Rabenschwarzer Spieltag
Gießen (woo). Das war ein rabenschwarzes Wochenende für die heimischen Fußballerinnen. In der Hessenliga kam der TSV Klein-Linden bei Tabellenführer Dortelweil mit 0:5 unter die Räder. In der Gruppenliga kassierte der FC Gießen eine 1:7-Schlappe gegen Spitzenreiter Blau-Gelb-Marburg II, und die SG Reiskirchen/Saasen unterlag dem RSV Roßdorf mit 1:2.
Hessenliga
SC Dortelweil - TSV Klein-Linden 5:0 (1:0): Für den TSV war diesmal nichts zu holen. In der ersten Hälfte hatte Dortelweil zwar mehr Ballbesitz, kam aber selten in die Tiefe. Das 1:0 fiel nach einem individuellen Fehler im eigenen Strafraum. Kurz vor der Halbzeitpause nahm Nina Donner einen Freistoß von Mara Fugensi direkt. Die Torfrau des SC fischte den Ball aber noch aus dem Winkel. Im zweiten Durchgang dominierte Dortelweil weiter, die Tore waren allerdings nicht herausgespielt. Das 2:0 fiel nach einem langen Klärungsversuch, den die Klein-Lindener Innenverteidigung vor die Füße der Stürmerin verlängerte.
Das 3:0 war ein Lupfer, den eine Linnesserin unhaltbar ablenkte. Beim 4:0 hatte die Abwehr den Ball nach einer Ecke sicher, der anschließende Pass landete im 16er bei einer Gegenspielerin. Das 5:0 war ein Fernschuss, der abrutschte. »Diese Niederlage bringt uns aber nicht aus dem Konzept«, sagte TSV-Trainerin Janin Hocker. »Wir sind immer noch Dritter. Als Aufsteiger kann sich das doch sehen lassen.«
Gruppenliga
FC Gießen - Blau-Gelb Marburg 1:7 (0:2): Ein Spitzenspiel sollte es werden. Heraus kam eine einseitige Angelegenheit. Von der ersten Minute an spielten die Gießenerinnen Angsthasenfußball. Schnell stand es 0:2 nach Treffern in der 12. und 17. Minute. Nach dem Anschlusstreffer durch ein Marburger Eigentor (50.) kam Hoffnung auf. Doch es dauerte nur vier Minuten bis zum 1:3 (54.). Wieder zwei Minuten später hielt FC-Keeperin Larissa Schmid einen Strafstoß. In der letzten Viertelstunde brachen die Gießenerinnen regelrecht zusammen. Die Tore fielen wie reife Früchte (74., 75., 86., 87.).
Einziger Lichtblick war Neuzugang Stine Weil, die für Turbine Potsdam II gespielt hat, und nach 1,5 Jahren Pause wieder die Fußballstiefel schnürt. Am Mittwoch, 26. April, soll endlich das Nachholspiel des FC gegen Münchholzhausen/Dutenhofen über die Bühne gehen.
SG Reiskirchen/Saasen - RSV Roßdorf 1:2 (0:1): SG-Trainer Jan Becker wirkte ratlos. »Warum wir heute verloren haben, weiß ich nicht«, sagte er. »Abgesehen von den ersten zehn Minuten, die wir verschlafen haben, war es spielerisch die beste Partie in der Rückrunde.« In der Tat waren die Gastgeberinnen schlecht gestartet und kassierten bereits in der 5. Minute das 0:1. Dann ging es nur noch in eine Richtung.
Aber zweimal Pfosten, zweimal Latte, zweimal allein vor der Roßdorfer Torfrau, Kopfball aus fünf Meter knapp neben den Kasten - das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. In der 85. Minute erzielte Anna Müller per Strafstoß dann doch den Ausgleich. Der RSV konterte jedoch mit seiner zweiten Torchance im ganzen Spiel vier Minuten später zum 1:2.