Morgen trägt ganz Leihgestern Rot
Gießen (mol). Ist die Meisterschaft in der Frauenhandball-Oberliga am viertletzten Spieltag bereits entschieden? Für Tabellenführer TSG Leihgestern bietet sich im Heimspiel am Samstagabend gegen die HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden die Chance, den Aufstieg in die Dritte Liga mit einem Punktgewinn klarzumachen. Fast zeitgleich steigt in Londorf ein Gießener Sportkreisduell zwischen der HSG Lumdatal und der HSG Wettenberg.
Für die HSG Kleenheim-Langgöns geht es dagegen erst am Sonntag auf Reisen.
TSG Leihgestern - HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden (Samstag, 19.30 Uhr, Stadthalle Linden): Ein besonderer Tag für die TSG war das Hinspiel am 20. November, denn beim 27:27 musste der Spitzenreiter erstmals nach acht Siegen zum Auftakt einen Verlustpunkt hinnehmen. Ein besonderer Tag soll es für die Jensen-Sieben auch diesmal werden, denn ein Zähler wie im ersten Vergleich würde diesmal schon für die Meisterschaft ausreichen. Doch Vorsicht ist nicht nur wegen des ersten Duells angesagt, die südhessische Dreier-HSG kommt mit zuletzt 12:4 Punkten im Gepäck nach Linden.
»Das Spiel in Oberkleen war natürlich ein tolles Erlebnis, das haben wir sehr genossen. Aber jetzt liegt der Fokus auf Samstag, und wir wissen, dass da ein starker Gegner wartet, gegen den wir im Hinspiel nicht gewinnen konnten. Aber natürlich haben wir die Qualität, Weiterstadt zu schlagen und wollen gerne die Meisterschaft einfahren«, sieht TSG-Trainerin Jonna Jensen positiven Druck und möchte vor möglichst voller Halle (Wer in einem roten Kleidungsstück erscheint, zahlt nur den halben Eintrittspreis) den Titel einfahren.
Fehlen wird wegen einer Knieverletzung wohl Kathrin Jochem, ansonsten möchte Leihgestern dem körperlich starken Gegner mit der gleichen Robustheit und mit ansonsten »voller Kapelle« begegnen.
HSG Lumdatal - HSG Wettenberg (Samstag, 20 Uhr, Lumdatalhalle Londorf): 13:1 Punkte haben die Lumdatalerinnen zuletzt verbucht, die Erfolgsserie führte den letztjährigen Drittligisten bis auf Platz zwei. Und der soll im Heimderby nun verteidigt werden. Im Hinspiel konnten allerdings die Damen aus dem Gleiberger Land mit 19:16 die Oberhand behalten.
»Wir können nach den letzten tollen Wochen befreit aufspielen und haben keinen Druck, gewinnen wollen wir aber natürlich trotzdem gerne«, so Lumdatals Coach, der bei seinem Team zuletzt eine klare Angriffssteigerung ausgemacht hat. »Das ist die Entwicklung sichtbar, da sind wir deutlich stärker als in der Hinrunde. Wir brauchen aber jetzt wieder mehr Stabilität in der Abwehr. Darüber verfügt unser Gegner, dessen kompakte 6:0-Deckung und das Umschaltspiel die große Stärke sind. Zudem besitzen sie einige richtig starke Eins-gegen-Eins-Spielerinnen!« Kim Fuhrländer wird aus privaten Gründen nicht zur Verfügung stehen.
Die Wettenbergerinnen sind zudem auf dem besten Weg, den Klassenerhalt in der Oberliga trotz des Abzuges von zwei Punkten zu erreichen. Gegen Fritzlar II gelang am vergangenen Wochenende nicht nur ein wichtiger 28:23-Erfolg, sondern zugleich der vierte in den letzten fünf Spielen. In der Fremde datiert das letzte Erfolgserlebnis allerdings vom 8. Oktober (24:16 in Darmstadt).
»Wenn wir in Londorf etwas mitnehmen wollen, müssen wir Lumdatals Deckung in Bewegung bringen, um uns Räume zu schaffen Dazu braucht es neben Disziplin auch konzentrierte Abschlüsse. In der Abwehr müssen wir aggressiv im Eins-gegen-Eins verteidigen und zudem den Spielfluss des Gegners stören«, so Wettenbergs Trainer Kai Nober, der noch nicht weiß, ob die zuletzt fehlende und noch erkrankte Kapitänin Tanja Tröller diesmal wieder dabei sein kann.
SV Germania Fritzlar II - HSG Kleenheim-Langgöns (Sonntag, 17.30 Uhr, Halle der König-Heinrich-Schule Fritzlar): Zum letzten Mal in dieser Saison auf eine Busreise begeben sich die Kleebachtalerinnen, die sich über weitere Mitfahrerinnen und -fahrer noch freuen würden. Und von Marie Manfraß (Handbruch) abgesehen steigt die Fahrt wohl auch in kompletter Kaderstärke.
Die Topspiel-Niederlage gegen die TSG Leihgestern (21:26) ist abgehakt, bei der abstiegsgefährdeten Germania sollen nun die nächsten Auswärtspunkte her. »Die Zielstellung wird sein, die positive Entwicklung, gerade im Abwehrspiel, fortzusetzen. Gegen die Schlagwürfe und auf die Erfahrung der Nordhessinnen müssen wir uns gut einstellen«, so SGKL-Coach Martin Saul, der anfügt: »Nach dem Wochenende ist eine Woche Urlaub für alle, in diese startet man natürlich lieber mit einem guten Gefühl!« Dieses hatte Kleenheim sicherlich nach dem Hinspiel, dabei gelang ein 41:21-Kantersieg.