Plötzlich ist es spannend
Bad Nauheim (wbe). Jetzt beginnt für den EC Bad Nauheim in der Deutschen Eishockey-Liga 2 doch noch das ganz große Zittern im Kampf um Platz sechs verbunden mit der direkten Playoff-Qualifikation. Grund für diese Situation waren zwei Niederlagen in den beiden Spitzenspielen am vergangenen Wochenende gegen die Topteams aus Kassel und Kaufbeuren. Nach der 2:
8-Schlappe in Kassel fehlte am Sonntag im Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren beim 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) das notwendige Quäntchen Glück, um etwas Zählbares zu erreichen.
Die Gunst der Stunde nutzte der EV Landshut mit einem 6:5-Sieg in der Overtime gegen den DEL-Absteiger Krefeld und schaffte dadurch als Tabellensiebter Punktgleichheit mit dem EC Bad Nauheim. Am kommenden Wochenende kommt es jetzt zum »Showdown« zwischen beiden Teams in Landshut.
»Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat gekämpft, sich ihre Chancen kreiert, aber am Ende hatten wir nicht das notwendige Glück auf unserer Seite. Wir haben uns für unsere gute Leistung leider nicht belohnt«, war EC-Coach Harry Lange trotz der Niederlage am Ende aber zufrieden.
Blitzstart
Taktisch hatte er Mick Köhler in den Angriff beordert und für den verletzt fehlenden Jerry Pollastrone gab der nachverpflichtete Grayson Pawlenchuk sein Debüt. Von Beginn an waren die Hausherren bemüht, die Schlappe aus dem Kassel-Spiel vergessen zu machen. Dabei kam ihnen der Spielverlauf entgegen, denn bereits nach 105 Sekunden zappelte der Puck im Netz der Bayern, nachdem Tim Coffman ein Zuspiel von Jordan Hickmott per Rebound verwertet hatte.
Bad Nauheim blieb anschließend tonangebend, Kaufbeuren wirkte lange Zeit eher abwartend. »Wir waren im ersten Abschnitt noch nicht richtig im Spiel«, meinte hinterher ESVK-Coach Marko Raita, dessen Team dafür aber nach der Drittelpause richtig Gas gab und Bad Nauheim mächtig unter Druck setzte.
Das Ergebnis: Nicolas Appendino sorgte für den Ausgleich und als der EC in Person von Tim Coffman die große Chance zur neuerlichen Führung bei einem Breakaway vergeben hatte, waren die Gäste erneut zur Stelle. Diesmal half die EC-Abwehr allerdings kräftig mit. Offensichtlich hatte niemand ein Auge auf Markus Schweiger, der im Slot glockenfrei stand und sich in Ruhe die Ecke aussuchen konnte.
Im Schlussdrittel setzte Bad Nauheim alles auf eine Karte und schaffte auch den verdienten Ausgleich durch Taylor Vause, der eine Hereingabe von Christoph Körner glänzend verwertete. Die Fans jubelten, aber die kalte Dusche kam zwei Minuten später, als Joseph Lewis EC-Keeper Felix Bick keine Abwehrchance ließ und mit seinem 3:2 die Partie für Kaufbeuren entschied.