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Nicht aufs Glatteis führen lassen

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Auswärts in Hagen gefordert: Moritz Zörb und der TV Hüttenberg. Foto: Röczey © Röczey

Hüttenberg. Gewöhnlich gehen in der Iserlohner Eisporthalle am Seilersee die Eishockeyspieler der Iserlohn Roosters in der DEL auf Torejagd. Am Freitagabend wird der Puck in der Spielstätte des Vorjahres-13. der höchsten deutschen Eishockeyliga jedoch gegen das Harzleder eingetauscht. Dann nämlich gastiert der TV Hüttenberg in der 2. Handball-Bundesliga beim VfL Eintracht Hagen.

VfL Eintracht Hagen - TV Hüttenberg (Freitag, 19.30 Uhr)

»Summer Game« nennt sich das Event, zu dem die Hagener Handballer ins knapp 20 Kilometer entfernte Iserlohn laden. In der Krollmann Arena, in der die Eintracht normalerweise ihre Heimspiele austrägt, findet sich üblicherweise kaum einmal eine vierstellige Besucherschar ein. Für das »Summer Game« sind indes bereits jetzt über 3200 Eintrittskarten verkauft, einige Resttickets sind noch erhältlich. »Das ist ein riesiger Aufwand und wir haben noch ein paar Dinge zu erledigen, insgesamt sind wir aber wirklich gut in der Zeit und freuen uns auf den Abend«, sagt Hagens Marketingleiter Julien Wegener. Damit die ballwerfende Zunft nicht mit Kufen auflaufen muss, ist am Seilersee bereits Anfang der Woche der »TV-Boden« verlegt worden. Jenes standardisierte Geläuf, das in der kommenden Zweitligaspielzeit Pflicht für alle Mannschaften sein wird.

Dresden-Coup wiederholen

»Wir freuen uns, in der Eissporthalle spielen zu dürfen. Das ist ein geiles Event«, erklärt Johannes Wohlrab. Ein Spektakel ist dem TVH-Trainer, der am Donnerstag seinen 37. Geburtstag feierte, zwar recht, aber nur unter einer Bedingung: Wenn seine Schützlinge Zählbares aus dem Sauerland entführen. »Wir reisen nicht an, um Spaß zu haben. Wir wollen das Bestmögliche erreichen. Die Zielstellung lautet ganz klar, dort zwei Punkte einzufahren«, so Wohlrab.

Die Voraussetzungen ähneln jenen der Vorwoche, als die Hüttenberger beim HC Elbflorenz in der Dresdner Ballsportarena mit 33:31 die Oberhand behielten und nach drei Niederlagen am Stück erstmals wieder gewinnen konnten. »Wir treffen wieder auf einen Verein, dessen Etat um das Zweieinhalbfache größer ist als unser eigener. Die Hagener Mannschaft hat sehr viel Potenzial, hinkt ihren eigenen Erwartungen allerdings noch etwas hinterher«, so Wohlrab. Aktuell stehen die Südwestfalen sechs Spieltage vor Saisonende auf Tabellenplatz 12, einen Punkt hinter dem TVH. Beide Teams haben 15 Mal gewonnen und dürften sich damit aller Abstiegssorgen entledigt haben.

Doch während die Hüttenberger schon längere Zeit im ruhigen Fahrwasser schiffen, durfte man in Hagen erst vor kurzem durchschnaufen. Das Team von Trainer Stefan Neff lief lange Zeit einem verkorksten Rundenstart hinterher, hat die letzten vier Begegnungen gegen Dormagen (39:36), Rostock (37:25), Saporischschja (34:28) und Lübeck (36:35) jedoch allesamt gewonnen.

»Um dort bestehen zu können, brauchen wir eine hochengagierte Angriffsleistung wie in Dresden. Unsere Chancenverwertung muss aber deutlich besser sein«, sagt Wohlrab angesichts von vier verworfenen Siebenmetern. In der Abwehr müssen es die Blau-Weiß-Roten indes schaffen, die Wirkungskreise von Norouzi Pouya einzuschränken. Der Hagener Halblinke ist mit 155 Toren nicht nur bester Eintracht-Torschütze, sondern mit 80 Assists zugleich auch bester Vorbereiter seines Teams.

Ohne Ribeiro und Schreiber

»Ich rechne mit einem schnellen Spiel und vielen Toren. Mitentscheidend wird sein, das Zusammenspiel von Pouya mit den Kreisläufern zu verhindern. Mit Valentin Spohn und Philipp Vorliczek haben sie zudem Spieler, die die einfachen Tore aus zehn Metern machen«, warnt Wohlrab. Personell kann der Blondschopf - mit Ausnahme von Joel Ribeiro und Hendrik Schreiber, die bereits in Dresden gefehlt haben - aus dem Vollen schöpfen.

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