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Siegreiche Kellerkinder

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Von: Volker Fehrs

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Ismail Kormo (r.) stochert, doch Jannis Röhmig behauptet die Kugel: Beim Duell des ASV gegen Lumda/Geilshausen sind die Rollen klar verteilt. Foto: Friedrich © Friedrich

Gießen (vf/grm). Der 30. Spieltag der Fußball-Kreisoberliga Gießen/Marburg Süd bot den Zuschauern sowohl Spannung als auch zahlreiche Tore. Ganze zehn Treffer fielen allein in Klein-Linden, wo der gastgebende TSV die FSG Wettenberg mit 7:3 zerlegte. Der SV Hattendorf siegte gegen die FSG Biebertal mit 4:3, während die SG Treis/Allendorf einen 4:1-Auswärtssieg bei der FSG Homberg/Ober-Ofleiden feierte.

Im Tabellenkeller war die FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod (2:1 bei der FSG Laubach) ebenso siegreich wie die FSG Lumda/Geilshausen. Die größte Überraschung des Spieltags gelang jedoch dem Kurdischen FC Gießen, der die SG Obbornhofen/Bellersheim mit 3:2 bezwang und damit seine Chance auf den direkten Klassenerhalt wahrte. Bereits am Dienstagabend

TSV Klein-Linden - FSG Wettenberg 7:3 (4:2): In der 13. Minute bekamen die Gäste einen Strafstoß, den Luis Graulich zur Führung nutzte. Patrick Walldorf glich jedoch per Lupfer schnell aus, ehe Seif Nassir Mussa das Spiel zugunsten des TSV drehte (21., 23.). In der 34. Minute bediente Walldorf Erik Jan Schneider und dieser erhöhte auf 3:1. Die FSG hatte im Gegenzug die Chance zum Anschlusstreffer, aber Jonas Zehler war auf dem Posten (35.). Nachdem sich Erik Jan Schneider abermals in die Torschützenliste eingetragen hatte, verkürzte Manuel Oster nach einem Fehler der TSV-Abwehr auf 2:4 (43., 45.+2).

In der 57. Minute setzte Steve Tougang zu einem Solo an, an dessen Ende er das Auge für Sima hatte - das 5:2. Auch die Schlussviertelstunde hatte noch drei Tore zu bieten: Der eingewechselte Kanyon Bendix Wehbrink legte Sima sein zweites Tor auf, während Florian Valentin zum 3:6 traf (74., 76.). Den Schlusspunkt setzte Mussa auf Vorarbeit von Walldorf, der an seinem Geburtstag eine starke Partie bot.

»Unterm Strich ist es ein verdienter Sieg, mit dem ich sehr zufrieden bin - ebenso wie mit der gesamten Rückrunde«, betonte André de Franco, der Sportliche Leiter des TSV, und verriet: »Unser Trainer war nur teilweise zufrieden. ›Vorne hui‹, hinten pfui‹ hat er gesagt - und das trifft bei den Gegentoren auf jeden Fall zu!«

FSG Homberg/Ober-Ofleiden - SG Treis/Allendorf 1:4 (1:3): Nur drei Minuten waren gespielt, als Dominik Menz einen leichtsinnigen Ballverlust der FSG-Abwehr mit dem 0:1 bestrafte. Kurz darauf flankte Artur Schwabauer auf Marcel Temme, der per Kopf zum 0:2 traf (11.). Mit einem Linksschuss besorgte Max Amend das 0:3 (17.). Auf der Gegenseite versuchte es Felix Schuchmann mit einem Freistoß aus 30 Metern, den Niklas Hettche jedoch parieren konnte (19.). Matthias Leinweber hatte das vierte Tor auf dem Fuß, aber zielte aus zehn Metern zu hoch (25.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff konnte Enes Kaan Üngör auf 1:3 verkürzen.

Im zweiten Durchgang blieben Chancen lange Mangelware, ehe binnen einer Minute die Entscheidung fiel: Nachdem Hettche einen Kopfball von Marcel Preiß über die Latte gelenkt hatte, markierte Amend das 4:1 für die Gäste (79., 80.).

SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod - SG Birklar 1:1 (0:0): »Beide Mannschaften gehen personell auf dem Zahnfleisch und das hat man auch heute auf dem Feld gesehen«, bilanzierte Bernd Kirchhof, der Sportliche Leiter der SGAES. Die Gastgeber kamen besser ins Spiel, aber konnten ihre Möglichkeiten nicht in Tore ummünzen: Ein Schuss von Pascal Quehl ging ebenso über das Tor wie ein Versuch von Henrik Mohr (14., 20.). In der 40. Minute tauchte Mohr allein vor Falko Maier auf und versuchte diesen auszuspielen, wobei ihm der Ball versprang.

Im zweiten Durchgang beharkten sich beide Teams zunächst vor allem im Mittelfeld, ehe es in der Schlussphase noch einmal spannend wurde: Maier lenkte einen Schuss von Quehl zur Ecke, während Jonathan Liebich gegen Tobias Nicolai parierte (72., 79.). In der 82. Minute verwertete Ardian Krasniqi eine Hereingabe zum 0:1 aus Sicht der Gastgeber, die jedoch prompt reagierten: Nachdem die SG-Abwehr eine Ecke zunächst per Kopf geklärt hatte, gelang Julian Kraft aus 16 Metern der Ausgleichstreffer (84.). In der Nachspielzeit hatte Joel Iduh noch eine Großchance zum »Lucky Punch« für die Gäste, aber er schob den Ball am Tor vorbei.

Aufholjagd wird nicht belohnt

SV Hattendorf - FSG Biebertal 4:3 (3:1): Nach einer halben Stunde standen die Zeichen klar auf Heimsieg, alles sah nach einem geruhsamen Abend aus. Christian Andreev hatte Hattendorf nämlich früh mit 1:0 (8.) in Führung gebracht, die Hausherren waren zudem absolut überlegen. Als dann Biebertals Seiyithan Aksoy (21,.) nach einer Notbremse vom Platz musste, und Manuel Merle (23.) und Andreev (24.) die Überzahl prompt ausgenutzt und auf 3:0 erhöht hatten, schien alles klar zu sein. Doch die Gäste kamen immer besser in die Partie und durch Spielertrainer Rafael Szymanski - einst Hessenliga-Torschützenkönig - per Kopf auf 1:3 (33.) heran.

Und die Nachlässigkeiten der Loch-Elf setzten sich auch nach dem Wechsel fort, was Jonah-Maximilian Remmel (52.) auch prompt mit dem 2:3 bestrafte. Das Spiel wogte nun hin und her, schien aber wieder fest in SVH-Händen zu sein, als Andreev (69.) sein dritter Treffer des Abends gelungen war. Doch weil die Gastgeber auch in der Schlussphase zu nachlässig agierten, wurde es nach Nima Parsas 3:4 (89.) abermals eng. In der nun aufkommenden Hektik stieg Mehmed Omerovic (90.) rüde von hinten ein und sah ebenfalls Rot. Dabei war die SVH-Offensivkraft eben erst nach einer sechswöchigen Sperre zurückkehrt. Letztlich reichte der klare Vorsprung der ersten halben Stunde aber aus, die Loch-Elf brachte den Dreier dann doch ins Ziel.

ASV Gießen - FSG Lumda/Geilshausen 1:7 (1:2): Die Lumdataler legten nach elf Spielminuten nach einer Flanke in den Sechzehner von Tim Schönberg, die Kilian Röhmig zu Fabrice Römer weiterleitete, der nur einzuschieben brauchte, den Führungstreffer vor. Der ASV reagierte darauf jedoch recht schnell. In der 20. Minute zündete Heimakteur Kamel Kamdougha den Turbo und netzte ein. Eine unglückliche Figur gab ASV-Keeper Dennis Geisler ab, der das Spielgerät nach dem Freistoß von Gästeakteur Erik Bender nach einer guten halben Stunde nicht festhalten konnte und Silas Vollrath beim Abstaubertor goldrichtig stand.

Im zweiten Durchgang sorgten die Gäste mit einem Doppelschlag binnen 240 Sekunden für die Entscheidung. Erst steckte Vollrath durch zu Schönberg, dessen Querpass von Römer vollendet wurde. Dann folgte das 1:4 per Strafstoß durch Erik Bender nach Foulspiel an Mitspieler Nils Vogt. Die Gastgeber ergaben sich dann in ihrem Schicksal, sodass Schönberg (71.), Jonas Buchner (82.) und Dennis Feldbusch (87.) das Ergebnis in die Höhe schraubten.

Kurdischer FC Gießen - SG Obbornhofen/Bellersheim 3:2 (1:1): Der Kopfball von SG-Torjäger Tim Richter flog nach 60 Sekunden knapp am KFC-Pfosten vorbei. Nachdem Heimakteur Mehdi Ouahid die Kugel im Mittelfeld erobert hatte, schloss Cemil Kurt (2.) den Doppelpass mit Amine Raissi zur überraschenden Führung ab. Danach kam Nathaniel Agweven (9.) in gute Schussposition, verzog aber. In der 11. Spielminute legte Nico Kammer für Richter auf, der die Murmel zum Ausgleich ins kurze Eck zimmerte. Der KOL-Meister erhöhte die Schlagzahl, Loris Schmitt (14.) per Lupfer und Till Schwing (18.) verpassten knapp die Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff landete der Freistoß von Imad Al Athiah (42.) in den Armen von SG-Keeper Yannis Zander. Auf der Gegenseite touchierte die Kugel nach dem Schuss von Gästeakteur Marlon Trux (43.) den Pfosten.

KFC bietet Primus erfolgreich die Stirn

Auch im zweiten Durchgang blieb der KFC ein spielerisch mindestens ebenbürtiger Gegner. Den Steckball von Hesham Al-Selwi vollstreckte Amine Raissi (49.) zur erneuten Führung. Dass die Gäste die Partie keineswegs auf die leichte Schulter nahmen, stellten sie bei zahlreichen weiteren Schussgelegenheiten von Kammer, Paul Ortmann und Richter mehrfach unter Beweis. Es dauerte bis zur 62. Spielminute, ehe Paul Ortmann per Abstauber den missglückten Klärungsversuch eines KFC-Verteidigers zum nicht unverdienten 2:2-Ausgleich bestrafte. Im weiteren Verlauf lag die Obbornhofener Führung durch Schwing (64.), Trux (71.), Kammer (74.) und Richter (79.) mehrfach in der Luft, doch die Platzherren hatten auch das nötige Glück auf ihrer Seite. In der 81. Minute senkte sich der Freistoß von Al-Selwi über Keeper Zander zum umjubelten 3:2-Siegtreffer in die Maschen. Heikel wurde es nochmal beim Kopfball von Ortmann, der aber in den Armen von KFC-Schlussmann Dirok Demir landete.

»Man hat gesehen, welche Qualität in der Mannschaft steckt«, hofft KFC-Pressewart Mesut Yenigün auf weitere Punkte im Abstiegskampf in den letzten Saisonpartien.

FSG Laubach - FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod 1:2 (0:0): In der Anfangsphase vor 80 Zuschauern hatten Philipp Münch (4.) und Rene Linke (14.) Chancen zur Laubacher Führung, dann prüfte Krzysztof Koziol aus 18 Metern Heimkeeper Hofmann. In Minute 35 setzte Koziol die Kugel an die Querstange. Auch Heimakteur Florian Müller traf nur Aluminium, dann vergaben Raphael Heinz, Lars Hisserich und Olcay Sirin die mögliche Laubacher Pausenführung.

Nach einer Ecke stieg Gästeakteur Marvin Helm (55.) am höchsten und köpfte ein. Der verdiente Ausgleich durch Hisserich (57.) ließ nicht lange auf sich warten. Mit einem Schuss ins lange Eck besiegelte Dominik Göttsche (66.) die aufgrund der Chancenvielzahl vermeidbare Laubacher Niederlage. In der restlichen Spieldauer ergab sich keine Gelegenheit mehr zum Ausgleich. »Hätten wir im ersten Durchgang unsere Chancen genutzt, wäre mehr drin gewesen«, haderte der Laubacher Pressewart Volkmar Sann mit der mangelnden Chanceneffektivität.

SF Burkhardsfelden - TSG Leihgestern 1:6 (0:3): Aufgrund einer kurzfristigen Sperrung des Leihgesterner Sportgeländes entschieden beide Teams, das Spiel in Burkhardsfelden auszutragen. In der 8. Minute brachte Niklas Port die TSG mit einem Schlenzer in Führung. Fünf Minuten später erlief Dietrich einen langen Pass von Jonah Buß und überlupfte Fabian Döpfer zum 2:0. Kurz vor der Pause war erneut Dietrich zur Stelle und köpfte eine Ecke von Risko Bulut ein (41.). In der 67. und 68. Minute markierte der Toptorjäger der TSG seine Treffer drei und vier: Zunächst traf er artistisch per Fallrückzieher und grätschte wenig später den Ball ins lange Eck. Dietrichs fünfter Scorerpunkt des Tages folgte in der 71. Minute, als er zu Michael Cavas spielte und dieser den Ball mit einem wuchtigen Linksschuss im Tor unterbrachte. Nach einem Abwehrfehler der TSG gelang Marian Hild noch der Ehrentreffer (86.).

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