Völlig verärgert über umstrittene Zeitstrafe
Münster (mol). Im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga Hessen hat die HSG Lumdatal wohl entscheidenden Boden verloren. Im Verfolgerduell beim bis dato punktgleichen Tabellenzweiten und Favoriten TSG Münster musste sich das Team von Eike Schuchmann am Samstagabend mit 27:33 (11:18) geschlagen geben.
TSG Münster - HSG Lumdatal 33:27
Ausschlaggebend dafür waren verheerende sieben Minuten in Halbzeit eins, die zu einem letztlich entscheidenden Sieben-Tore-Rückstand führten. »Wir haben gut begonnen, dann wir unnötige Fehler gemacht, in Unterzahl zu früh abgeschlossen und Münster zu einfachen Toren eingeladen. Wir haben die Situation angenommen und uns beim 25:27 zurück ins Spiel gekämpft, hatten Münster erneut ins Zeitspiel gezwungen und bekommen dann eine völlig inakzeptable Zeitstrafe gegen Marcel Köhler. Es ist unfassbar, dass die Schiedsrichter in so einer Phase so entscheidend in das Spielgeschehen eingreifen. Meine Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit aufopferungsvoll gekämpft, daher mache ich ihr keinen Vorwurf«, so ein verärgerter HSG-Coach.
Zu Beginn des Spitzenspiels waren die Lumdataler absolut auf Augenhöhe, führten zunächst zweimal (1:0, 2., 2:1, 4.) und hielten die Partie beim Oberliga-Absteiger völlig offen. Beim 5:5 (11.) durch Marcel Köhler deutete noch nichts darauf hin, was sich in den nächsten sieben Minuten ereignen sollte. Die Mittelhessen blieben in diesem Zeitraum nämlich ohne jeglichen Treffer, liefen dagegen in zahlreiche Konter und kassierten sieben Tore am Stück. Und so lag die Schuchmann-Sieben vor 250 Zuschauern nach einem Tor von Jan Niklas Müller in Windeseile hoch in Rückstand (5:12, 18.). Und diesen klaren Vorsprung transportierte die TSG dann auch in die Kabine, ganze 18 Mal hatte es bis zur Pause bereits im HSG-Tor eingeschlagen (11:18).
Dennoch kam dies nicht der Entscheidung gleich, denn die Lumdataler spielten über weite Strecken der zweiten Hälfte stark auf und zeigten ihre Qualitäten. Nach dem 17:23- (41.) bzw. dem 20:27-Rückstand nach gut 45 Minuten bäumten sich die Gäste auf und kamen Tor um Tor heran. Nach Leon Zieglers 23:27 musste der Ex-Hüttenberger Daniel Wernig bereits zur grünen Karte greifen, doch Lumdatal verkürzte auch danach weiter und war nach Max Kühns Tor zum 25:27 (52.) ganz nah dran. Die Zeitstrafe gegen Köhler zog Lumdatal dann den Zahn, zumal Münster in Überzahl doppelt zuschlug und sich entscheidend auf 29:25 absetzen konnte. Dadurch waren die Kräfte und Moral der Gäste dahin, die TSG baute den Vorsprung sogar noch aus.
Münster: Sven Müller, Spiranec - Jan Niklas Müller (3), Hranjec (1), Schwarz (4), Frieman (3), Ikenmeyer (5), Gonzalez Borja (3), Jacobi (1), Heller, Schuster (4), Gerntke (1), Weber (7/4), Fegert (1).
Lumdatal: Kaiser, Schneider - Kühn (3), Henke, von Bierbrauer, Schmitz, Rein (2), Mohr (1), Schlapp (1), Hofmann, Ziegler (8), Köhler (7/5), Heß (5), Vogel.
Schiedsrichter: Lippert/Lippert (Frankfurt) - Zuschauer: 250 - Zeitstrafen: sechs (Heller zwei, Hranjec, Ikenmeyer, Jacob, Gerntke) - fünf (Hofmann zwei, Henke, Rein, Köhler) - Siebenmeter: 4/4 - 5/5.