Von Müdigkeit keine Spur

Gießen . Heinz Zielinski hat, wenn man so will, vor wenigen Tagen eine Niederlage einstecken müssen. Angesichts von nicht absehbarer ausreichender Unterstützung hat der Lindener seine Kandidatur für das Amt des Vorsitzenden im Landessportbund Hessen zurückgezogen.
Dadurch lässt er sich aber nicht den 75. Geburtstag vermiesen, den er heute feiert. Nicht nur, weil Heinz Zielinski die Werte des Sports seit Jahrzehnten lebt und nach außen vertritt, sondern weil noch viel zu viel Motivation für ehrenamtliches Wirken in dem weit über die heimischen Grenzen bekannten Sportfunktionär mit dem schlohweißen Haarschopf steckt. Und so wissen auch alle Gratulanten, dass sich der Jubilar weiterhin an vorderer Front für und im organisierten Sport betätigen will.
Jetzt zwar nicht mehr im Landessportbund Hessen (LSBH), in dem er bislang unter anderem als Vizepräsident Schule, Bildung und Personalentwicklung Verantwortung trug. Dafür ist der ehemalige Professor für Public Management sowie langjährige Ministerialdirigent und Abteilungsleiter im hessischen Ministerium des Innern und für Sport ja noch anderweitig tätig.
Beispielsweise seit fast drei Jahrzehnten als Vorsitzender des Sportkreises Gießen. So wies ihn sein Mitstreiter Henry Mohr schon auf dem Landessportbundtag in Wiesbaden, quasi tröstend, darauf hin, dass sie mit dem Sportkreis-Vorstand jetzt ja noch aktiver werden könnten.
»Wir brauchen den Sport als kommunale Pflichtaufgabe und generell: Wir brauchen einen autonomen, starken Sport auf lokaler und Landes-Ebene«, hat der Jubilar in einem Interview mit dieser Zeitung vor wenigen Tagen noch zur Rolle des Sports gesagt. Und damit indirekt auch zu seinen Zielen.
Betätigungsfelder, das umzusetzen, gibt es genug für Zielinski, beispielsweise im Vorstand der Sportstiftung Hessen oder als Vorsitzender der Bildungsakademie des LSBH, wo er auch weiter Akzente setzen will.
Und schon länger hat der ehemalige Fußballer sportpolitische Kontakte ins Ausland geknüpft. »Ich kann mir gut vorstellen, dass ich da auf dem internationalen Feld noch aktiver werde«, führte er in Wiesbaden aus.
Und ein ganz neues Engagement hat Heinz Zielinski ja in den vergangenen Jahren kennengelernt. Schließlich hat ihn sein Sohn Boris, hauptberuflich ebenfalls in der Sport-Organisation tätig, zum Großvater gemacht. Auch hier hat sich ein neues Betätigungsfeld für das Geburtstagskind aufgetan. Was weder Müdigkeit noch Resignation ob der nicht realisierten Wahl zulässt. Zumindest nicht für Heinz Zielinski, dem es auch mit nun 75 Jahren nicht an der Motivation fehlt, sich im und für den organisierten Sport einzubringen. Auch das wissen die vielen Gratulanten.