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Glücklos an alter Wirkungsstätte: der Hüttenberger Jannik Hofmann. Foto: Imago

INTERVIEW

»Platz acht wird jetzt schwer«

Hüttenberg. Es war schon lauter gewesen in der Friedrich-Ebert-Halle, wenn Jannik Hofmann dort getroffen hatte. Am vergangenen Freitag hielt sich der Applaus der Zuschauer in der Heimstätte der Eulen Ludwigshafen in Grenzen, als Hofmann das zwischenzeitliche 1:1 erzielte. Kein Wunder: Schließlich geht der Linksaußen seit dem vergangenen Sommer nicht mehr für die Eulen, sondern für den TV Hüttenberg in der 2.

Handball-Bundesliga auf Torejagd.

Am Freitagabend mussten sich die Blau-Weiß-Roten den Gastgebern nach starkem Beginn mit 31:34 (16:16) geschlagen geben. Hofmann, von 2018 bis 2022 bei den Eulen unter Vertrag, war mit fünf Treffern (davon zwei Siebenmeter) hinter Kapitän Timm Schneider zweitbester Werfer der Gäste, die trotz der 15. Saisonniederlage weiterhin auf Tabellenplatz neun im gesicherten Tabellenmittelfeld stehen.

Jannik, der TVH führte in Ludwigshafen lange Zeit, verlor dann jedoch mit 31:34. Was haben die Eulen besser gemacht als die Hüttenberger?

Es war insgesamt ein unfassbar ausgeglichenes Spiel, wobei ich uns in den ersten 30 Minuten vielleicht sogar leicht besser fand. Der einzige Unterschied zwischen uns und den Eulen war der, dass wir nach der Halbzeit fünf bis sieben unkonzentrierte Minuten haben, in denen wir unnötige Fehler im Angriff machen, die dann wiederum zu einfachen Toren für den Gegner geführt haben. Danach ging es wieder genauso ausgeglichen weiter wie vorher. Hätten wir diese unkonzentrierten Minuten nicht gehabt, wäre die Partie meiner Meinung nach wahrscheinlich Unentschieden ausgegangen.

Sie selbst haben an diesem Abend gegen Ihren Ex-Verein fünf Mal getroffen. Wie wichtig war diese Leistung für Sie persönlich nach der hartnäckigen Muskelverletzung am Rücken zuletzt?

Es lässt sich nicht leugnen, dass man gegen den alten Verein immer besonders motiviert ist. Ich habe mich sehr auf das Spiel, die alten Kameraden und die Menschen dort gefreut und wurde auch unwahrscheinlich wertschätzend empfangen. Meine Leistung mit den fünf Toren hat mich natürlich gefreut, dennoch mache ich lieber insgesamt nur einen Treffer und wir gewinnen das Ding am Ende. Die fünf Tore hätte ich gerne mit einem Sieg in fremder Halle gekrönt. Wobei die Eberthalle ja für mich nicht wirklich fremd ist (lacht).

Der TVH ist von den Aufstiegs- wie von den Abstiegsrängen gleichermaßen weit entfernt. Wird dieses Dasein als »Graue Maus« in der Tabelle von der Mannschaft als Erfolg gewertet oder hängt man den eigenen Erwartungen nach Platz vier in der Vorsaison etwas hinterher?

Platz neun ist ein absolut guter Stand für uns. Durch die Niederlage gegen die Eulen wird’s natürlich schwer, jetzt noch höher auf Platz acht oder so zu klettern. Deshalb ist unser Ziel bis zum Ende der Saison, diesen Rang gegen Großwallstadt und Coburg zu verteidigen. Natürlich hätten wir auch zwei, drei Spiele mehr gewinnen müssen, wie die Heimniederlage gegen Konstanz in der Hinrunde zum Beispiel. Aber wenn man sich im Umfeld des Vereins umhört, dann stehen wir sportlich genau richtig dort. Darüber hinaus können wir uns jetzt schon für die neue Runde brutal gut einspielen, weil wir nahezu den gesamten Kader mit in die neue Spielzeit nehmen werden. Das bedeutet, dass wir uns jetzt als Team weiterentwickeln wollen, so gut es geht, um im Sommer nicht eine lange Anlaufphase zu haben, sondern direkt ins Feintuning überzugehen.

mit Jannik Hofmann