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»Punktemäßig mehr möglich gewesen«

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Josef Jacob steht in der kommenden Verbandsliga-Saison nicht mehr an der Seitenlinie von TuBa Pohlheim. Foto: Bär © Bär

Gießen. Es war eine Meldung, die im Fußballkreis Gießen für Wirbel sorgte: Trainer Josef Jacob und der Mitte-Verbandsligist FC TuBa Pohlheim gehen trotz erfolgreicher Rückrunde (erst einmal) getrennte Wege. Nachfolger des 31-Jährigen ist B-Lizenz-Inhaber Ibo Cigdem, der zuletzt als Co-Trainer beim DJK Bad Homburg an der Seitenlinie stand. Im Interview erläutert der in Gießen beheimatete Jacob seine Beweggründe, in Zukunft kürzer treten zu wollen, lässt aber auch einen Blick auf ein weiteres Engagement schweifen.

Josef, warum haben Sie als Trainer bei TuBa Pohlheim aufgehört?

Es wurde mir im Laufe der vergangenen Rückrunde zu zeitaufwändig. Ich arbeite selbstständig in Darmstadt, habe dort einen eigenen Laden, den ich durch das viele Pendeln regelmäßig früher schließen musste. Gerade während der »Englischen Wochen« war das sehr hart, in der Verbandsliga ist das auf Dauer leider nicht machbar. Das waren teilweise 12-/14-Stunden-Tage. Meine Frau hat mich zwar immer darin bestärkt, weiterzumachen, aber ich habe mich dennoch irgendwann gefragt, ob das noch Sinn macht. Also habe ich dann meine Prioritäten gesetzt und dem Verein bereits im April meine Entscheidung mitgeteilt.

Wie bewerten Sie die Rückrunde? Unter Ihrer Regie gingen nur drei Partien verloren.

Sportlich war es sehr gut. Der sehr kleine Kader hat aber hinten raus viel Kraft gekostet. Und die Spieler, die regelmäßig zur Verfügung standen, waren aus den unterschiedlichsten Gründen nicht immer verfügbar. Das war sehr hart, denn ich denke, mit einem größeren Kader wäre punktemäßig mehr möglich gewesen. Dass die Jungs es draufhaben, haben sie ja oft genug gezeigt.

In welcher Verfassung übergeben Sie das Team an den neuen Trainer Ibo Cigdem?

Die Mannschaft ist vom Niveau her sehr, sehr gut. Nur die Quantität fehlt. Daran muss der Verein unbedingt noch arbeiten, sonst wird es schwierig. Ansonsten waren wir erfolgreich, haben erstmals das Kreispokal-Finale erreicht, dort nur unglücklich verloren. Auch Fernwald wurde überzeugend im Halbfinale bezwungen, dazu junge Spieler wie Mathay Göktas oder Keyshawn Cosby aus der zweiten Reihe in die Stammelf integriert. Viele Spieler haben sich in den vergangenen Monaten weiterentwickelt. Darauf bin ich sehr stolz.

Und was kommt jetzt?

Bei mir erst einmal gar nichts. Ich nehme mir jetzt erst einmal eine Pause, als Trainer wäre ich nur bei TuBa geblieben. Dennoch ist die Verbandsliga sicher irgendwann noch einmal interessant für mich. Bis dahin muss sich aber erst einmal mein privates Umfeld entspannen. Mittel- bis langfristig sehe ich mich aber wieder auf der Trainerbank - da bin ich zu fußballverrückt.

mit Josef Jacob

(Ex-Trainer FC TuBa Pohlheim)

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