Ohen Kreide, aber mit Marankoz
Watzenborn-Steinberg . Eigentlich hätten die 90 Minuten des Verbandsliga Mitte-Derbys zwischen dem FC Gießen 2 und TuBa Pohlheim vollauf zur Unterhaltung der 130 Zuschauer genügt. Denn immerhin gab es auf dem Kunstrasen an der Neumühle beim 4:3 (2:1)-Gästeerfolg gleich sieben Tore zu sehen, dazu eine Ahmet-Marankoz-Tore-Show, aber der FC Gießen hatte darüber hinaus ein interessantes Vorprogramm zu bieten.
FC Gießen 2 - FC TuBa Pohlheim 3:4
Denn die Begegnung konnte erst mit 40 Minuten Verspätung angepfiffen werden, weil der mittlerweile gut präparierte Rasenplatz nicht abgestreut war. Die Grund, so hieß es: Kein Geld für die Kreide, die es nunmal braucht, um Linien auf dem Platz zu ziehen. Und zu spät ging es deshalb los, weil auf dem Kunstrasen zuvor noch die B-Jugend in der Gruppenliga zugange war.
Aber immerhin ging es gleich prächtig los. Denn schon nach knapp zwei Minuten begann die Ahmet Marankoz-Show mit einem wunderbaren Freistoß in den Winkel: 0:1. Wer nun dachte, der Favorit lande einen lockeren Sieg, hatte sich in der Spielfreude des FCG getäuscht, der frech agierte und durch Toki Hiromito zwei gute Abschlüsse verzeichnete, einen Kopfball durch Mehmet Pektas knapp vergab (29.), während David Toprak bei seinem Solo zu lange zögerte (43.). So war es erneut der eiskalte Marankoz, der kurz vor dem Wechsel auf 2:0 erhöhte. Doch Gießen konterte diesen Treffer noch vor der Pause mit einem schönen Kopfball durch Mathay Arslan zum 1:2-Halbzeitstand.
Die Partie der Marke vogelwild und hoch und weit setzte sich auch nach dem Wechsel fort. In Spielkultur versuchte sich Gießen, Pohlheim setzte, ohne den Struktur gebenden Gino Parson, der verletzt passen musste, zu oft auf weite Bälle. Gleichwohl war die Dominanz im 16er ausschlaggebend für Philipp Basmacis Kopfballtreffer zum 1:3 (51.). Die Entscheidung? Weit gefehlt, denn der eingewechselte Yannick Schwabe jagte mit viel Übersicht und feinem Fuß zwei Fernschüsse blitzsauber ins von Mustafa Yaman gehütete TuBa-Tor (66./70.), so dass eine Überraschung im Bereich des Möglichen lag. Wer aber an diesem Abend dachte, es sei etwas Zählbares für die Regionalliga-Reserve drin, der hatte die Rechnung ohne Ahmet Marankoz gemacht.
Der Sturmtank der Elf von Josef Jacob stand auch in der 81. Minute goldrichtig und hämmerte das Leder in Torjäger-Manier zum 4:3 in die Maschen der Thomas Turgut-Elf. Marankoz baute damit auch seine Führung in der Torschützenliste vor Orkun Zer (Biebrich) aus. 33 Treffer hat der Pohlheimer nun erzielt. Zuviel für die wackeren Gastgeber auf dem Kunstrasen. Während oben auf Gras die Alten Herren der Teutonen kickten. Das ging auch ohne Kreide.
FC Gießen II: Ceavdari; Pektas, Sevim, Schneider (81. Grouls), Erdem, Toprak (60. Schwabe), Arslan, Mazitov, Daigo Hiromoto, Toki Hiromoto, Parson (68. Simsek).
FC Turabdin/Babylon: Yaman; Klotz, Oelemez, Hamann, Bathomene, Celik, Krasniq, Cosby (46. Auvanis), Basmaci (72. Abrohom), Rennert, Marankoz.
- Schiedsrichter: Ackermann (Wiesbaden). - Zuschauer: 130. - Tore: 0:1 Marankoz (2.), 0:2 Marankoz (44.), 1:2 Arslan (45.), 1:3 Basmaci (51.), 2:3 Schwabe (66.), 3:3 Schwabe (70.), 3:4 Marankoz (81.). - Gelb/Rot: Celik (Ball wegschlagen)