Neue Trainer, große Vorfreude
Gießen (bir). Die eine Mannschaft hat am letzten Sonntag mit der Vorbereitung begonnen, der andere heimische Fußball-Verbandsligist startet heute. Was beide gemeinsam haben, ist dass sie mit neuen Trainern in die kommende Runde gehen. Beim FC Turabdyn Babylon Pohlheim hat Bo Cigdem die Nachfolge von Josef Jacob angetreten, und bei der SG Kinzenbach hat Peter Bätzel das Kommando von Oliver Dönges übernommen.
Bo Cigdem ist in der heimischen Kicker-Szene ein relativ unbeschriebenes Blatt, über die mittelhessischen Grenzen hinaus allerdings hat der neue TuBa-Coach schon reichlich Erfahrungen gesammelt. Als Spieler bei u.a. Rot-Weiß Frankfurt, Hessen Dreieich, Türkgücü Friedberg und Viktoria Griesheim, und trainiert hat der 36-Jährige zuletzt den Gruppenligisten DJK Bad Homburg und davor Vatanspor Bad Homburg in der Verbandsliga Süd. »Ich hatte viele Informationen über den Verein und die Pohlheimer Mannschaft und habe erkannt, dass viel Potenzial vorhanden ist«, versichert Cigdem. Der selbstständige Unternehmer hat genaue Vorstellungen von seiner Arbeit mit den Spielern: »Ich habe eine ganz klare Linie, und wir wollen vorankommen. Ich werde in der Vorbereitung die Mannschaft kennenlernen und sehen, was die Spieler brauchen, und sie dann nach der kurzen Pause wieder in die Spur bringen.«
Routinier Gino Parson hat sich abgemeldet und weiß noch nicht, ob er weitermacht, grundsätzlich würde er aber gerne noch spielen. »Beim ersten Training war er nicht dabei«, sagt TuBa-Coach Cigdem, der von einem Kader von 14 bis 15 Feldspielern ausgeht. Ebenfalls fraglich ist, ob Ahmed Marankoz beim Tabellendritten der letzten Runde bleibt, denn dem Stürmer werden Wechselabsichten nachgesagt.
»Mit einer neuen Mannschaft wünscht man sich als Trainer eine längere Vorbereitungszeit, aber das ist jetzt eine besondere Situation. Aber eigentlich möchte ich, dass es jetzt schon losgeht«, kann es Bätzel nicht erwarten, in die Runde zu starten. Wahrscheinlich, weil der 38-jährige ehemalige Trainer des SC Waldgirmes sich nach dem Aufstieg mit den Lahnauern aus familiären Gründen eine fünfjährige Auszeit genommen hatte. Dass er jetzt in Kinzenbach angeheuert hat, hat seine Gründe auch darin, dass er mit seinem Co Ingo Flechtner schon in Waldgirmes erfolgreich zusammengearbeitet hat.
Seit dem Saisonschluss am 12. Juli sind gerade mal drei Wochen vergangen, da hätten die Spieler sicher eine längere Pause nach der schwierigen Runde gebraucht. »Viele Spieler sind über Monate an und über ihre Leistungsgrenze gegangen«, gibt Bätzel zu bedenken. Von Vorteil bei der Orientierung in neuer Umgebung ist für den Lehrer an der Lahntal-Schule in Biedenkopf, dass Flechtner zum Team gehört und zuletzt ja die Mannschaft alleine gecoacht hatte. Und es ist sicher kein Zufall, dass mit Fabian Grutza sein Torwart aus der Lahnaue neuerdings die Keeper der SG trainiert. »Fabian passt zur Vereinsphilosophie, und er weiß als ehemaliger Torwart von mir, was ich erwarte. Er ist mit seiner großen Hessenliga-Erfahrung ein enormer Zugewinn für die jungen Torhüter in Kinzenbach«, ist Bätzel auch mit dieser Personalie sehr zufrieden.
»Ich bin vom Kader überzeugt, wir haben uns in allen Mannschaftsteilen gezielt umgesehen und sind fündig geworden«, meint der SG-Coach in Bezug auf die Neuzugänge Marcus Purdak (20 Jahre) vom SC Waldgirmes, Paul Klipper (23) vom Frankfurter Gruppenligisten SF Oberau, Safar Sultan (21) von Türk Ata Spor Wetzlar und Johannes Alber. Der 25-jährige Bruder von SG-Akteur Stephan Alber kommt von der TSG Wieseck.
Den Verein verlassen haben nur Ufuk Ersentürk zu Eintracht Lollar und Nnamdi Mark zum SV Bauerbach.
Als Testspiele während der fünfwöchigen Vorbereitungszeit sind eingeplant: 9.7. (16 Uhr) gegen Eintracht Lollar, 14.7. (19 Uhr) gegen MTV Gießen, 18.7. - 24.7. Turnier in Weipoltshausen, 30.7. (17 Uhr) gegen VfB Wetter.