Richtiges Signal
Es war für die Mannen rund um Kapitän Till Klimpke ein Abend, wie er sein sollte. Mehr als 200 Anhänger nutzten das Fanfest der Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar, um ihrer Mannschaft Mut und Zuversicht zuzusprechen. »Ich hoffe, dass am Ende des Abends den Jungs von den ganzen Schulterklopfern der Arm wehtut«, sagte Geschäftsführer Björn Seipp - und die Fans ließen sich nicht zweimal bitten.
Es war vor allem das richtige Signal vor der Partie gegen den Bergischen HC. Wille, Konzentration, Kampfgeist. All diese Eigenschaften sind bei der HSG jetzt nötig. Und ohne Unterstützung von den Rängen kann keine Mannschaft funktionieren. Die Spieler der HSG wissen jetzt endgültig, dass sie diesen emotionalen Support weiterhin haben. Das gibt Auftrieb und ist Balsam für die geschundene Seele.
Der Geschäftsführer ist die Abendmoderation geschickt angegangen. Kein einziges Mal stellte Seipp infrage, in welcher Liga die HSG künftig spielen wird. Kein einziges Mal der Blick in die Vergangenheit, von der manche Fans noch schwärmen. Für Kritik jeglicher Art waren Trainer Hrvoje Horvat und Seipp offen und die Kommunikation mit den Anhängern wirkte befreiend. Ein gelungener Ansatz, denn der Austausch war für viele längst überfällig.
Seipps Ankündigung, dass solche Fanfeste häufiger stattfinden, kann dem ganzen Verein nur guttun. Ein kleiner Wermutstropfen blieb jedoch: Mit Verweis auf das kommende Training verließen die Spieler bereits nach gut einer Stunde die Veranstaltung. Das kam nicht bei allen gut an.
Doch für den »Geist von Wetzlar« war der Grundstein gelegt: Bei der Veranstaltung könnte sich eine eingeschworene Truppe gebildet haben, die das Ziel vor Augen hat: Gemeinsam alles geben für den Klassenerhalt. Und die Worte der Unterstützer dürften die Spieler beflügeln. Vielleicht schon am Sonntag gegen den Bergischen HC.
Von Felix Leyendecker