Rennert köpft SGK runter
Kinzenbach. Die Kontrahenten im Derby der Fußball-Verbandsliga Mitte in Kinzenbach sind am Sonntag-Nachmittag mit völlig verschiedenen Ausgangssituationen in den Vergleich gegangen. Die Gastgeber hatten zwar noch Hoffnung, den so gut wie sicheren Abstieg mit einem Dreier noch zu verhindern, auf der anderen Seite bietet sich TuBa Pohlheim noch die Chance, die SF/BG Marburg vom dritten Rang zu verdrängen, aber mehr ist für das Team von Trainer Ibrahim Cigdem eben nicht mehr drin.
SG Kinzenbach - FC TuBa Pohlheim 1:2
Doch nach dem 1:2 (0:1) können die Kinzenbacher ihre Hoffnung auf eine späte Rettung endgültig begraben und die Pohlheimer bestätigten ihre erfolgreich verlaufene bisherige Saison mit dem 15. Dreier und sind punktgleich mit dem Rangdritten.
Das Derby ließ bei bestem Wetter nicht nur die erwartete Zuschauer-Resonanz vermissen, sondern bot spielerisch sowie in Sachen hochkarätige Torchancen wenig Begeisterndes. Stattdessen viele Gelbe Karten nach zahlreichen verbissen geführten und emotional kommentierten Zweikämpfen und Nickligkeiten. Der Unterschied in den Tabellenrängen war qualitativ selten zu bemerken und der Sieg für die Gäste etwas glücklich.
»In der zweiten Halbzeit war Kinzenbach besser. Wir hatten Glück, dass Yildirim nicht getroffen hat. Es war ärgerlich, dass wir den Gegner, der schon tot war, wieder ins Spiel gebracht haben«, war TuBa-Coach Cigdem trotz des Sieges nicht glücklich.
Die angesprochene Szene zu Beginn der Nachspielzeit, als TuBa-Keeper Ricardo Alpsoy einen Hinterhalt-Schuss von Timo Schmidt abgewehrt und Ufuk Yildirim frei vor dem Tor und dem am Boden liegenden Torwart das Leder neben den Kasten Tor gesetzt hatte, beschäftigte nachher auch SG-Coach Peter Bätzel.
»Diese letzten drei Minuten waren sinnbildlich für unsere gesamte Saison. Da hast du das 2:1 auf dem Fuß und dann musst du mit der letzten Offensiv-Aktion des Gegners die Niederlage hinnehmen. Das spiegelt wider, was uns auch in einigen anderen Spielen widerfahren ist.« Denn zwei Minuten nach Yildirims verpasster Chance zur Führung und dem Sieg nutzte Gäste-Angreifer Kevin Rennert eine Flanke von Michael Bathomene per Kopf zum 2:1 (90.+4) für seine Pohlheimer.
In der ersten Halbzeit versuchten sich beide Teams im Offensivdrang, allerdings mit zu ungenauen Pässen und kaum Abschlüssen. Die erste aussichtsreiche Aktion führte zur TuBa-Führung (22.), als Marius Klotz mit einem Pass in die Tiefe Orkan Beslen bedient und dieser Henrik Flechtner im SG-Kasten keine Chance gelassen hatte. Danach folgten die Pohlheimer der Anweisung ihres Trainers (»Geduld, Geduld, Ball halten«) und waren zunehmend auf Ballsicherung bedacht. Nur Alexander Koziolek (37.) prüfte Flechtner mit einem Schuss aus spitzem Winkel, den der SG-Keeper abwehrte. Die Gastgeber brachten in dieser Phase nichts Torgefährliches zustande.
Das änderte sich nach der Pause, als Marcus Purdak (46.) das TuBa-Tor mit seinem Schuss ebenso knapp verfehlte wie Nicolas Anker (54.) mit einem Kopfball.
Und nachdem Klotz (55.) mit einem Freistoß an Flechtner seinen Meister gefunden hatte, hatten die Gastgeber, die nach dem Seitenwechsel auf den verletzten Ahmet Marankoz verzichten mussten, Pech, dass Tommy Ried (59.) mit einem 25-Meter-Freistoß nur den Innenpfosten des TuBa-Tores traf. Aber in Minute 70 trat Ried wieder an - diesmal wurde sein Freistoß von der TuBa-Mauer abgefälscht und Yildirim staubte zum 1:1 ab. In der Nachspielzeit folgte das vieldiskutierte und entscheidende Szenario zu der von den Kinzenbachern verpassten und dann von den Pohlheimern genutzten Chance zum 2:1.
SG Kinzenbach: Flechtner - Yildirim, Purdak, Yener, R. Sajonz (78. M. Schmidt) - Ried, Jörg, T. Schmidt, Kipper (83. Alpsoy), Alber (68. Allmann) - Marankoz (46. Anker).
FC TuBa Pohlheim: R. Alpsoy - Klotz, N. Alpsoy, Jovic (70. Arslan), Hamann - Beyene, Sevim, Beslen (78. Bathomene), Krasniq (62. Nohman), Koziolek - Rennert.
Tore: 0:1 Beslen (22.), 1:1 Yildirim (70.), 1:2 Rennert (90.+4). - Schiedsrichter: Dalef (Heringen). - Zuschauer: 50.