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Sepp Herberger lässt grüßen

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Von: Nico Hartung

Hüttenberg. »Nach dem Spiel ist vor dem Spiel«. Ein Satz, dereinst ausgesprochen vom legendären Fußball-Nationaltrainer Sepp Herberger, den jeder auch nur halbwegs begeisterte Anhänger des runden Leders kennt. Aber ebenso ein Ausspruch, der in diesen Tagen auch für jene Situation seine Berechtigung hat, in der sich die Zweitliga-Handballer des TV Hüttenberg gerade befinden.

TV Hüttenberg - ThSV Eisenach (Samstag, 19.30 Uhr)

Denn der Terminplan der Blau-Weiß-Roten ist derzeit vor allem eines: hektisch. Am vergangenen Wochenende verloren die Hüttenberger zuhause mit 32:36 gegen die SG BBM Bietigheim, drei Tage später unterlagen die Schützlinge von Trainer Johannes Wohlrab beim TuS N-Lübbecke mit 28:33. Und jetzt, abermals nur 72 Stunden später, empfangen die Hüttenberger den ThSV Eisenach (19.30 Uhr).

Dass es in einer Woche drei Mal ran muss, daran hat sich das TVH-Ensemble spätestens seit den Corona-Wirren längst gewöhnt. Was diese Englische Woche aus Hüttenberger Sicht indes besonders knifflig macht, ist die Stärke der Teams, mit denen es der TVH zu tun hat. Alle drei Gegner, Bietigheim (6. Tabellenplatz), N-Lübbecke (2.) und Eisenach (3.) gehören zu den Top-Sechs der Tabelle, und alle haben noch Aufstiegsambitionen. Frei nach Herberger: Nach dem schweren Spiel ist vor dem nächsten Brocken. Und weil das nächste Spiel immer das schwerste ist (schon wieder Herberger), galt es für Wohlrab direkt nach dem Schlusspfiff in der Lübbecker Merkur Arena, den Vorbereitungsfokus auf Eisenach zu legen - und das Ganze im Kombination mit der Nachschau zum eben erst beendeten Auswärtsspiel.

»Wir haben den Start gegen Lübbecke total verpennt. Wir sind mit einer 6:0-Deckung gestartet und alles, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten, haben wir nicht umgesetzt. Das lag weniger am Abwehrsystem, sondern an der nicht vorhandenen Bereitschaft, voll dagegenzuhalten«, sprach Wohlrab Klartext.

Zwar kam der TVH zehn Minuten vor dem noch einmal auf drei Treffer heran, die entscheidende Wende blieb jedoch aus. »In der Abwehr agieren wir zu zaghaft, im Angriff müssen wir klüger sein und in allen Belangen geduldiger werden. Wir verfallen zu häufig in Hektik«, hat Wohlrab seine Schlüsse aus der 13. Saisonniederlage gezogen und bereits im Sinn, dass sein Team diese Aspekte gegen Eisenach verbessern soll.

Zwar ist das »Original aus Mittelhessen« tabellarisch gesehen auch am Samstag Außenseiter, allerdings hat der TVH einen psychologischen Vorteil: Ende Oktober luchste man den Blau-Weißen in deren Werner-Assmann-Halle beim 29:29 einen Punkt ab, das DHB-Pokal-Erstrundenmatch am 27. August wurde nach zwei Verlängerungen indes sogar mit 40:39 gewonnen.

Ungeschlagen

»Wir wollen gegen Eisenach in dieser Spielzeit ungeschlagen bleiben, am liebsten wollen wir natürlich zwei Mal gewinnen«, so Wohlrab, dessen persönliche Bilanz gegen den langjährigen Erstligisten ich sogar noch besser liest: Von sechs Partien gegen die Wartburgstädter unter seiner Ägide gewann der TVH vier Mal, je ein Mal endete die Begegnung Unentschieden oder mit einer Niederlage.

Doch die von Misha Kaufmann trainierten Thüringer werden sich von den Hüttenbergern nicht in die Aufstiegssuppe spucken lassen wollen. Von den letzten elf Partien verlor der ThSV nur eine einzige. »Hüttenberg ist eine sehr unangenehm zu spielende Mannschaft, das mussten wir auch schon häufiger erfahren. Wir werden alles geben müssen, wenn wir dort etwas holen wollen«, so Kaufmann.

Sein Gegenüber Wohlrab geht davon aus, wieder mit Niklas Theiß planen zu können. Der 19-Jährige hatte die Fahrt nach Lübbecke erst gar nicht mit angetreten, da er erkrankt war.

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