Spätes Glück für Fernwald
Fernwald . Der FSV Fernwald bleibt in der Fußball-Hessenliga auf Erfolgskurs. Mit dem 2:0 (0:0) gegen Eintracht Stadtallendorf feierte das Team von Trainer Daniyel Bulut am Samstag den fünften Dreier in Folge, bleibt seit acht Spielen ungeschlagen und festigte Tabellenrang vier.
FSV Fernwald - Eintr. Stadtallendorf 2:0
Aber der FSV ließ seine Anhänger - immerhin 320 Zuschauer sahen die Partie auf dem FSV-Kunstrasen - lange zappeln und brachte den Sieg erst in Minute 83 und 88 unter Dach und Fach. »Ich bin sehr stolz auf die Jungs, sie haben heute 95 Minuten voll gepowert und so gespielt, wie man gegen Stadtallendorf spielen muss, die Zweikämpfe annehmen und mit einer Top-Einstellung. Zu kritisieren ist, dass wir auch in guter Position nicht zielstrebig zum gegnerischen Tor gegangen sind«, überwog bei FSV-Coach Daniyel Bulut die Freude über die drei Punkte, obwohl er bis zur Führung nicht zufrieden sein konnte mit seiner Offensivabteilung.
Bis auf einen nicht richtig getroffenen Kopfball von Tom Woiwod (11.) hatten die Gastgeber während der ganzen 95 Minuten keinen aussichtsreichen Torabschluss zu verzeichnen.
Zildzovic lässt Chancen liegen
Der Ex-Regionalligist dagegen hatte durch Amar Zildzovic zwei sogenannte hundertprozentige Chancen, in Führung zu gehen. In Minute fünf zielte der Stadtallendorfer allein zentral vor dem FSV-Kasten zu ungenau, sodass Pierre Kleinheider parieren konnte, und drei Minuten vor der Pause setzte er das Leder erneut mitten vor dem FSV-Tor aus zehn Metern ins Aus. »Da hatten wir das Glücksmomentum auf unserer Seite«, musste Bulut zugeben, während sein Kollege Dragan Sicaja klagte: »Es wiederholt sich, wir haben die 100prozentigen Chancen, und der Gegner macht die Tore. Wir haben uns selbst geschlagen.« Das trifft es ganz genau zumindest bei der Führung der Gastgeber. In einer eher harmlosen Situation etwas hinter der Mittellinie unterlief Nick Bremer ein Fehlpass, der bei David Siebert landete, der allein auf Joao Borgert zulief und den Ball neben dem Eintracht-Keeper punktgenau ins linke Toreck zum 1:0 (83.) platzierte. Und fünf Minuten später schoss Woiwod nach einer Kombination auf dem rechten Flügel mit Brian Mukasa den Ball aus spitzem Winkel aufs Tor, wo der Rettungsversuch von zwei Eintrachtlern auf der Torlinie fehlschlug und der Ball von einem der beiden ins Netz prallte.
Hart umkämpft
Ansonsten sahen die Zuschauer über die gesamte Spielzeit ein sehr intensiv geführtes Geschehen, das von Zweikämpfen beherrscht wurde und dementsprechend hektisch verlief. Beide Mannschaften attackierten früh, suchten den schnellen Weg zum gegnerischen Tor, aber Kombinationen über mehrere Stationen waren Seltenheit, die Fehlerquote bei den Pässen war dagegen auf beiden Seiten hoch. Während Solak, Mukasa, Woiwod und Kollegen bis auf einen ungenauen Kopfball des aufgerückten Elmir Muhic (24.) und einen von Borgert mit dem Fuß abgewehrten Schuss von Siebert (77.) keine aussichtsreichen Torsituationen zu verzeichnen hatten, trafen bei den Gästen der stets gefährliche Malcolm Phillips (9.) nur das Außennetz und Arne Schütze (27., 53.), Phillips (47.), Damijan Heuser (55.) und Frederik Trümner (48., 57.) zielten schlecht oder scheiterten an FSV-Keeper Kleinheider.
Was soll’s, dachten sich Fernwalds Spieler, Trainer und Betreuer und feierten nach dem Schlusspfiff des zuvor sehr beschäftigten Schiedsrichters Steffen Rabe ausgiebig, lautstark und ausgelassen den Erfolg im Mittelhessenderby.
FSV Fernwald: Kleinheider - Burger (90+4 Weiss), Kaguah, Bender, Muhic - Solak, Mukasa (89. Sapper), Siebert (90+3 Dursun), Hendrich, Grönke (70. Hofmann) - Woiwod (90+4 Schwabe).
Eintracht Stadtallendorf: Borgert - Markowic (59. Takehara), Schadeberg, Ofori, Kulas - Enobore, Schütze, Heuser, Trümner, Zildzovic (59. Bremer) - Phillips.
Tore: 1:0 Siebert (83.), 2:0 Woiwod (88.) - Schiedsrichter: Rabe (Wetter) - Zuschauer: 320.