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Schreiber macht den Deckel drauf

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Jubel beim TV Hüttenberg: Philipp Schwarz. Foto: Röczey © Röczey

Düsseldorf. Der TV Hüttenberg hat seinen Pflichtspielauftakt ins neue Jahr erfolgreich gestaltet. Beim ukrainischen Serienmeister HC Motor Saporischschja, der angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine seit Beginn der Saison in der deutschen 2. Handball-Bundesliga spielt, gewann das »Original aus Mittelhessen« am Freitagabend mit 28:27 (14:

15).

Motor Saporischschja - TV Hüttenberg 27:28

Zwar durften sich die Schützlinge von Trainer Johannes Wohlrab hinterher über das Ergebnis freuen, auf dem Punktekonto wird dieser Erfolg jedoch nicht sichtbar werden, da die Begegnungen gegen die Ukrainer nicht in die Endabrechnung aufgenommen werden.

Die Hüttenberger erwischten den eindeutig besseren Start. Tristan Kirschner traf nach fünf Minuten und einer feinen Körpertäuschung zum 4:1, dem sein Gegenüber Philipp Schwarz von Linksaußen keine 30 Sekunden später das 5:1 folgen ließ.

Während die Ukrainer, die ihre Heimspiele seit Saisonbeginn im Düsseldorfer Castello austragen, zu Beginn noch mächtig Sand im Getriebe hatten und irgendwie schwerfällig agierten, spielte der TVH sehr variabel und war in seinem offensiven Vorgehen nur schwer auszurechnen.

So dauerte es bis zur Mitte der ersten Halbzeit, ehe der ukrainischer Serienmeister (seit 2013 neun Mal in Folge Landeschampion) langsam aber sicher auf Betriebstemperatur kam - insbesondere deshalb, weil Motor-Schlussmann Nazar Chudinov immer mehr zum Faktor wurde und seiner Abwehr mit insgesamt neun Paraden (darunter zwei gehaltene Siebenmeter) im ersten Durchgang Rückhalt bot. So verwunderte es die 123 Zuschauer kaum, dass Oleksii Tomashevskyi zunächst auf 10:12 verkürzte (23.), ehe Dmytro Tiutiunnyk eine Minute vor dem Seitenwechsel auf 14:14 stellte. Der Pausenstand, bei dem Saporischschja zugleich seine erste Führung zum 15:14 erzielte, fiel nicht nur in der Sekunde des Halbzeitpfiffs, sondern war zudem extrem spektakulär.

Zakhar Denysov bekam den Ball knapp 14 Meter vor dem Hüttenberger Tor zu fassen, drehte sich, da er im Zweikampf frontal attackiert wurde, um 180 Grad und nagelte das Harzleder mit einem fulminanten Rückhandwurf in den rechten Torwinkel.

Ihre beste Phase hatte das Team aus dem Südosten der Ukraine jedoch direkt nach dem Seitenwechsel - mit gütiger Hilfe der Hüttenberger, die sich, sehr zum Ärger ihres Trainers Johannes Wohlrab, innerhalb von nicht einmal 120 Sekunden drei Ballverluste leisteten, die jeweils mit Motor-Gegenstoßtreffern bestraft wurden und dafür sorgten, dass die Gastgeber ihre Unterzahl-Situation mit 3:0 gewannen und auf 19:15 davonzogen. Die Worte, die Wohlrab in der anschließenden Auszeit fand, zeigten allerdings Wirkung: Die Blau-Weiß-Roten agierten im Angriff nun umsichtiger und effizienter und in der Abwehr ließ man weniger einfache Gegentreffer zu.

Schwarz traf zum 20:20-Ausgleich (49.) und Ian Weber stellte kurz darauf auf 23:21. Den letzten Treffer der abgezockteren Hüttenberger erzielte Hendrik Schreiber zehn Sekunden vor dem Ende zum 28:26.

Saporischschja: Chudinov, Budko, Komok - Kubatko, Blzyniuk (2), Kasai, Denysov (2), Turchenko (10/3), Molina, Kravchenko (6), Tomashevskyi (1), Horovyi (2), Onufriienko, Horovyi (2), Kasai (3), Tiutiunnyk (1).

Hüttenberg: Grazioli (bis 30.), Plaue (ab 31.) - Schwarz (4), Kirschner (3), Theiß (3), Fujita, Weber (5/3), Zörb (1), Reichl (3), Schneider (1), Hofmann, Klein, Schreiber (7), Kuntscher (1).

Schiedsrichter: Schmack/Dinges (Stuttgart/Stutensee) - Zuschauer: 123 - Zeitstrafen: Saporischschja vier (Denysov, Tiutiunnyk drei/Disqualifikation 56.), Hüttenberg zwei (Kuntscher, Zörb) - verworfene Siebenmeter: Weber und Hofmann (Hüttenberg) scheitern an Chudinov (29., 36.), Weber wirft an die Latte (10.), Turchenko (Saporischschja) scheitert an Plaue (39.),

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