Rote Teufel mit Rücken zur Wand
Ravensburg (wbe). Die Ravensburger Towerstars haben in der Playoff-Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den EC Bad Nauheim mit zwei Siegen vorgelegt. Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 nach zwei Spielen feierten die Oberschwaben am Freitagabend in der mit 3418 Zuschauern ausverkauften CHG Arena einen 5:2 (3:2, 1:0, 1:0)-Erfolg, nachdem die Roten Teufel in der Anfangsphase schnell mit 2:
0 in Führung gelegen hatten. Und am Sonntag stürmte Ravensburg auch die Bad Nauheimer Eishalle mit einem 2:1-Erfolg und liegt nun in der Serie mit 3:1 in Führung.
Bereits beim Heimspiel am Dienstag können die Towerstars, die auch als leichter Favorit in die finale Runde gingen, mit einem weiteren Erfolg die Meisterschaft der DEL2 feiern.
Nach der Auswärtsniederlage am Freitag war der Bad Nauheimer Trainer noch einigermaßen zufrieden: »Es war das beste Spiel beider Teams bislang. Wir haben sehr gut begonnen aber dann Fehler gemacht, die man in einem Finale nicht machen darf. Die wurden dann von Ravensburg eiskalt ausgenutzt. Am Ende waren wir ein bisschen zu harmlos und hatten wenig Abschlüsse bei Rebounds. Insgesamt wäre für uns mehr möglich gewesen«, meinte EC-Headcoach Harry Lange nach der Begegnung.
Mit einem Blitzstart sorgten die Gäste für »Ruhe« in der CHG Arena. Bereits nach 88 Sekunden zappelte der Puck zum ersten Mal im Netz der Oberschwaben, nachdem eine Kombination über Taylor Vause und Jerry Pollastrone von Christoph Körner erfolgreich abgeschlossen worden war. Vor diesem Bad Nauheimer Führungstreffer hatte Oliver Granz auf der anderen Seite bereits mit einem Pfostenschuss die allererste Duftmarke gesetzt.
Beflügelt
Die Führung beflügelte die Bad Nauheimer, die nachlegten, als die Oberschwaben ihre erste Strafzeit einstecken mussten. Nickolas Latta saß auf der Strafbank und als die zwei Minuten fast abgelaufen waren, beförderte Tim Coffman im Nachschuss die Scheibe ins Netz. Entscheidend für den weiteren Spielverlauf war dann die Tatsache, dass die Hausherren direkt kontern konnten. Nur 31 Sekunden nach dem 0:2 kam die Ravensburger Antwort durch den Ex-Nauheimer Maximilian Hadraschek und es ging richtig turbulent weiter. Einmal in Fahrt, war Ravensburg kaum zu bremsen. Wieder Hadraschek gut eine Minute später und Robbie Czarnik drehten die Partie innerhalb von gut fünf Minuten: Aus dem 0:2 machten die Hausherren ein 3:2, mit dem zum ersten Mal die Seiten gewechselt wurden.
Im Mitteldrittel sorgte der Ravensburger Sam Herr für eine frühe Vorentscheidung. Bad Nauheim drängte gerade noch auf den Ausgleich, als die Oberschwaben in der 27. Spielminute nach einem Turnover den vierten Treffer erzielten. In der Folge kontrollierten sie das Geschehen auf dem Eis, konnten allerdings aus einer Strafzeit für den Bad Nauheimer Marius Erk gegen Ende des zweiten Abschnitts kein Kapital schlagen.
Im Schlussdrittel sorgten Strafzeiten noch einmal für viel Wirbel. Erst hatte der EC die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, als Robbie Czarnik »pausieren« musste. Dann wurden kurz hintereinander zwei Bad Nauheimer vom Eis geschickt, aber auch die Towerstars konnten die numerische Überlegenheit nicht nutzen. Als Bad Nauheims Headcoach in der Schlussphase seinen Keeper Felix Bick vom Eis nahm, gelang Ravensburg durch Sam Herr mit einem Schuss ins verwaiste Tor der 5:2-Endstand.