Viele Neuerungen und eine Rückkehr

Herborn/Gießen. Es war diesmal eine außergewöhnliche Vorrundenbesprechung der Fußball-Verbandsliga Mitte. Außergewöhnlich deshalb, weil sie als Open-Air-Veranstaltung in der Klaus-Dieter-Discher-Arena SSC Juno Burg stattfand. Der langjährige erste Vorsitzende und »Motor« des Aufsteigers aus dem Herborner Stadtteil war im Oktober vergangenen Jahres im Alter von 66 Jahren überraschend verstorben, das schmucke Sportgelände trägt seit einiger Zeit seinen Namen.
Dazu dauerte die Besprechung selbst nur außergewöhnlich kurze 51 Minuten. Und schließlich begann sie mit einem echten Paukenschlag. Jörg Wolf, der die Liga seit drei Jahren mit viel Pragmatismus gut durch schwierige Zeiten geführt hatte, gab die Klassenleitung bereits ein Jahr vor dem turnusmäßigen Wechsel an seinen bisherigen Stellvertreter Dirk Webert (Sulzbach) ab. Der Regionalbeauftragte für die Region Wiesbaden nannte als Hintergründe des für viele hinsichtlich des Zeitpunktes doch überraschenden Wechsels die Vielzahl an weiteren Aufgaben des Reiskircheners. Da Wolf corona-bedingt seine Teilnahme an der Besprechung kurzfristig absagen musste, lag die Sitzungsleitung alleine bei Webert. Der begrüßte - mit Ausnahme des unentschuldigt fehlenden VfB Marburg - Vertreter aller Vereine und führte mit einer kleinen Ausnahme (Er begrüßte Dieter Seidel, den Kreisfußballwart des Fußballkreises Dillenburg, der eigentlich Martin heißt) souverän durch die Sitzung. Nach kurzen Grußworten von Sebastian Müller vom Gastgeber und Martin Seidel ging es dann ans Inhaltliche.
Die Verbandsliga Mitte startet mit 17 Mannschaften in die neue Saison, die sich aus den beiden Regionen Gießen/Marburg (neun) und Wiesbaden (acht) rekrutieren. Von deren elf Fußballkreisen stellt lediglich Alsfeld keinen Verbandsligisten. Neben dem Hessenliga-Absteiger SV Zeilsheim und dem FC Dorndorf, der nach drei Jahren in der Gruppenliga Wiesbaden in die Verbandsliga zurückkehrt, sind mit dem VfL Biedenkopf und dem SSC Juno Burg zukünftig auch zwei Traditionsvereine erstmals dort aktiv.
Auch in der kommenden Saison gibt es wieder einige Neuerungen. Die wohl wichtigste ist, dass die Relegationsspiele nach oben und unten wieder eingeführt werden. Ab der kommenden Runde spielen nun die Zweitplatzierten der drei Verbandsligen mit dem über den direkten Abstiegsplätzen platzierten Hessenligisten den letzten Platz in Hessens Amateur-Oberhaus aus. Für den Aufstieg in die Verbandsliga gilt diese Regelung analog. Ab der Gruppenliga aufwärts dürfen die Mannschaften zudem zukünftig ohne Zeitfenster bis zu fünf Spieler einwechseln.
Erfüllen Vereine zukünftig das Schiedsrichtersoll nicht, wird dies gravierende Auswirkungen für die Betroffenen haben. Sanktionsfrei bleibt das nicht-erfüllte Soll nämlich nur dann, wenn dieses unabhängig von der Anzahl der gemeldeten Schiedsrichter für jedes Seniorenteam in der Hessen-, Verbands- und Gruppenliga 30, von der Kreisoberliga abwärts 20 und je Juniorenteam (bis D-Junioren, Ausnahme Hessenliga) zehn Spielleitungen nachweisen können. Bei Unterschreitungen drohen Geldstrafen und im schlimmsten Fall sogar Punktabzüge.
Die Eintrittspreise bleiben ebenso unverändert wie der Regelspieltag sonntags. Corona-Sonderregelungen gibt es bis auf Weiteres keine mehr.
1. Spieltag, Sonntag, 7. August: SG Kinzenbach - SF/BG Marburg, SV Zeilsheim - RSV Weyer, SV Niedernhausen - SG Walluf, Spvgg. Eltville - FC Dorndorf, FC Waldbrunn - FV Breidenbach, FC Ederbergland - FC TuBa Pohlheim, VfB Marburg - SC Waldgirmes II. - Donnerstag, 15. September: VfL Biedenkopf - SSC Burg.
2. Spieltag, Sonntag, 14. August: FV Breidenbach - Spvgg. Eltville, FC Dorndorf - SV Niedernhausen, SG Walluf - SV Zeilsheim, FV Biebrich - VfB Marburg, FC TuBa Pohlheim - VfL Biedenkopf, SSC Burg - SG Kinzenbach, SC Waldgirmes II - FC Ederbergland, SF/BG Marburg - FC Waldbrunn.