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Mit einigen Fragezeichen an Ostsee

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Von: Nico Hartung

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Auf zur nächsten Nervenprobe: Trainer Johannes Wohlrab und der TV Hüttenberg. Foto: Bär © Bär

Hüttenberg. Der TV Hüttenberg geht mit großen Schritten dem Saisonende entgegen. Nur noch drei Spiele haben die Mannen von Trainer Johannes Wohlrab vor der Brust. Drei Begegnungen, in denen Träumen erlaubt ist und von denen Wohlrab sagt, dass man versuchen wolle, nun »vielleicht das i-Tüpfelchen auf eine ganz hervorragende Saison« zu setzen.

Empor Rostock - TV Hüttenberg (Samstag, 16 Uhr)

Denn vor der Auswärtspartie beim HC Empor Rostock am Samstagnachmittag (16 Uhr) könnten die Hüttenberger, drei Siege vorausgesetzt, mit ein bisschen Fortune sogar noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen.

So fehlen dem Tabellenvierten bei 42:24 Zählern nur noch drei Punkte auf den Zweitplatzierten ASV Hamm-Westfalen, auf den man am letzten Spieltag im direkten Duell treffen wird.

Vor dem TVH lauert auf Tabellenposition drei allerdings noch die HSG Nordhorn-Lingen, die noch ein Spiel mehr austragen wird, jedoch bereits 44 Punkte auf der Habenseite weiß.

Dies sind allerdings alles nur müde Planspiele, wenn das »Original aus Mittelhessen« zuvor in den eigenen Begegnungen nicht liefert. Eine Forderung, die gegen Rostock trotz dessen 14. Tabellenposition alles andere als einfach werden dürfte, wie Wohlrab weiß: »Rostock ist durch mit dem Klassenerhalt, gerade das macht sie so gefährlich. Sie können ganz befreit und ohne Druck vor heimischem Publikum aufspielen.« Nach einem starken Saisonbeginn hat das Team von der Ostsee um den Ex-Hüttenberger Marc Pechstein über die Spielzeit kontinuierlich abgebaut und ist nach unten durchgereicht worden.

Dass Empor trotzdem nicht nur in der heimischen Stadthalle Rostock, sondern auch auswärts guten Handball spielen kann, mussten die Hüttenberger am eigenen Leib erfahren. Beim Hinspiel kurz vor Weihnachten verloren die Blau-Weiß-Roten zuhause deutlich mit 27:34 und fanden über die gesamte Spielzeit kein Gegenmittel gegen das Rostocker Überzahlspiel im Sieben gegen sechs.

»Da hatten wir ganz, ganz große Probleme. Es wird ein wesentlicher Knackpunkt sein, wie wir das verteidigen können. Insgesamt wird es eine brutal schwierige Aufgabe für uns, der wir uns stellen müssen«, weiß Wohlrab. Und da Rostock nicht mal eben um die Ecke ist, sondern mit knapp sieben Stunden Fahrtzeit zugleich die weiteste Auswärtsfahrt der Saison darstellt, übernachten die Blau-Weiß-Roten in der Hansestadt - das erste und einzige Mal in dieser Saison.

»Das muss sein, denn wir müssen nach den ganzen englischen Wochen wieder zur Ruhe kommen und entsprechend regenerieren. Wir müssen zusehen, dass wir nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf wieder frei werden«, begründet der TVH-Coach diese Maßnahme.

Auch personell hat der eng getaktete Spielplan seinen Tribut gefordert. Die Einsätze von Hendrik Schreiber, Dominik Mappes, Niklas Theiß und Ian Weber sind allesamt noch unsicher, alle werden von Wehwehchen geplagt und sind angeschlagen. »Ich kann aktuell noch überhaupt nicht prognostizieren, mit welchem Kader wir in Rostock auflaufen werden. Klar ist, dass nur diejenigen zum Einsatz kommen werden, die bei 100 Prozent sind«, so Wohlrab.

Während der 36-Jährige auf drei Siege in Serie zurückblicken kann, will sein Gegenüber Till Wiechers, dass sein Team Wiedergutmachung betreibt. Sowohl beim TSV Bayer Dormagen 23:31 als auch im Heimspiel gegen den designierten Absteiger EHV Aue am vergangenen Sonntag (21:30) kam der HCE gehörig unter die Räder.

»Es gibt einfach solche Tage, an denen gar nichts läuft. Die zweite Halbzeit gegen Aue war phasenweise nicht zweitligatauglich. Wir sind unseren Fans eine Reaktion gegen Hüttenberg schuldig«, fordert Wiechert - und hofft, dem TVH damit einen Strich durch seine leisen Aufstiegsträumereien zu machen.

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