, hat sich punktuell verstärkt und verfügt über eine eingespielte Elf, die schwer zu bespielen ist. Aufgrund ihrer Physis traue ich der Elf des SC eine ähnlich gute Runde wie in der letzten Saison zu«, sagt Cimen.
Personelles: Maximilian Wiessner ist umgeknickt. Es besteht der Verdacht auf einen Außenbandriss im Knöchel, sodass für den Neuzugang aus Stadtallendorf eine dreiwöchige Pause droht. Luis Stephan fällt wegen Corona krankheitsbedingt aus, während Ersatzkeeper Wulf Appel nach einer Schulter-Operation eine mehrmonatige Zwangspause einlegen muss. Karl Cost, der nach einer Hüft-Operation vor seinem Comeback steht, war bis Freitag im Kurzurlaub.
Probleme bei Fink
Der vom FSV Frankfurt verpflichtete Denis Mangafic ist im Testspiel gegen seinen Ex-Club umgeknickt und droht wegen eines geschwollenen Knöchels auszufallen. Michael Fink und Aryan Assar, den der FC in dieser Woche vom SC Viktoria Griesheim verpflichtet hat, klagen über muskuläre Probleme. Francesco Calabrese laboriert an einer Bauchmuskelzerrung. Sein Einsatz ist ebenfalls fraglich. Der aus der zweiten türkischen Liga von Ankaraspor verpflichtete Mert Sinan Pekesen wartet noch auf seine internationale Spielberechtigung.