USC III verliert Tabellenführung

Gießen (ral). Als Highlight der Landesligasaison empfingen die Herren des USC Gießen III als Tabellenführer am letzten Heimspieltag die Verfolger VSG Kassel/Wehlheiden II (3.) und die SG Rodheim III. Personell geschwächt, konnte der USC nicht seine Bestleistung abrufen, verlor beide Partien und damit auch die Tabellenführung.
USC Gießen III VSG Kassel/Wehlheiden II 2:3 (15:25, 25:17, 25:19, 22:25, 13:15): Mit Hannes Hübner fehlte den Gastgebern der wichtigste Angreifer vor allem aus dem Hinterfeld. Zwar wurde kurzfristig Christian Beermann reaktiviert, der aus seiner aktiven Zeit zwar Zweitligaerfahrung, aber auch eine achtjährige Wettkampfpause mitbrachte. Zudem war Spielertrainer Dirk Schneider gesundheitlich angeschlagen.
Die sechs Akteure, die er im ersten Satz aufs Feld stellte, gingen zwar schnell in Führung (4:1), offenbarten aber zunehmend Abstimmungsprobleme in der Annahme und Feldabwehr. Beim 11:10 gingen die Gäste erstmals in Führung, mit zwei Aufschlagserien entschieden sie den ersten Durchgang letztlich deutlich für sich. Im zweiten Satz schickte Schneider fünf neue Akteure aufs Feld. Andreas Opitz eröffnete den Satz mit einer Aufschlagserie (5:0), Alexander Schuch ließ eine zweite zum 9:1 folgen und dieser Vorsprung reichte zum Satzausgleich. Der dritte Satz war wieder ausgeglichener, aber die Gastgeber behielten die Kontrolle und gingen 2:1 in Führung.
Fehler bei leichten Bällen
Im vierten Satz dann wieder ein Rückfall in die alten Fehler. Ohne Hinterfeld und mit fehlerhafter Annahme wurde das Angriffsspiel zu durchsichtig und harmlos, das junge Gästeteam gewann an Sicherheit und schaffte den Satzausgleich. »Wie so oft wurden wir nach der Führung wieder nachlässig, haben den Gegner stark gemacht und uns letztlich um den verdienten Lohn gebracht«, sah Alexander Schuch hier den Knackpunkt der Partie.
Im fünften Satz bot sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, beim 8:7 für die Nordhessen wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt, der USC glich noch einmal zum 13:13 aus, dann verwandelte Kassel seinen ersten Matchball. »Unsere Grundidee vor der Saison war eigentlich, mit einmal Training pro Woche zusammen Spaß zu haben und alle spielen zu lassen. Wir hatten nicht damit gerechnet, um den Titel mitzuspielen. Dass wir jetzt die Chance hatten, unserem Verein den Oberligaplatz zu erhalten, hat uns wohl zu sehr unter Druck gesetzt und uns ist irgendwie der Spaß am Spiel abhanden gekommen«, suchte Schuch nach weiteren Erklärungen für diese Niederlage aus der Kategorie »unnötig«. »Wir haben das Spiel nicht durch die big-points verloren, sondern vor allem durch unsere Fehler bei den leichten Bällen«.
USC Gießen III - SG Rodheim III 0:3 (17:25, 12:25, 20:25): Ein ganz anderes Kaliber war der Tabellenzweite aus Rodheim, gespickt mit Deutschen Meistern und Nationalspielern aus diversen Ü-Klassen, dazu in der Saison verstärkt durch Robert Stodtmeister, der aus dem Regionalligateam heruntergewechselt war und gegen dessen Angriffsbälle einfach kein Kraut gewachsen war. In der Feldabwehr eingespielt und mit gutem Stellungsspiel fanden die Gäste immer wieder die passende Antwort auf die USC-Aktionen. »Die haben uns klar unsere Schwächen aufgezeigt. In der Annahme haben die Abstimmungsprobleme wieder zugenommen, viele Bälle fielen bei uns auch im ersten Spiel auf den Marktplatz, und wenn bei schwacher Annahme die Mitte ausfällt und die Außen keinen Sahnetag erwischen, kannst du gegen solche Gegner nicht bestehen«, befand Schuch.
Rodheim übernahm mit diesem Sieg die Tabellenführung und dürfte sich die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen. Für den USC gilt es, nächste Woche in Kassel Rang zwei zu verteidigen, um dann in der Relegation vielleicht doch noch den Oberligaplatz zu retten, nachdem dort der USC I bereits als Absteiger in die Landesliga feststeht.
USC Gießen III: Opitz, Schuch, Stumpf, Klingelhöfer, Schneider, Rieke, Erber, Euler-Becker, Weiß, Debus, Schwab, Neufeld, Beermann