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Rote Teufel auf Weg in Eishockey-Himmel

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Von: Wolfgang Bender

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Bereit fürs Spiel heute: EC-Keeper Felix Bick. Foto: chuc © chuc

Kaufbeuren (wbe). Der EC Bad Nauheim scheint auf dem Weg zum Playoff-Halbfinale in der Deutschen Eishockey-Liga 2 kaum mehr zu stoppen zu sein. Nach den beiden Auftaktsiegen gewannen die Roten Teufel am Sonntag das dritte Aufeinandertreffen mit dem ESV Kaufbeuren in der Energie Schwaben Arena vor der ausverkauften Kulisse von 3100 Zuschauern mit 4:

3 (2:0, 2:1, 0:2) und liegen damit in der Serie mit 3:0 vorn. Jetzt haben die Badestädter gleich drei Matchbälle, um den Halbfinal-Einzug endgültig perfekt zu machen.

»Ich muss ein Extra-Lob für die fünf Verteidiger aussprechen, die fast ihr Herz herausgespielt haben. So gut wie in den ersten 35 Minuten habe ich uns selten gesehen und trotzdem war es am Ende wieder so eng. Die Serie könnte genauso auch umgekehrt stehen«, meinte EC-Headcoach Harry Lange, dessen Team nach einer 4:1-Führung zum Schluss noch einmal unfreiwillig in Gefahr geriet.

Ohne die beiden Verteidiger Marius Erk (gesperrt) und Mick Köhler (verletzt) lief für die Gäste trotzdem zunächst alles nach Plan. Der Ex-Bad Nauheimer Tomas Schmidt musste auf die Strafbank und dem EC gelang die frühe Führung durch Daniel Weiß. Das gab Sicherheit und spätestens als Kevin Schmidt gut eine Minute vor Drittelende auf 2:0 erhöhte, konnten die Badestädter mit einem guten Gefühl in die erste Pause gehen.

Danach ging es für die Lange-Schützlinge positiv weiter. Aufgrund einer Drittel-übergreifenden Zeitstrafe waren die Allgäuer noch in Unterzahl und das nutzte Patrick Seifert zum 3:0. Nach dem Anschlusstreffer von Joseph Lewis schien der EC kurz die Orientierung zu verlieren, als Philipp Wachter auf die Strafbank musste. Das 4:1 in Unterzahl durch Taylor Vause war dann aber die richtige Antwort der Bad Nauheimer, die sogar eine fünfminütige Zeitstrafe von Patrick Seifert unbeschadet überstanden.

Im Schlussdrittel setzte der ESV Kaufbeuren noch einmal alles auf eine Karte, doch die hochgelobten Special-Teams der Allgäuer bissen sich bei einer weiteren Strafe der Gäste (Fabian Herrmann) schier die Zähne aus. Auch weil EC-Keeper Felix Bick in brenzligen Phasen immer wieder Herr der Lage war. Dass zweimal der Puck nur das Gestänge traf, war Pech für die Hausherren, die allerdings über weite Strecken trotz der 33:21-Schuss-Überlegenheit die letzte Konsequenz vermissen ließen.

Erst in der vorletzten Minute wurden die Bayern für ihren Angriffsdruck mit dem 2:4 durch Tyler Spurgeon belohnt. Dass Jere Laaksonen 46 Sekunden später sogar noch das 3:4 besorgte, brachte noch einmal Spannung in die Partie, die der EC dann aber sicher über die Zeit brachte.

Bereits am heutigen Dienstag geht die Serie weiter, wenn die Bad Nauheimer im vierten Aufeinandertreffen mit dem ESV Kaufbeuren um 19.30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion zum zweiten Mal Heimrecht genießen.

Trotzdem bleibt EC-Headcoach Harry Lange weiterhin skeptisch. »Gerade in den Playoffs hat man schon viele Dinge erlebt. Gefahr besteht, zumal die bisherigen Duelle mit dem ESV Kaufbeuren sehr eng waren und wir mehr als einmal das Glück auf unserer Seite hatten«, weiß der Deutsch-Österreicher durchaus um die Schwere der Aufgabe am heutigen Abend.

Nach dem Motto »Der vierte Sieg ist immer der schwerste« setzen die Roten Teufel auch auf die Unterstützung der Fans, die schon im Hinterkopf haben, dass ein Halbfinal-Einzug nach derzeitigem Stand ein Duell mit den Kassel Huskies bringen könnte.

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