Spitzenreiter setzt Ausrufezeichen
Oberkleen (mol). Die TSG Leihgestern trennt in der Frauenhandball-Oberliga Hessen nur noch einen Punkt von der Meisterschaft. Im Spitzenspiel beim Zweiten HSG Kleenheim-Langgöns behielt das Team von Jonna Jensen am Freitagabend in der Weidig-Sporthalle in Oberkleen dank einer bärenstarken zweiten Halbzeit mit 26:21 (11:13) die Oberhand und ist dem Drittliga-Aufstieg nun ganz nah.
HSG Kleenheim-L. - TSG Leihgestern 21:26
Vor 450 Zuschauern nutzte der Tabellenführer einen viertelstündigen Einbruch der jungen Kleebachtalerinnen nach der Pause gnadenlos aus. »Wir waren von Beginn an motiviert, aber in der ersten Halbzeit waren wir noch sehr gehemmt. Nach der Pause waren wir dann wie beflügelt. Wir wussten, dass wir vor allem viel intensiver in die Zweikämpfe gehen müssen, das hat die Mannschaft grandios umgesetzt. Das hat dann richtig Spaß gemacht, auch weil wir eine tolle Unterstützung durch unsere Fans hatten. Es hat sich angefühlt wie ein Heimspiel«, so eine hochzufriedene TSG-Trainerin Jonna Jensen.
In das Topduell setzte nach einem 7:8-Rückstand zunächst der Spitzenreiter zu einem kleinen Lauf an und lag nach drei Treffern in Folge beim 10:8 (24., Freya Welchert) erstmals mit zwei Toren in Front.
Doch nicht lange, denn die letzten fünf Minuten vor der Pause gingen klar an Kleenheim-Langgöns, das einen 5:1-Lauf aufs heimische Parkett legte und nach Elena Schuchs 13:11 einen Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine nahm. Und nachdem Linkshänderin Meileen Schäfer nur 17 Sekunden nach dem Wechsel in Überzahl auf 14:11 erhöht hatte, ahnte wohl keiner in der Halle, dass die Partie für die Gastgeberinnen nur eine Viertelstunde später praktisch schon verloren war.
Bis Luisa Hickel in Minute 45 nämlich von der Siebenmeterlinie traf, war der Saul-Sieben kein einziger, weiterer Treffer in Hälfte zwei gelungen. So glich die agile Freya Welchert für Leihgestern zunächst zum 14:14 (36.) aus, ehe noch sechs weitere Treffer am Stück folgen sollten. Mit dem 20:14 schloss die starke Emilia Prauss einen 9:0-Lauf (!) des Spitzenreiters ab, womit das Mittelhessen-Derby schon entschieden war. Nach Leonie Nowaks 23:16 (50.) konnte Kleenheim-Langgöns zwar in der Schlussphase nochmal verkürzen, näher als beim 20:24 (56.) und 21:25 (57.) kam die Saul-Sieben aber nicht mehr. »Wir haben in der ersten Halbzeit ein super Spiel gemacht. So habe ich die Mannschaft selten in dieser Saison aufspielen sehen. Aber in der Phase nach der Halbzeit haben wir gegen die etwas offensivere Abwehr der TSG leider nicht mehr die Bewegung beibehalten. Glückwunsch an Leihgestern, sie haben in Halbzeit zwei sehr viel Energie aufs Feld gebracht«, so SGKL-Coach Martin Sauls.
Kleenheim-Langgöns: Bork, Buhlmann - Eggers (3), Lotz, Dietz (5), Bachenheimer (2), Schuch (3), Rüspeler (1), Suchantke (1), Kleinhenz (1), Klug, Schäfer (2), Hickel (3/2).
Leihgestern: Weier, Barnack - Prauss (5), Welchert (4), Zieger (2), Clausius (1), Carstens, Nowak (3), Dias Carneiro, Nessima Kerdi (8/7), Appel, Kunzig (2), Jochem (1).
Schiedsrichter: Schwarzmeier/Stewen (Frankfurt/Gießen) - Zuschauer: 450 - Zeitstrafen: fünf (Dietz, Bachenheimer, Schuch, Suchantke, Klug) - drei (Nowak zwei, Prauss) - Siebenmeter: 2/2 - 8/6.