Viele Fragezeichen
Gießen (thos). Wenn heute Abend der 31. Spieltag der Fußball-Hessenliga mit zwei Partien eröffnet wird, dann ist auch der FC Gießen mit seinem Auftritt bei Viktoria Griesheim dabei. Der Tabellenzweite kann vorlegen - ein schwacher Trost. Denn grundsätzlich hinkt der FCG nach wie vor ordentlich hinterher, was die Anzahl der ausgetragenen Matches anbelangt.
Zwei Nachholspiele muss er im zunehmend enger werdenden Kalender noch absolvieren.
SC Vikt. Griesheim - FC Gießen (Fr., 20 Uhr)
Es war nicht nachvollziehbar für Trainer Daniyel Cimen und Co, dass überraschenderweise die für Ostermontag beim SV Neuhof angesetzte Begegnung wegen Unbespielbarkeit des Platzes zum zweiten Mal kurzfristig abgesagt wurde. Der erneute Ausfall durch eine Sperrung der Stadt sorgte vielfach für Verwunderung. »Das war ärgerlich für uns. Am Montag gab es auch nicht so viele Spiele in der Umgebung, da hätte es auch Möglichkeiten für einen Ausweichplatz gegeben«, moniert Coach Cimen, der mit seinen Mannen nun vor einem äußerst harten Programm steht. In der kommenden Woche am Mittwoch ist das Viertelfinale im Kreispokal bei Verbandsligist TuBa Pohlheim terminiert, am darauffolgenden Dienstag (25. April) könnte der dritte Anlauf in Neuhof anstehen, ehe am 3. Mai die 90 Minuten bei Hanau 93 nachgeholt werden. Drei Englische Wochen in Folge also im Aufstiegsrennen, ein mögliches Halbfinale im Pokal würde eine weitere bedeuten.
In das Duell mit dem Rangzwölften Griesheim gehen die Gießener indes noch ausgeruht, aber personell mit dem einen oder anderen dicken Fragezeichen behaftet. Ausgerechnet die beiden Stoßstürmer Leonid Akulinin und Michael Gorbunow haben sich verletzt. Letzterer wird definitiv nicht dabei sein (Zerrung oder Faserriss), bei Akulinin (Zerrung) spricht Cimen von einer »Mini-Chance«. Damit muss auch die Idee, mit zwei echten Spitzen in einem 3-5-2-System anzugreifen, was in der zweiten Hälfte gegen den SC Waldgirmes gut funktioniert hatte (1:0), vorerst ad acta gelegt werden. »Wir werden improvisieren müssen«, sagt der Trainer, der neben Mert Pekesen mit Lian Akkus Rodriguez oder Matheus Beal an einen falschen Neuner in vorderster Front denkt.
Fragezeichen bei Abdel-Ghani
Wohl nur eine Zerrung hat sich Kapitän Wessam Abdel-Ghani zugezogen. Ihn zu bringen, sei eine Frage des Risikos, meint Cimen, der jedoch keinen anderen Linksfuß für die linke Außenverteidigerposition hat. Routinier Denis Mangafic hatte dort schon mehrfach in dieser Runde ausgeholfen, müsste dafür aber aus dem zentralen defensiven Mittelfeld abgezogen werden.
Auch die Viktoria kämpft mit Personalsorgen und muss ohne ausgebildeten Mittelstürmer auskommen. Die heimstarke Truppe aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg musste jüngst zwei Auswärtsniederlagen in Fernwald (1:2) und Walldorf (0:3) hinnehmen, sodass die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller wieder näher herangerückt ist.
Kader FC Gießen: Duschner, Lapcic - Kireski, Besso, Abdel-Ghani (?), Fink, Assar, Hagley, Vural, Mangafic, Maingad, Kim, Beal, Mahmuti, Pekesen, Filsinger, Akulinin (?).