Unfassbare erste Hälfte
Hüttenberg. Die U23 des TV Hüttenberg hat sich in einem emotionalen Mittelhessen-Derby in der Männerhandball-Oberliga gegen die HSG Kleenheim-Langgöns durchgesetzt und sich damit für die klare 24:31-Hinspielniederlage in der Weidig-Halle im vergangenen Oktober revanchiert.
TV Hüttenberg U23 - HSG Kleenheim-L. 25:21
Im heimischen Sportzentrum waren unfassbar gute erste 35 Minuten, die in einer 18:9-Führung mündeten, letztlich entscheidend für den 25:21 (16:8)-Sieg der Mannen von Dirk Happel und Tim Spengler. Die Kleebachtaler kämpften sich in der verbleibenden Spielzeit zwar nochmal heran, die Hypothek des Neun-Tore-Rückstandes war aber letztlich zu hoch.
»Die Jungs waren von Anfang an wie aufgezogen. Wir haben Emotionen ins Spiel gebracht, die Zweikämpfe stark angenommen und geführt und hatten einen großen Willen, das Spiel zu gewinnen. Die ersten 35 Minuten waren überragend, im Anschluss haben wir leider einige Chancen liegenlassen und sind auch in Unterzahl geraten. Doch auch wenn es dann enger wurde, haben wir uns nicht mehr vom Erfolgsweg abbringen lassen. Ich bin heute überglücklich und sehr stolz auf die Leistung der Mannschaft«, lobte TVH-Coach Happel.
In Führung lagen die Kleebachtaler am Samstagabend nur beim 1:0 (4.) durch Simon Patt. Bis zum 3:3 nach zehn Minuten war das Match dann auch noch völlig offen, ehe die Hüttenberger ihre beste Phase der Partie starteten. Defensiv stand der Aufsteiger bärenstark und ließ in den nächsten neun Minuten nur einen Gegentreffer zu. Ballgewinne wurden in hohem Tempo dagegen in eigene Tore umgemünzt.
Und so zog der TVH nach dem 5:4 (13.) dank eines 5:0-Laufes, abgeschlossen durch Nicolai Martin, auf 10:4 (19.) davon. Und weil der Happel/Spengler-Truppe im Angriff immer wieder gute Lösungen einfielen und die Fehlerquote minimal war, kam Kleenheim-Langgöns praktisch nicht in die gefährlichen Gegenstöße durch die Flügelzange Hoepfner/vom Hagen. Und so konnte Martin nach 25 Minuten zum 14:6 einwerfen und zwang SGKL-Coach Reusch bereits zu seiner zweiten Auszeit.
Nach dem Pausen-16:8 konnten die Hüttenberger noch bis zum eingangs erwähnten 18:9 enteilen, ehe Kleenheim-Langgöns die Aufholjagd startete. Dabei gelangen dem starken Patt zunächst drei Treffer am Stück, ehe sich die Gäste auch zwei Zeitstrafen Hüttenbergs zunutze machten. Cedrick Kollmann sorgte durch sein 15:19 nach 42 Minuten wieder für Hoffnung im Lager der Kleebachtaler.
Doch auch wenn die Hüttenberger in den folgenden Minuten mehrere klare Chancen ausließen, schmolz der Vorsprung nur um einen weiteren Treffer (17:20, 47., 18:21, 50.). Nach dem 22:19 (54.) verpasste es dann die Reusch-Elf, heranzukommen, sodass Nils Tietböhl nach drei torlosen Minuten erst zum 23:19 und nur 30 Sekunden später zum 24:19 traf. Die Entscheidung!
»Es war ein verdienter Sieg Hüttenbergs. Uns hat völlig die Einstellung und die Bereitschaft gefehlt, die es vor allem in einem Derby braucht. Da müssen wir uns hinterfragen. Die Moral in Hälfte zwei hat immerhin gestimmt, da haben wir auch gut gedeckt. Aber die Fehlerzahl im Angriff war weiterhin zu hoch, um die Hypothek noch aufzuholen«, betonte SGKL-Coach Julian Reusch, dem nach der berechtigten Rote Karte gegen Ole Gast (22.) zudem gänzlich die Kreis-Optionen fehlten.
Hüttenberg: Rüspeler - Stankewitz, Nandzik, Lins (1), Martin (5), Uth (4), Krauhausen (1), Dahlhaus (1), Wrackmeyer (3/1), Bährens (2), Rüpprich (1), Tietböhl (7).
Kleenheim-Langgöns: Jakob, Naß - Hoepfner (5/3), vom Hagen (1), Tonhäuser, Hantl (3), Weller, Kollmann (3), Leger (2), Köhler, Frenko (1), Klein, Patt (6/1), Gast.
Schiedsrichter: Hegebart/Schönberger (Eltville) - Zuschauer: 650 - Zeitstrafen: vier (Martin, Wrackmeyer, Bährens, Tietböhl) - drei (Kollmann, Frenko, Gast) - Rote Karte: Gast (22.), Krauhausen (53.) - Siebenmeter: 2/1 - 5/4.