Stück Blech als gute Motivation

Bürstadt/Gießen (lab). Lange Zeit bekam man, wenn man die hessischen Staffelmeisterschaften gewann, als Aktiver keine Medaille. Viele fragten sich: Warum? Gerade, weil es in den Jugendklassen Medaillen gab - und weil auch ein Stück Messing oder Blech motivieren kann. Deshalb hat man die Sache überdacht. In diesem Jahr gab es bei den hessischen Staffel-Meisterschaften in Bürstadt auch Medaillen für die Aktiven.
Und wer profitierte davon? Die Frauen-Staffel über 4x100 Meter des LAZ Gießen.
Die Mittelhessinen waren nicht nach Bürstadt gefahren, um dort einen Titel zu holen. Das lag auch daran, dass man gar nicht in Bestbesetzung war: Inga Lene Schneider und Sarah Gilles liefen stattdessen in Darmstadt. Erst am Morgen vor den Meisterschaften übte man die Wechsel und legte die Fußanzahl fest, bei der das Klebeband auf die Bahn kommt. Man ging hier auf Sicherheit und wollte »das Ding erstmal ins Ziel bringen«, wie es Trainer Markus Czech ausdrückte. Doch im Lauf lief es überraschend gut.
Über eine halbe Sekunde Vorsprung
Von den vier Konkurrenten schied die Staffel des TSV Viernheim durch einen verpatzten Wechsel aus. Und das LAZ lief zum Sieg: Charlotte Imming sorgte für den Start, übergab an Merle Hinz. Diese wechselte auf Schwester Linnea Hinz, worauf Viktoria Sieber den Sieg nach Hause holte. Im Ziel schlug man die LSG Goldener Grund, die 50,98 Sekunden brauchte, in 50,37 Sekunden recht knapp. Dass das nicht das Maximum war, war klar - aber es reichte. Ferner sicherte man sich dadurch die Qualifikation für die süddeutschen Meisterschaften.
Was auch der U18-Staffel des LAZ gelang. Diese rannte über 4x100 Meter zu Silber. Kimberley Ess, Smilla Stöppler und Celine Kinzebach waren bereits in der Halle Teil des Quartetts gewesen, Tabea Brusius stieß diesmal als Läuferin auf Position drei hinzu. Mitgetragen von Stöpplers langen Schritten auf der Gegengeraden lief die Staffel solide zu 51,55 Sekunden und Platz zwei. Vorne siegte die LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenheim in 50,21 Sekunden. Dritter wurde der TV Groß-Gerau in 51,71 Sekunden.
Auch U14 weiß zu überzeugen
Während man bei den Frauen und der U18 schwer abräumte, musste die U14-Staffel über 4x75 Meter des LAZ etwas Lehrgeld zahlen. Doch auch hier war man zufrieden. Mit dem Quartett aus Carlotta Askevold, Marla Seipp, Silja Schiller und Frida Klein lief man im Vorlauf zu 44,90 Sekunden. Im Lauf wurde man damit Fünfter und schied aus. Im Gesamt-Klassement nach den Vorläufen wurde man Neunzehnter.
Es war allerdings auch deutlich mehr los in den Schülerklassen. Generell vermeldete man vom HLV eine Rekordbeteiligung mit über hundert gemeldeten Staffeln. Man hat richtig Spaß am Prinzip Staffel in der Leichtathletik. Egal, ob man dabei Medaillen holt, oder nicht.