»Raus aus dem Schlamassel«
Dutenhofen (flo). Als das Smartphone klingelt, spaziert Axel Spandau mit seinem Hund gerade durch den prasselnden Regen. Abschalten im Abstiegskampf sozusagen. Denn der geht am Samstag (19.30 Uhr) in der Dreifachsporthalle Miltenberg in die nächste Runde: Beim Rangelften TV Kirchzell steht für die Handballer der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen ein Vier-Punkte-Spiel im Rennen um den Klassenerhalt in der 3.
Liga Süd-West an.
TV Kirchzell - HSG Dutenhofen/M. (Samstag, 19.30 Uhr)
Den Weg in den Odenwald treten die Grün-Weißen mit personellen Sorgen an. Der wurfstarke Rückraumspieler Philip Opitz (Fingerbruch) fehlt definitiv. Linksaußen Leon Bremond (Fußprellung) und der Rückraumhalbe Noel Hoepfner (Schambeinentzündung) werden wahrscheinlich auch ausfallen.
»Ich gehe davon aus, dass die beiden fehlen«, sagt HSG-Trainer Spandau. Aber: »Wir sind das gewohnt. Wir haben in Dansenberg und in Waldbüttelbrunn mit Rumpfkadern gewonnen, wir haben in Haßloch mit einem Rumpfkader fast einen Punkt geholt. Manchmal rückt eine Mannschaft in einer solchen Situation noch enger zusammen.« Auch für Unterstützung von der Tribüne sollte gesorgt sein, da der Verein einen Fan-Bus (Anmeldungen bei Andreas Klimpke unter 0176-7672250) einsetzt. Die Aussicht, einen vielleicht schon vorentscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen, dürfte die Mittelhessen zusätzlich beflügeln. Denn mit einem Sieg hätte die HSG schon fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatzinhaber Kirchzell sowie die den ersten Abstiegsplatz einnehmende VTV Mundenheim. Das dürfte - auch mit Blick auf die nicht ganz einfachen Restprogramme dieser beiden Teams - kaum mehr aufzuholen sein. Das sieht auch Spandau so: »Noch zwei Punkte, dann sind wir raus aus dem Schlamassel«, sagt er.
In Miltenberg trifft seine Mannschaft dabei auf einen Gegner, der zwar unter Druck steht, der aber eben auch im Abstiegskampf erprobt ist. Letzte Saison machte Kirchzell im letzten Spiel der Abstiegsrunde den Klassenerhalt klar. Vergangene Woche zeigten die Odenwälder mit dem 28:22-Erfolg gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf II eine starke Reaktion auf die 31:33-Pleite beim Schlusslicht DJK Waldbüttelbrunn. »Es wird mitentscheidend, wie wir das Spiel gestalten«, meint Spandau. »Je länger wir vorne sind, desto wackliger dürfte Kirchzell werden.« Wie das gelingen soll? Indem sich die Grün-Weißen nicht auf ein munteres Scheibenschießen einlassen - mit Blick darauf, dass der TVK in dieser Saison bereits in elf Partien mindestens 30 Mal getroffen, in zehn Spielen aber mindestens ebenso viele Gegentreffer kassiert hat. Indem Kirchzells wurfstarker Halblinker Joshua Osifo sowie die Achse aus Spielgestalter Tim Häufglöckner und Kreisläufer Leon David in Schach gehalten werden. »Im Angriff wollen wir es auf mehrere Schultern verteilen. In der Deckung werden wir uns etwas einfallen lassen, damit wir eine kernige Abwehr stellen«, kündigt Spandau an. Um dann am späten Samstagabend nicht erneut im Regen zu stehen.